Farbstifte

Spitzenvergleich

Hat sich gerade so erge­ben und passt hier­her1: Ein Ver­gleich des CARL Angel‑52 (links) und des M+R Pol­lux (rechts) am Bei­spiel des Mitsu­bi­shi uni Arterase (lime green)3.

Spitzenvergleich

Auf­grund der kon­ka­ven Form lässt sich kein ein­deu­ti­ger Spitz­win­kel bestim­men, doch die Betrach­tung der Enden der Schnitt­flä­chen lie­fert ein paar grobe Werte (die Win­kel habe ich im aus­ge­druck­ten Foto ermittelt).

Spitzenvergleich

Eine umfang­rei­che Über­sicht zahl­rei­cher Spit­zer und ihrer Win­kel gibt es unter „Shar­pe­ners” bei Blei­stift. – Das war’s auch schon für heute.

  1. Wohin auch sonst.
  2. Genauer: CARL Angel‑5 Royal mit dem Frä­ser des Angel‑5 Stan­dard.
  3. Der Angel‑5 hat einen Spitz­stopp und der Pol­lux schnei­det eine nadel­feine Spitze; auf letz­tere habe ich hier jedoch ver­zich­tet, da sie bei einem Farb­stift sofort abbricht.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

Heute ein kur­zer Blick auf Blei- und Rot­stifte von Shinwa, einem japa­ni­schen Anbie­ter von Messgeräten.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

Die Stifte haben die übli­che Länge von 17,5 cm, den Durch­mes­ser von 7,7 mm und Minen in den Stär­ken 2,5 mm (Blei­stift) bzw. 3 mm (Rot­stift). Neben den eng­li­schen Kennzeich­nungen fin­den sich „工事用鉛筆 PRO” (etwa „Kon­struk­ti­ons­blei­stift PRO”) sowie das Logo und der Name „シンワ” des Anbie­ters. Die Tauch­kappe des Blei­stifts trägt „HB” und die des Rot­stifts „〈赤〉ふつう”, grob über­setzt „Rot nor­mal”. Ich nehme an, dass diese Stifte für den Gebrauch z. B. in der Werk­statt gedacht sind, und so sei das an die 1980er Jahre erin­nernde Design verziehen.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

Die Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät der Stifte könnte etwas bes­ser sein. Der dünne Lack hat einige Unre­gel­mä­ßig­kei­ten und an man­chen Kap­pen gibt es rote und blaue Fle­cken; zudem ist ein Rot­stift leicht verzogen.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

Gespitzt mit dem Kur­bel­spit­zer CARL Decade DE-100 …

Die Qua­li­tät von Holz und Mine ist jedoch erfreu­lich. Beide Stifte machen im Kurbel- und im Hand­spit­zer eine gute Figur, sind recht bruch­fest und haben eine sau­bere Abgabe. Der Blei­stift, des­sen Härte etwa der des STAEDTLER Mars Lu­mograph B ent­spricht, glei­tet und schwärzt gut, und der Rot­stift, der wisch­fes­ter ist als der Blei­stift, hat eine or­dentliche Sät­ti­gung und ist ver­gleichs­weise weich. Erwar­tungs­ge­mäß lässt sich nur der Blei­stift radie­ren. – Beim Holz dürfte es sich um Weihrauch-​Zeder handeln.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

… und dem Pol­lux von Möbius+Ruppert

Gekauft habe ich diese Stifte beim deut­schen Ver­sen­der Die­ter Schmidt, wo sie im Dreier­pack zu 1,95 Euro (Blei­stift) und 2,45 Euro (Rot­stift) ange­bo­ten wer­den. Den Blei­stift gibt es in H und HB und den Rot­stift in Hart und Mit­tel. – Ver­mut­lich wur­den diese Stifte von einem OEM für Shinwa gefer­tigt, doch wer das ist, konnte ich nicht herausfinden.

Blei- und Rotstifte von Shinwa

Koh-​I-​Noor Duo

Ein beson­de­res Exem­plar des zwei­far­bi­gen holz­ge­fass­ten Stifts ist der Duo von Koh-​I-​Noor aus Tschechien.

Koh-I-Noor Duo

Den als Zim­mer­mans­stift aus­ge­führ­ten Duo gibt es in Graphit/​Rot und Graphit/​Blau; beide Vari­an­ten wer­den zusam­men im Set ange­bo­ten1. Er ist 17,5 cm lang, hat einen Quer­schnitt von 8 × 12 mm2 mit abge­run­de­ten Breit­sei­ten und eine 2 × 5 mm dicke Mine. Außer den hier zu sehen­den gibt es keine wei­te­ren Kennzeichnungen.

