Farbstifte

J.S. STAEDTLER 3534 B Red & Blue Stork

Als gro­ßer Fan des Rot-Blau-Stifts musste ich bei einem beson­ders schö­nen Ver­tre­ter die­ser Gat­tung, dass sich gleich zwei­mal in einem Kon­vo­lut ver­steckte, sofort zugrei­fen1.

J.S. STAEDTLER 3534 B Red & Blue Stork

Der Stift hat mit 17,5 cm die Stan­dard­länge und einen Durch­mes­ser von 7,6 mm; die Mine ist 2,5 mm dick.

J.S. STAEDTLER 3534 B Red & Blue Stork

Zu Farbe und Qua­li­tät der Mine kann ich nichts sagen, denn ich werde die­ses kost­bare Stück nicht anspit­zen2. – Das Alter des Stifts kenne ich lei­der nicht, und zur Marke „Stork“ habe ich auch nichts parat (das DMPA führt sie nicht auf).

J.S. STAEDTLER 3534 B Red & Blue Stork

Der Storch und der Schrift­zug haben natür­lich einen nicht uner­heb­li­chen Anteil daran, dass ich bei die­sem Stift schwach wurde!

  1. Eine Medaille für Selbst­be­herr­schung werde ich nie bekom­men.
  2. Auch nicht das zweite Exem­plar – dafür sind mir beide zu schade.

J.S. STAEDTLER „Gladiator“ 333S

Heute nur ein schnel­les Foto, und zwar vom blauen Farb­stift J.S. STAEDTLER „Gla­dia­tor“ 333S.

J.S. STAEDTLER „Gladiator” 333S

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Der „Gla­dia­tor“ ist 11,7 mm dick und hat eine gut 4,5 mm starke Mine, die ver­gleichs­weise hart, aber sehr sau­ber schreibt. Ich nehme an, dass er als soge­nann­ter Maga­zin­stift, also für das Mar­kie­ren gedacht war. Sein Alter schätze ich auf 70 bis 80 Jahre.

Danke an Sean von Con­trap­un­ta­lism für den „Gla­dia­tor“!

Zehn Jahre

Zehn Jahre

Zur Deko­ra­tion: Der Farb­stift Nr. 10 aus dem Landkartenstift-Set LYRA-ORLOW № 2736

Die­ses Durch­ein­an­der fei­ert heute sein zehn­jäh­ri­ges Bestehen. Vie­len Dank an meine Leser für das anhal­tende Inter­esse, die zahl­rei­chen Anre­gun­gen und die rege Teil­nahme per Kom­mentar und E-Mail!

Farbenspiel

Einen far­ben­fro­hen Auf­tritt hatte die Schwan-Bleistift-Fabrik A.G. Nürn­berg im Jahr 1944 mit die­ser Anzeige.

Farbenspiel

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Die als Bei­le­ger aus­ge­führte Anzeige ist beid­sei­tig bedruckt und misst 24 × 16,3 cm; das Papier ist mit gefühl­ten 70 g/m² ver­gleichs­weise dünn.

Farbenspiel

Der Name „Sta­bilo“ geht zurück auf die hohe Sta­bi­li­tät des 1925 von Schwan vor­ge­stell­ten Dünn­kernfarbstifts und wurde 1939 ein­ge­tra­gen. – Im glei­chen Jahr kam der Schwan auf die Tauch­kappe; die­ses soge­nannte Schwan-Auge ziert die Stifte noch heute.

Farbenspiel

Unnö­tig zu sagen, dass ich die Gestal­tung sehr reiz­voll finde.

Farbenspiel

Nach­trag vom 6.2.17: Diese Anzeige lag im Dezem­ber 1944 der Son­der­aus­gabe „Der Eu­ropäische Mensch“ der Wochen­zei­tung „Illus­trirte Zei­tung Leip­zig“ bei, die im J.J. Weber Ver­lag Leip­zig erschien. Von die­ser Zei­tung gab es von 1843 bis in den Sep­tem­ber 1944 hin­ein wöchent­lich eine Aus­gabe. Krieg­be­dingt wurde der Druck mit der letz­ten regu­lä­ren Aus­gabe im Sep­tem­ber 1944 ein­ge­stellt; danach erschien nur noch die erwähnte Sonder­ausgabe. Nach dem Krieg wurde die Arbeit an die­ser Zei­tung nicht wie­der aufgenommen.

