Herbst und Stift
Ich mag die Herbstfarben. – Zu dem wenigen Rot im Foto hätte der dunkelrote Druckbleistift Pilot S20 gepasst, aber darauf kam ich erst, nachdem ich das Foto schon gemacht hatte.
Ich mag die Herbstfarben. – Zu dem wenigen Rot im Foto hätte der dunkelrote Druckbleistift Pilot S20 gepasst, aber darauf kam ich erst, nachdem ich das Foto schon gemacht hatte.
Von 1997 bis 1999 hatte STABILO den pencil 88 im Sortiment, mit dem man an den großen Erfolg des Fineliners point 881 anknüpfte. Im vergangenen Jahr hat STABILO diesen Bleistift neu aufgelegt.
Der pencil 88 wurde in Český Krumlov, Tschechien2, aus FSC-zertifiziertem Pulai (Alstonia scholaris) gefertigt. Im Gegensatz zur damaligen Variante trägt er den Härtegrad3, die Artikelnummer, die GTIN sowie einen Strichcode4; zudem gibt es die Neuauflage auch mit Radiertip. Die ehemals schwarze Tauchkappe ist jetzt dunkelgrau, der gelb-orange Farbton geringfügig dunkler und der Prägedruck nicht mehr so sauber, worunter vor allem das Logo mit dem Schwan leidet. Die Mine schreibt schwärzer als damals, gleitet aber bedauerlicherweise etwas schlechter. Erfreulich ist jedoch, dass sich der neue pencil 88 problemlos im M+R Pollux spitzen lässt, was für die Material- und Verarbeitungsqualität spricht.
Mir gefällt die Gestaltung des pencil 88 mit den klassischen und für STABILO typischen Kantenstreifen5, auch wenn ich gerne auf die GTIN und den Strichcode verzichtet hätte. – Der pencil 88 gehörte nicht zum regulären Sortiment und ist leider nicht mehr offiziell erhältlich, aber noch bei einigen Anbietern zu finden.
Danke an Christian für den Hinweis auf den pencil 88!
Werbung für ihre STABILO Kopier- und Tintenstifte machte die Schwan-Bleistiftfabrik im Jahr 1940 mit diesem Faltblatt.
Sind Kopier-, Tinten- und Farbstifte tropischen Umgebungsbedingungen ausgesetzt, können deren Minen Wasser anziehen und die Holzhülle sprengen; trocknen die Minen aus, können sie schrumpfen und dann zu locker sitzen oder gar zerbrechen1. Dies schränkt den Gebrauch solcher Stifte in tropischen Ländern stark ein. So haben die Hersteller mit verschiedenen Binde- und Lösungsmitteln experimentiert, doch erst die Schwan-Bleistiftfabrik fand ein Verfahren zur Fertigung tropenfester Minen. Dabei wurden Kautschuk oder Kautschuk enthaltende Mischungen, Kunstharze und Cellulosederivate als Bindemittel genutzt, die in organischen Lösungsmitteln gelöst waren. Dieses „Verfahren zur Herstellung von tropenfesten Schreibstiftminen“ wurde am 25. November 1930 angemeldet, am 21. Juni 1940 unter der Nummer 692556 veröffentlicht und im hier beworbenen Cellomin-Tintenstift umgesetzt. – Mit dem „Verfahren zur Herstellung von Schreibstiftminen“ (Nr. 750342) gab es wenige Jahre später einen Zusatz zu diesem Patent. Er beschreibt die Verwendung von Celluloseäther als Bindemittel, der den Vorteil hat, die Farbstoffe nicht zu verfärben und eine außerordentlich hohe Biegefestigkeit aufzuweisen.
Der STABILO Cellomin kam 1939 auf den Markt und war der erste Stift, der das im April 1938 eingetragene Schwan-Auge trug2. Ich vermute, dass der Name „Cellomin“ ebenfalls geschützt war, kann aber im DPMAregister keinen Eintrag mehr finden3.
Besonders reizvoll finde ich die große Innenseite des Faltblatts, auf der die Einsatzmöglichkeiten und die Vorzüge der Kopier- und Tintenstifte detailliert präsentiert werden.
Für dieses Faltblatt hat man beträchtlichen Aufwand getrieben!
In dieser Anzeige aus dem Jahr 19351 lässt die Schwan-Bleistift-Fabrik in Nürnberg den Architekten Grundfest ein gutes Wort für die STABILO Blei- und Farbstifte einlegen.
Man hatte bestimmt Freude daran, eine Figur auftreten zu lassen, die sofort als frei erfunden erkennbar war, und hat die humorvolle Wirkung mit der Formulierung „Architekt Grundfest spricht“, dem freigestellten Kopf und der einzelnen Hand mit den drei überdimensionierten Stiften sicher gerne unterstrichen. – Die Gestaltung des Schriftzugs „Bleistift-Fabrik“ finde ich reizvoll2.
Nachtrag vom 3.4.23: Von STABILO konnte ich erfahren, dass die Anzeige aus dem Jahr 1941 stammt.
Aus einem etwa 80 Jahre alten und 105 × 75 mm kleinen Faltblatt von Schwan: Reklame für den Bleistift Nr. 8000.
Wenn ich richtig informiert bin, wurde der 8000 um 1960 zum micro 8000, wobei „micro“ die Kurzform der 1938 eingetragenen Marke „microtom“ war. Diese und die bereits 1930 eingetragene Marke „mikrofein“ gingen wohl zurück auf die „mikroskopisch fein vermahlene Spezialmine“, wie der Katalog des Jahres 1938 schrieb.
Ein weiterer Notizbleistift von Schwan war der 1930 vorgestellte Othello 581.
Der Katalog von 1938 führte ihn gleich zweimal auf, und zwar in der Rubrik „Othello“, der 1898 eingetragenen Marke, und unter „Spezialstifte, Schonerstifte, Notizstifte“1. Mit 87 mm war der Othello 581 etwas länger als der STABILO 8024, aber mit 4,2 mm2 genauso dick wie dieser. Als Besonderheit hatte er einen goldfarbenen Ring und eine Tauchkappe.
Diese Notizbleistifte waren dazu gedacht, in den Rücken von Kalendern und Notizbüchern gesteckt zu werden; daher ihre geringe Dicke und Länge. Manche hatten eine sogenannte Tellerkapsel, die das Durchrutschen des eingesteckten Stifts verhinderte (siehe „Memorandum“).
Der Othello 582, auf den hier verwiesen wurde, war ein 14 cm langer und 6 mm dicker Notizbleistift, der in vier Farben (hellgrün, rot, hellblau und orange) erhältlich und ebenfalls mit Goldring und weißer Kappe versehen war. – Spitzer für Stifte mit diesen geringen Durchmessern nannte der Katalog nicht.
1940 wurde der Othello 581 wieder aus dem Sortiment genommen.
Noch kürzer als dieser Beitrag ist der STABILO 8024, den Schwan in den 1930er Jahren als Notizbleistift angeboten hat.
Er ist 84 mm kurz, 4,2 mm dick und hat eine etwa 1,5 mm dünne Mine. Beeindruckend, dass sogar ein Prägedruck möglich war!
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