Koh-I-Noor Duo

Die Gra­phit­mine macht 60% der Länge aus und hat eine etwa dem STAEDTLER Mars Lumo­graph 2B ent­spre­chende Härte, schreibt aber rau­her und nicht so sau­ber. Beide Farb­mi­nen sind ver­gleichs­weise fest und ein wenig krei­dig. – Farbe, Mase­rung und Aroma des Hol­zes las­sen mich auf Weymouth-​Kiefer schließen.

Koh-I-Noor Duo

Die Ver­ar­bei­tung des Duo ist mit­tel­mä­ßig, denn im dün­nen Lack gibt es einige Unre­gel­mä­ßig­kei­ten und zwi­schen den Holz­hälf­ten einen fei­nen Spalt. Der Prä­ge­druck indes ist bemer­kens­wert gleich­mä­ßig und konturenscharf.

Koh-I-Noor Duo

Der Koh-​I-​Noor Duo hat die Arti­kel­num­mer 1536; für das Set habe ich auf eBay 4,30 Euro bezahlt.

  1. Mei­nes Wis­sens sind sie nicht ein­zeln erhält­lich.
  2. Maße des kon­tur­um­schlie­ßen­den Recht­ecks.

Schwan Kartothello

Aus dem Muse­ums­kel­ler die­ses Web­logs: Das Landkartenschreiber-​Etui „Kar­to­thello” Nr. 1411 von Schwan im Set mit Zubehör.

Schwan Kartothello

(Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Im Ver­gleich zu ähn­li­chen Sets ist es reich­hal­tig aus­ge­stat­tet: Neben fünf Farb­stif­ten ent­hält es einen Spit­zer, einen Radier­gummi, einen kur­zen Blei­stift1, einen Ver­län­ge­rer sowie einen Ent­fer­nungs­mes­ser aus Metall. – Unnö­tig zu sagen, dass der Radier­gummi seine beste Zeit lange hin­ter sich hat.

Schwan Kartothello

Die run­den, werk­sei­tig gespit­zen Farb­stifte haben offene Enden und 4 mm dicke Minen, die fest und krei­dig sind; beim ver­wen­de­ten Holz tippe ich auf Zeder2. – Man beachte die pfif­fige Schreib­weise des Fir­men­na­mens, der hier als „Schwan” und „Swan” gele­sen wer­den kann und damit mehr­spra­chig wird.

Schwan Kartothello

Der hexa­go­nale Blei­stift der Marke „Othello” hat den Här­te­grad 1 (= B) und schreibt bemer­kens­wert leicht und sauber.

Schwan Kartothello

Mit dem Ent­fer­nungs­mes­ser lie­ßen sich für vier ver­schie­dene Kar­ten­maß­stäbe die Stre­cken von der Karte able­sen und mit­hilfe der auf­ge­druck­ten Umre­chun­gen dar­aus die Marsch­leis­tung, d. h. die pro Tag vor­aus­sicht­lich zurück­ge­legte Stre­cke, ermitteln.

Schwan Kartothello

Wie diese Reklame aus dem Jahr 1938 belegt, han­delte es sich bei den Pro­duk­ten der Marke „Kar­to­thello” um „[a]bwischbare Farb­krei­den und ‑Stifte zur mili­tä­ri­schen Kartenbeschriftung”.

Schwan Kartothello

Es fällt auf, dass die Stifte in die­ser Reklame lackiert und anders bedruckt sind. Soll­ten diese Abbil­dun­gen kor­rekt sein, so könn­ten die hier gezeig­ten unla­ckier­ten spä­te­ren Datums sein.

Schwan Kartothello

Neben dem Set mit Zube­hör gab es noch eines nur mit Farb­stif­ten. Die in mei­nem Exem­plar sind lackiert und tra­gen zudem das soge­nannte Schwan-​Auge3; ihre Minen sind wei­cher und mit 4,5 mm etwas dicker.

Schwan Kartothello

Die deut­schen Eti­ket­ten auf dem Deckel und im Inne­ren wur­den mit eng­lisch­spra­chi­gen über­klebt4.

Schwan Kartothello

Für mich ein inter­es­san­tes Stück Schreibwaren-Geschichte!

Anm.: Bei der topo­gra­fi­schen Karte im Hin­ter­grund han­delt es sich auch dies­mal um das Blatt Lau­ter­bach, bear­bei­tet durch das hes­si­sche Katas­ter­amt 1909.

  1. Diese kur­zen Stifte wer­den oft als „Halb­stifte” bezeich­net.
  2. Genauer: Weihrauch-​Zeder.
  3. In Anleh­nung an den Namen des Fir­men­grün­ders Gus­tav Adam Schwan­häu­ser wurde der Schwan 1875 als Bild­marke ein­ge­tra­gen.
  4. Die Num­mer auf dem Pro­dukt (1411) passt nicht zu der in der Reklame (1412).