„Die Entstehung des Bleistiftes“

Die Bro­schüre „Die Ent­ste­hung des Blei­stif­tes“ von Eber­hard Faber, Neu­markt bei Nürn­berg, stellt „Wis­sens­wer­tes über die Her­stel­lung von Blei-, Kopier- und Farb­stif­ten“ in Wort und Bild dar. Ich finde sie nicht nur wegen der Titel­seite sehr ansprechend.

„Die Entstehung des Bleistiftes”

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Der zwölf­sei­tige Druck im For­mat DIN A4 ent­hält Details, die man als End­kunde auch heute nicht so ein­fach erfährt; dies und einige For­mu­lie­run­gen spre­chen dafür, dass sich Eber­hard Faber damit an Händ­ler rich­tete. Im Mit­tel­punkt ste­hen Stifte und Radie­rer der Marke VAN DYKE, die erst­mals 1931 ein­ge­tra­gen wurde1. Ange­sichts der Gestal­tung ver­mute ich, dass die Bro­schüre aus den 1940er Jah­ren stammt.

„Die Entstehung des Bleistiftes”

Bereits die Ein­lei­tung ist reizvoll:

Wer sieht es wohl einem Blei­stift an, daß zu sei­ner Her­stel­lung Hun­derte von Arbeits­gänge auf sinn­reich kon­stru­ier­ten Maschi­nen und eine unend­li­che Erfah­rung not­wen­dig sind? Welch große Bedeu­tung kommt doch die­sem unschein­baren Schreib­ge­rät auf allen Gebie­ten des mensch­li­chen Lebens zu! Für viele Men­schen ist der Blei­stift unent­behr­li­cher Freund und stän­di­ger Begleiter.

Auf die Bestand­teile geht man gleich zu Beginn ein. So heißt es, dass der in der Bleistiftin­dustrie ver­wen­dete Ton aus Unter­fran­ken kommt; ich gehe davon aus, dass man sich hier auf das Ton­werk der Stadt Klin­gen­berg bezieht.

Beim Gra­phit wird zwi­schen dem güns­ti­gen, amor­phem aus Öster­reich, Korea und Mexiko und dem höher­wer­ti­gen, kris­tal­li­nen aus Bay­ern („in der Nähe von Pas­sau”), Cey­lon und Mada­gas­kar unter­schie­den. – Mit dem baye­ri­schen Gra­phit ist zwei­fel­los der von Kropf­mühl in Hau­zen­berg gemeint.

Auch beim Holz ist man recht aus­führ­lich. Neben der Florida- oder Rot-Zeder2 und der kali­formischen Zeder führt man Erle, Linde und Föhre auf. (Linde und Nadel­höl­zer – vor allem die Kolorado-Tanne und die Weymouth-Kiefer – nutzt man immer noch, die Erle wegen ih­rer Härte indes nicht mehr.)

Als „Poli­tur“3 wird Zel­lu­lo­se­lack genannt, doch von die­sem ist man auf­grund gesundheit­licher Risi­ken bei der Ver­ar­bei­tung und schwie­ri­ger Ent­sor­gung schon vor eini­ger Zeit abgekommen.

„Die Entstehung des Bleistiftes”

Bemer­kens­wert sind die Mate­ria­lien, mit denen die Stifte „gestem­pelt“ wur­den: Damals waren es Echtgold-, Goldbronze- und Aluminiumbronzefolien.

Bei der Bear­bei­tung des Gra­phits ist von „che­misch zer­klei­nert“ und „che­misch ver­fei­nert“ die Rede; was es damit auf sich hat, ver­rät die Bro­schüre jedoch nicht.

„Die Entstehung des Bleistiftes”

Auch auf Bestand­teile und die Her­stel­lung von Kopier-, Farbkopier- und Farb­mi­nen wird ein­ge­gan­gen. Alle ent­hal­ten u. a. das pflanz­li­che Ver­di­ckungs­mit­tel Tra­ganth, das heute haupt­sächlich für Lebens­mit­tel ver­wen­det wird.

