Druckbleistifte

Der amerikanische Druckbleistift

Samm­ler auf­ge­passt: Jona­than A. Veley, der Betrei­ber des Mecha­ni­cal Pen­cil Museum, hat die Ver­öf­fent­li­chung sei­nes Buches „The Cata­lo­gue of Ame­ri­can Mecha­ni­cal Pen­cils“ ange­kündigt. Neben dem Buch, das im Novem­ber auf den Markt kom­men und 39,95 USD kos­ten soll, gibt es noch einen Foto-​Ergänzungsband, eine CD- sowie eine eBook-​Version; eine Lese­probe ist ver­füg­bar. – Danke an Dave von Dave’s Mecha­ni­cal Pen­cils für den Hin­weis!

Pica-​Dry

Ein ganz beson­de­res Schreib­ge­rät ist der Tief­loch­mar­ker Pica-​Dry von PICA-​Marker aus dem frän­ki­schen Kirchehrenbach.

Pica-Dry

(Wie fast immer: Bil­der zum Ver­grö­ßen anklicken)

Der Spe­zi­al­stift im Polypropylen-​Köcher mit sta­bi­lem Clip ist in schwarz und signal­grün gehal­ten und fällt so auch im größ­ten Durch­ein­an­der auf1.

Pica-Dry

Der eigent­li­che Schrei­ber hat einen knapp 13 mm dicken Schaft aus ABS und eine gut 40 mm lange Edelstahl-​Minenführung mit einem Durch­mes­ser von 5,6 mm. Er sitzt sicher im Köcher und kann so nicht herausfallen.

Pica-Dry

Ein Druck auf die Kappe trans­por­tiert die 12,5 mm lange und 2,8 mm dicke Mine um 2 mm.

Pica-Dry

Zum Ver­gleich der STABILO GRE­EN­graph 6004

Die bruch­sta­bile Gra­phit­mine hat eine sau­bere, spar­same Abgabe und ist wirk­lich uni­ver­sell – ich konnte keine Flä­che fin­den, auf der sie nicht schrei­ben wollte2. Radie­ren lässt sie sich nur unvoll­stän­dig, doch dafür ist sie auf glat­ten Flä­chen rück­stands­frei abwischbar.

Pica-Dry

Der Pica-​Dry wird wie ein her­kömm­li­cher Druck­blei­stift nach­ge­füllt, nimmt aber ledig­lich eine Mine auf.

Pica-Dry

Das Mes­ser des im Köcher inte­grier­ten Spit­zers ist mit einer Torx-​Schraube (!) befes­tigt und bringt die Mine rasch in Form.

Pica-Dry

Spitze ab Werk …

Pica-Dry

… und mit dem inte­grier­ten Spit­zer gespitzt

Der Pica-​Dry wird von LYRA ver­trie­ben und kos­tet mit einer Mine etwa 12 Euro. Neben der schwar­zen gibt es noch rote und gelbe Minen, die eben­falls was­ser­lös­lich sind, sowie was­ser­strahl­feste in Grün, Blau und Weiß3. Ein Set mit acht Minen kommt für unter 5 Euro in den Handel.

Pica-Dry

Ich habe den Pica-​Dry erst seit weni­gen Tagen, doch in die­sen hat er mir bereits gute Dienste geleis­tet; Nach­teile sind mir bis jetzt nicht aufgefallen.

Vie­len Dank an Herrn Fischer für den Pica-Dry!

Nach­trag vom 18.6.19: Der grüne Köcher des Pica-​Dry besteht seit etwa zwei Jah­ren nicht mehr aus Poly­pro­py­len, son­dern aus POM (Poly­oxy­me­thy­len). POM ist form­sta­bi­ler als PP und fast ermü­dungs­frei, wodurch der Clip sehr lange unter hoher Span­nung bleibt und auch nach Jah­ren sicher funk­tio­niert. Zudem hält die­ser Kunst­stoff das Mes­ser sehr lange an der rich­tigen Posi­tion, wodurch die Funk­tion des Spit­zers für viele Jahre gewähr­leis­tet ist. Zusätz­lich wurde die Spritz­guss­form modif­ziert und eine zusätz­li­che Posi­tio­nie­rungs­nase inte­griert, die ein Ver­rut­schen des Mes­sers nahezu unmög­lich macht. – Die Stifte von Pica wer­den seit 2014 nicht mehr über LYRA, son­dern direkt vertrieben.

  1. Eigen­hän­dig getes­tet.
  2. Nicht getes­tet habe ich Flä­chen, die man gene­rell nicht beschrif­tet, wie z. B. die von Spie­gel­eiern.
  3. Diese wur­den auf der letz­ten Paper­world vor­ge­stellt.