J.S. STAEDTLER 3534 B Red & Blue Stork

Als gro­ßer Fan des Rot-​Blau-​Stifts musste ich bei einem beson­ders schö­nen Ver­tre­ter die­ser Gat­tung, dass sich gleich zwei­mal in einem Kon­vo­lut ver­steckte, sofort zugrei­fen1.

J.S. STAEDTLER 3534 B Red & Blue Stork

Der Stift hat mit 17,5 cm die Stan­dard­länge und einen Durch­mes­ser von 7,6 mm; die Mine ist 2,5 mm dick.

J.S. STAEDTLER 3534 B Red & Blue Stork

Zu Farbe und Qua­li­tät der Mine kann ich nichts sagen, denn ich werde die­ses kost­bare Stück nicht anspit­zen2. – Das Alter des Stifts kenne ich lei­der nicht, und zur Marke „Stork” habe ich auch nichts parat (das DMPA führt sie nicht auf).

J.S. STAEDTLER 3534 B Red & Blue Stork

Der Storch und der Schrift­zug haben natür­lich einen nicht uner­heb­li­chen Anteil daran, dass ich bei die­sem Stift schwach wurde!

  1. Eine Medaille für Selbst­be­herr­schung werde ich nie bekom­men.
  2. Auch nicht das zweite Exem­plar – dafür sind mir beide zu schade.

J.S. STAEDTLER „Gladiator” 333S

Heute nur ein schnel­les Foto, und zwar vom blauen Farb­stift J.S. STAEDTLER „Gla­dia­tor” 333S.

J.S. STAEDTLER „Gladiator” 333S

(zum Ver­grö­ßern anklicken)

Der „Gla­dia­tor” ist 11,7 mm dick und hat eine gut 4,5 mm starke Mine, die ver­gleichs­weise hart, aber sehr sau­ber schreibt. Ich nehme an, dass er als soge­nann­ter Maga­zin­stift, also für das Mar­kie­ren gedacht war. Sein Alter schätze ich auf 70 bis 80 Jahre.

Danke an Sean von Con­trap­un­ta­lism für den „Gla­dia­tor”!

Zehn Jahre

Zehn Jahre

Zur Deko­ra­tion: Der Farb­stift Nr. 10 aus dem Landkartenstift-​Set LYRA-​ORLOW № 2736

Die­ses Durch­ein­an­der fei­ert heute sein zehn­jäh­ri­ges Bestehen. Vie­len Dank an meine Leser für das anhal­tende Inter­esse, die zahl­rei­chen Anre­gun­gen und die rege Teil­nahme per Kom­mentar und E‑Mail!

Farbenspiel

Einen far­ben­fro­hen Auf­tritt hatte die Schwan-​Bleistift-​Fabrik A.G. Nürn­berg im Jahr 1944 mit die­ser Anzeige.

Farbenspiel

(zum Ver­grö­ßern anklicken)

Die als Bei­le­ger aus­ge­führte Anzeige ist beid­sei­tig bedruckt und misst 24 × 16,3 cm; das Papier ist mit gefühl­ten 70 g/​m² ver­gleichs­weise dünn.

Farbenspiel

Der Name „Sta­bilo” geht zurück auf die hohe Sta­bi­li­tät des 1925 von Schwan vor­ge­stell­ten Dünn­kernfarbstifts und wurde 1939 ein­ge­tra­gen. – Im glei­chen Jahr kam der Schwan auf die Tauch­kappe; die­ses soge­nannte Schwan-​Auge ziert die Stifte noch heute.

Farbenspiel

Unnö­tig zu sagen, dass ich die Gestal­tung sehr reiz­voll finde.

Farbenspiel

Nach­trag vom 6.2.17: Diese Anzeige lag im Dezem­ber 1944 der Son­der­aus­gabe „Der Eu­ropäische Mensch” der Wochen­zei­tung „Illus­trirte Zei­tung Leip­zig” bei, die im J.J. Weber Ver­lag Leip­zig erschien. Von die­ser Zei­tung gab es von 1843 bis in den Sep­tem­ber 1944 hin­ein wöchent­lich eine Aus­gabe. Krieg­be­dingt wurde der Druck mit der letz­ten regu­lä­ren Aus­gabe im Sep­tem­ber 1944 ein­ge­stellt; danach erschien nur noch die erwähnte Sonder­ausgabe. Nach dem Krieg wurde die Arbeit an die­ser Zei­tung nicht wie­der aufgenommen.

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