In der Auf­lis­tung der Spe­zi­al­stifte fie­len mir matt­schrei­bende Kopier­stifte auf, die bei künst­lichem Licht die Augen scho­nen sollen.

„Die Entstehung des Bleistiftes”

Gegen Ende fin­den sich Hand­rei­chun­gen zum Verkauf:

Es genügt nicht, dem Kun­den kur­zer­hand einen Stift zu rei­chen. Zei­gen Sie ihm viel­mehr alle Mus­ter der auf Lager befind­li­chen Sor­ten auf einer hüb­schen Samt­karte aufgemacht!

Und:

Auch der kleine unschein­bare Blei­stift muß mit Lust und Liebe ver­kauft wer­den, denn jeder Kunde freut sich, wenn er auch bei einem klei­nen Ein­kauf vom Ver­käufer auf­merk­sam bedient wird.

Natür­lich darf der Radie­rer nicht uner­wähnt blei­ben, und so erfährt der Leser, dass man „den welt­be­kann­ten VAN-DYKE-Radiergummi von Grund auf in eige­ner Fabrik erzeugt“ und dass „Eber­hard Faber als ers­ter Blei­stifte kom­bi­niert mit Radier­gummi her­stellte“4.

„Die Entstehung des Bleistiftes”

Eine Über­sicht der Här­te­grade und der „Wer­de­gang des Blei­stifts“ schlie­ßen die Bro­schüre ab.

Für mich ein schö­nes Stück Bleistiftgeschichte!

  1. So ganz klar sind mir die Ein­träge des DPMA nicht, denn es gibt sowohl „Van Dyke“ (mit Anfüh­rungszeichen und in Gemischt­schrei­bung, ein­ge­tra­gen am 9.3.26) als auch VAN DYKE (ohne Anfüh­rungs­zei­chen und in Ver­sa­lien, ein­ge­tra­gen 5.11.1940).
  2. Die Erwäh­nung der Rot-Zeder über­rascht mich, denn ich dachte bis­her, dass diese bereits vor etwa 100 Jah­ren durch die kali­for­ni­sche Zeder (Weihrauch-Zeder) abge­löst wurde.
  3. Der Begriff „Poli­tur“ geht zurück auf die Zeit vor 1900, als die Spit­zen­blei­stifte einen Schellack­überzug mit Schwermetall-Farben erhiel­ten und von Hand poliert wur­den.
  4. Das in die­sem Zusam­men­hang oft genannte Patent von Hyman Lip­man aus dem Jahr 1858 beschrieb einen Blei­stift, der auf etwa einem Drit­tel der Länge statt der Gra­phit­mine einen Ra­dierkern ent­hielt. Die­ses Patent wurde spä­ter jedoch für ungül­tig erklärt mit der Begrün­dung, dass Blei­stift und Radie­rer bereits vor­her exis­tiert hät­ten und durch die Kom­bi­na­tion von bei­dem nichts Neues ent­stan­den sei. Am 11.8.1891 erhielt Eber­hard Faber das Patent auf die Befes­ti­gung eines Radie­rers an einen Blei­stift mit­hilfe einer Zwinge.

Insights X 2016

Da mir die Muße und auch der Schwung feh­len, etwas über die Insights X in Nürn­berg zu schrei­ben, mache ich mal den Aggre­ga­tor1 und ver­weise auf das, was andere Teil­neh­mer des Blogger-Treffens über diese Messe ver­öf­fent­licht haben; so gehen die­jei­ni­gen, die hier nach der Insights X suchen, nicht leer aus.

Nach­trag vom 5.11.16: Links unter „Blei­stift“ erweitert.

  1. Als ein sol­cher fühle ich mich jedoch nicht son­der­lich wohl, weil es davon bereits zu viele gibt und ich lie­ber eigene Inhalte anbiete.

Neun Jahre

Neun Jahre

Zur Deko­ra­tion: Detail des Halb-Farbstifts STAEDTLER LUNA № 9

Die­ses Web­log fei­ert heute sein Neun­jäh­ri­ges. Danke an meine Leser für ihr Inter­esse und ihre Teil­nahme an dem bun­ten Durch­ein­an­der! – In den letz­ten Wochen war hier wenig los, doch ich bin zuver­sicht­lich, dass sich das bald ändert.

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