Paperworld 2011 (3)

Im letz­ten Teil geht es um STAEDTLER. Die­sem Her­stel­ler galt mein größ­tes Inter­esse, wusste ich doch bereits von eini­gen Neu­hei­ten und war gespannt dar­auf, diese zu sehen.

Paperworld 2011 (3)

Neu und bunt sind die vier Vari­an­ten des Druck­blei­stifts gra­phite 764, die über ein lan­ges, rutsch­fes­tes Griff­stück und einen her­aus­dreh­ba­ren Radie­rer ver­fü­gen; sie sind in 0,5 und 0,7 mm Minen­stärke erhältlich.

Paperworld 2011 (3)

Hin­ten links: gra­phite 771 (2008), Noris 763 und tra­di­tion 763 (2009)

Die dazu ange­bo­te­nen Minen­röhr­chen sind farb­lich abge­stimmt und pas­sen auch zu den im ver­gan­ge­nen Jahr vor­ge­stell­ten Aus­füh­run­gen des bekann­ten Mars micro 775. – Pop­pig ist der gra­phite 777 „music edi­tion“, der schwarz­grun­dig und mit drei ver­schie­de­nen Auf­drucken in den Han­del kommt.

Paperworld 2011 (3)

Für die Unter­stüt­zung des pig­ment liner konnte man den bri­ti­schen Künst­ler Ste­phen Wiltshire gewin­nen, der nur aus dem Gedächt­nis detail­lierte Großstadt-​Zeichnungen anfertigt.

Paperworld 2011 (3)

Aus­schnitte sei­ner außer­ge­wöhn­li­chen Werke zie­ren nun Dis­plays und Ver­pa­ckun­gen des pig­ment liner.

Paperworld 2011 (3)

Beim tri­plus fine­li­ner geht es jetzt noch leben­di­ger zu, denn die Palette wurde auf 30 Far­ben erwei­tert; trans­pa­rente Boxen für sechs fine­li­ner sowie zwei Mäpp­chen aus Baum­wolle und Neo­pren mit 20 Stif­ten ergän­zen das Sortiment.

Paperworld 2011 (3)

In der Hand eines pro­mi­nen­ten Künst­lers fin­det sich auch der Lumo­co­lor wie­der: Ralph Ruthe, bekann­ter Car­too­nist, erfreute so man­chen Besu­cher des Stan­des mit Kari­ka­tu­ren, die er wäh­rend des Gesprächs zeich­nete. – Neu im Lumocolor-​Programm sind jetzt ein Garten- und ein Wäsche-Marker.

Paperworld 2011 (3)

Die drei Flä­chen des in sechs Far­ben und dem Här­te­grad HB erhält­li­chen Blei­stifts mit der Arti­kel­num­mer 133 S tra­gen runde Ver­tie­fun­gen, deren Ober­flä­che reflek­tiert – eine nette Abwechs­lung fürs Auge.

Paperworld 2011 (3)

Die Klas­si­ker Lumo­graph, Noris und Tra­di­tion gibt es für begrenzte Zeit in deko­ra­ti­ven Me­talldosen mit his­to­ri­schem Auf­druck. Groß­zü­gig bemes­sen und sogar innen lackiert eig­nen sich die Dosen mit Klapp­de­ckel nach dem Ver­brauch des Dut­zends in HB zudem gut für andere Zwecke.

Paperworld 2011 (3)

Sie sol­len ab März zu bekom­men sein; der emp­foh­lene Ver­kaufs­preis steht noch nicht fest.

Paperworld 2011 (3)

Eine wei­tere Beson­der­heit ist das „Pen­cilma­ker Set“, mit dem man die frühe Bleistifther­stellung nach­emp­fin­den kann. Aus zwei Holz­hälf­ten, etwas Leim und einer vom Zimmer­mannsbleistift ver­trau­ten Mine ent­steht der Stift, des­sen Wer­den auch die his­to­ri­sche Werk­statt am Stand zeigte (aller­dings bekam man dort ein rich­ti­ges Siegel).

Paperworld 2011 (3)

Die größte Über­ra­schung war für mich das Unter­richts­set, das die Frage „Wie kommt die Mine in den Stift?“ sehr geschmack­voll beantwortet.

Paperworld 2011 (3)

Aus­ge­hend von Brett­chen und Mine geht es Schritt für Schritt zum fer­ti­gen Lumo­graph, wobei gelun­gene Illus­tra­tio­nen, Beschrif­tun­gen in sechs Spra­chen und ein Ein­le­ger zusätz­liche Details zum Her­stel­lungs­pro­zess liefern.

