Patentschrift Nr. 74853

Einen Hin­weis auf die Sub­stan­zen, die man der Graphit-Ton-Mischung für Blei­stift­mi­nen bei­geben wollte (und viel­leicht auch bei­gege­ben hat), gibt diese Patent­schrift von 19451, auf die ich bei der Suche nach etwas völ­lig ande­rem gesto­ßen bin.

Patentschrift Nr. 74853

Zu Zei­ten der Licht­pause war ein hoher Kon­trast zwi­schen dem Beschreib­ma­te­rial und der Schrift wün­schens­wert. Bei ers­te­rem hatte man die Wahl und griff zu sehr dün­nem oder Trans­pa­rent­pa­pier, doch der Blei­stift bot diese nicht, da sein Här­te­grad den Anteil des die Licht­un­durch­läs­sig­keit bestim­men­den Gra­phits vor­gab. Laut die­ser Patent­schrift bil­det der Ton durch den Brenn­vor­gang einen kera­mi­schen, glas­ähn­li­chen Kör­per, des­sen Abstrich eine für Paus­zwe­cke ungüns­tige Licht­durch­läs­sig­keit aufweist.

Die Erfin­dung bestand darin, der Minen­masse Stoffe zuzu­ge­ben, die das beim Bren­nen des Tons ent­ste­hende Mate­rial licht­un­durch­läs­sig macht und damit des­sen Licht­paus­fä­hig­keit ver­bes­sert. Diese Zusätze soll­ten beim Bren­nen für Glä­ser sor­gen, die die beim Licht­pau­sen genutz­ten Wel­len­län­gen absor­bie­ren; infrage kamen dazu Ver­bin­dun­gen mit Schwer- und Erd­al­ka­li­me­tal­len sowie mit Metal­len der sel­te­nen Erden, die in ganz unter­schied­li­cher Form bei­gege­ben wer­den konn­ten und etwa 4 bis 8 Pro­zent der Gesamt­masse aus­mach­ten. – Wer diese Idee hatte und ob sie es damals bis in die Pro­duk­tion schaffte, konnte ich noch nicht herausfinden.

Ich gehe davon aus, dass die­ser Ver­such längst nicht der ein­zige war, um die Eig­nung der Blei­stift­mine für einen bestimm­ten Zweck durch Bei­men­gun­gen zu ver­bes­sern. Ein Kata­log von LYRA aus den 1950er Jah­ren (wie­der­ge­ge­ben in dem Buch „Mei­len­steine. 150 Jahre Lyra-Orlow“) schreibt zur Spit­zen­sorte Orlow 6300, es sei „durch ein beson­de­res Ver­fah­ren die Reflex­wir­kung des Gra­phits abge­schwächt“ und außer­dem „die Licht­paus­fä­hig­keit der Mine durch ein paten­tier­tes Ver­fah­ren noch wei­ter gestei­gert“ wor­den – gar auf einem dem oben genann­ten ähn­li­chen Weg?

Anm.: Dies ist die 400. Bei­mi­schung in die­sem Weblog.

  1. Kurio­ser­weise ent­hält es nicht den Namen des Patent­in­ha­bers.