Paperworld 2011 (3)

Ein beein­dru­cken­des Produkt!

Paperworld 2011 (3)

Das war’s von der dies­jäh­ri­gen Paper­world – die nächste beginnt am 28. Januar 2012.

Paperworld 2011 (2)

LYRA, seit knapp drei Jah­ren Teil von FILA, stellte das dritte Mit­glied der GROOVE-​Familie vor: Zum GROOVE und GROOVE slim kam nun der eben­falls drei­flä­chige GROOVE Tri­ple 1. Der 12 cm lange und 15 mm dicke Stift mit Kurz­nut hat eine 10 mm starke, wasservermal­bare Mine und kommt in 18 Far­ben; eine Graphit-​Variante gibt es nicht. – Prak­tisch: Der neue Gesamt­ka­ta­log hat ein Griffregister.

Paperworld 2011

Auch beim Indus­tri­el­len Mar­kie­ren und Signie­ren hat sich etwas getan. Neu im Pro­gramm ist der per­ma­nente, schnell­trock­nende Gel-​Signalmarker der Pica-​Reihe, erhält­lich in sechs Far­ben. Dar­über hin­aus bie­tet LYRA für den Pica Dry jetzt was­ser­strahl­feste Farb­mi­nen an.

Eine wei­tere Varia­tion der von Schwan-​STABILO als Geschmacks­mus­ter ange­mel­de­ten und beim EASY­graph genutz­ten Ver­tie­fun­gen zeigte Koh-​I-​Noor mit dem styleGRIP.

Paperworld 2011

Sehr inter­es­sant war auch der Besuch bei Möbius+Ruppert, dem tra­di­ti­ons­rei­chen Her­steller von Spit­zern, Zei­chen­ge­rä­ten und Schneidemaschinen.

Paperworld 2011

Nahezu das kom­plette Sor­ti­ment, dar­un­ter Klas­si­ker wie die „Gra­nate“, fer­tigt M+R in Deutsch­land, wobei eigen­ent­wi­ckelte Maschi­nen und Ver­fah­ren für die Kunststoff- und Metall­be­ar­bei­tung genutzt werden.

Paperworld 2011

Bei Eisen sprach mich beson­ders der über­di­men­sio­nale Spit­zer an.

Paperworld 2011

Neu sind die schwar­zen Hand­spit­zer aus Metall, die sich nicht nur mit schwarz lackier­ten oder durch­gefärbten Blei­stif­ten und schwar­zen Radie­rern attrak­tiv kom­bi­nie­ren lassen.

Paperworld 2011

Von Bai­er­s­dorf, dem Sitz von Eisen, nach Tokyo, der Hei­mat von OHHIRA.

Paperworld 2011

Wer hätte gedacht, dass die­ser unschein­bare Stand einem der welt­größ­ten Zulie­fe­rer u. a. von Druck­blei­stift­me­cha­ni­ken gehört?

Wie im ver­gan­ge­nen war ich auch in die­sem Jahr bei DOMS, einem Bleistift-​Hersteller aus Indien. Der Geschäfts­füh­rer Har­shad Raves­hia kom­men­tiert sehr kun­dig bei pen­cil talk, und so war es mir eine Freude, sei­nen Stand zu besu­chen und mit sei­nem Sohn einige Worte zu wech­seln. – Gleich nebenan zeigte Nata­raj eine bemer­kens­werte Dekoration:

Paperworld 2011

Der dritte und letzte Teil dreht sich um STAEDTLER.

Paperworld 2011 (1)

Vor weni­gen Tagen ging die Paper­world 2011 in Frankfurt/​Main zu Ende; hier der erste Teil mei­ner Noti­zen, die selbst­ver­ständ­lich nicht reprä­sen­ta­tiv sind.

Einige Her­stel­ler, deren Stand ich mir gerne ange­schaut hätte, waren lei­der nicht vertre­ten, so z. B. LAMY, Mitsubishi/​uni, Peli­kan, Pen­tel, Sakura, Schwan-​STABILO, Tom­bow und West­cott. Dafür gab es auf­fäl­lig viele Anbie­ter von Taschen, Ruck­sä­cken und ähn­li­chen Behältnissen.

Paperworld 2011

Der Auf­tritt von Faber-​Castell stand im Zei­chen des 250. Fir­men­ju­bi­lä­ums, auch wenn ich kein Pro­dukt mit his­to­ri­schem Bezug habe ent­de­cken kön­nen. Zu der viel­sei­ti­gen Präsen­tation gehör­ten pla­ti­nierte Man­schet­ten­knöpfe, Acces­soires aus Kalbs­le­der wie Schlüssel- und Visi­ten­kar­ten­etuis sowie Vitri­nen mit Fotos von Pro­mi­nen­ten und ihrer bevor­zug­ten Schreib­ge­räte von Faber-​Castell (dar­un­ter Chris­to­pher Lee und Eva Herzigova).

Paperworld 2011

Eine der Attrak­tio­nen war auch dies­mal der „Pen of the Year“, der einen Kor­pus mit russi­scher Jade hat. Pas­send zum Grün­dungs­jahr gibt es ihn in einer Auf­lage von 1761 Stück; der Preis beträgt etwa 3500 Euro.

Paperworld 2011

Die Schreib­ge­räte der neuen Serie „Ele­mento“ haben einen Schaft aus Oliven-​Stirnholz mit Edel­harz. Der Dreh­blei­stift kommt für 350 Euro in den Handel.

Paperworld 2011

Eine wei­tere Beson­der­heit zum Jubi­lä­ums­jahr ist die­ser Kof­fer mit dem kom­plet­ten Künst­lersortiment für vor­aus­sicht­lich 2000 Euro, von dem es eben­falls nur 1761 Stück geben wird.

Paperworld 2011

Doch damit nicht der genug der Super­la­tive: Zu sehen war auch der teu­erste Blei­stift der Welt, eine Luxus-​Variante des „Per­fek­ten Blei­stifts“ mit einer Kappen-​Spitzer-​Verlängerer-​Kombination aus rei­nem Weiß­gold mit drei Bril­li­an­ten. Die Preis­an­gabe für die­sen auf 99 Exem­plare limi­tier­ten Arti­kel schwankt zwi­schen 10.000 Euro (Paper­world) und 9000 Euro (Web­site).

Paperworld 2011

Neu sind diese Blei­stifte, die den Namen ihres Her­stel­lers als grif­fige Appli­ka­tion tragen.

Paperworld 2011

Zuwachs in der GRIP-​Familie: Die drei­flä­chi­gen Farb­stifte „GRIP Color Magic“ sind ver­mal­bar und wech­seln bei Kon­takt mit Was­ser ihre Farbe.

Paperworld 2011

Noch nicht vor­ge­stellt wer­den konnte das Buch „Faber-​Castell since 1761“ aus der Collec­tion Rolf Heyne, auf des­sen Erschei­nen am 14. April ich gespannt bin.

Paperworld 2011

Wei­ter geht’s im nächs­ten Teil.

Pentel 1968

Nach der Anzeige von Yasu­tomo & Co. aus dem Jahr 1967 hier ein wei­te­res Doku­ment aus der Früh­zeit des Fein­mi­nen­stifts, und zwar eine Wer­bung der Pen­tel of Ame­rica Ltd. von 19681. – Die Her­kunft der Anzeige kenne ich lei­der nicht, doch da ihre Rück­seite Infor­ma­tio­nen über Türen und Fens­ter von Caradco zeigt, könnte sie aus einem Maga­zin für Archi­tek­ten stammen.

Anzeige von Pentel (1968)

In den bes­ten Krei­sen anzu­tref­fen waren der „CPA Sharp 5“, zwei­fel­los ein Vor­gän­ger des P200, sowie der „Graph“, den es in leicht ver­än­der­ter Form auch heute noch gibt; beide wur­den mit einem Minen­durch­mes­ser von 0,5 mm und mit Minen des Här­te­grads HB und här­ter ange­bo­ten. Hier über­rascht mich, dass der mit Clip und Radie­rer bes­ser aus­ge­stat­tete „Sharp 5“ deut­lich güns­ti­ger war als der „Graph“. – Den „con­ti­nuous feed“ des letz­te­ren inter­pre­tiere ich nicht als auto­ma­ti­sche Minen­nach­füh­rung, denn diese Tech­nik kam mei­nes Wis­sens erst Ende der 1970er Jahre mit den „alpha-​matic“– und „TK-​matic“-Model­len von Faber-​Castell auf den Markt.

Nach­trag vom 6.3.10: Der Anbie­ter die­ser Anzeige hat mir mit­ge­teilt, dass er sie der Zeit­schrift „Pro­gres­sive Archi­tec­ture“ ent­nom­men hat; das Kür­zel „PA-​1268“ unten rechts könnte dem­nach für den Dezem­ber 1968 stehen.

  1. Beim Alter muss ich mich auch dies­mal auf den Anbie­ter ver­las­sen, denn der Aus­schnitt sel­ber trägt keine Jah­res­zahl.
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