Bleistifte

Graphit in Öl

„STAEDTLER Mars Lumograph 2B” von Paul Hutchinson

Für mich ein klei­nes Juwel ist die­ses Werk des neu­see­län­di­schen Künst­lers Paul Hut­chin­son, das ich vor gut sie­ben Wochen in Auf­trag gege­ben und mit gro­ßer Vor­freude erwar­tet habe. Seit ges­tern nun ziert das in mei­nen Augen sehr schöne Bild, noch nicht gerahmt und vor­erst pro­vi­so­risch auf­ge­stellt, den Schreib­tisch und wird mir täg­lich Freude bereiten.

J.S. STAEDTLER 1919 (5)

Als Abhilfe für den Schwund der von meh­re­ren Per­so­nen genutz­ten Schreib­ge­räte diente J.S. STAEDTLER im Kata­log des Jah­res 1919 sei­nen Kun­den den „Tele­phon­stift“ an.

Telephonstift

Aus­ge­stat­tet mit einer Ring­kap­sel ließ sich der in zwei Aus­füh­run­gen und dem Här­te­grad 2 erhält­li­che Blei­stift an einer Schnur oder Kette befes­ti­gen und so zumin­dest gegen das ver­se­hent­li­che Mit­neh­men sichern.

Telephonstift

Kleine Anmer­kung am Rande: Der Ein­druck, als handle es sich hier um eine frühe Form der heute gras­sie­ren­den Apo­stro­phi­tis, täuscht, denn nach mei­nem Wis­sen kam der Genetiv-​Apostroph Anfang des 17. Jahr­hun­derts im Deut­schen auf und blieb bis ins ver­gan­gene hin­ein üblich.

Telephonstift

Auch wenn man damals mit der nicht nur in die­sem Kata­log zu fin­den­den Pro­dukt­viel­falt wohl zuwei­len über das Ziel hin­aus­schoss und damit viel­leicht man­che Kun­den ver­wirrt hat, so spricht sie mich doch auf­grund der zahl­rei­chen und sorg­fäl­tig aus­ge­führ­ten Details, die zudem meist einen prak­ti­schen Nut­zen hat­ten, sehr an.

Telephonstift

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Basteln mit dem Lexikaliker (9)

Manch­mal bie­ten das Notiz­buch und das Klemm­brett keine Hal­te­rung für den Blei­stift, und nicht immer ist eine Nach­rüs­tung mög­lich oder wün­schens­wert. Diese Lücke möchte ich mit einer klei­nen Bas­te­lei schlie­ßen, die ledig­lich eine 19 mm breite Foldback-​Klammer und eine geringe Menge guten Kleb­stoff erfordert.

Bleistift mit Klammer

Zweck­mä­ßi­ger­weise klebt man die Klam­mer mög­lichst weit an das Ende des Blei­stifts (der hier gezeigte ist übri­gens ein Opera 285 von Schwan-STABILO).

Bleistift mit Klammer

Der mit­den­kende Teil mei­ner sehr geschätz­ten Leser­schaft wird jetzt bestimmt anmer­ken wol­len, dass eine stoff­schlüs­sige und dadurch nur mit Schä­den lös­bare Ver­bin­dung von ver­schlei­ßen­dem Blei­stift und wie­der­ver­wend­ba­rer Klam­mer nicht ganz der wahre Jakob ist. Da die­ser berech­tigte Ein­wand vor­her­seh­bar war, habe ich eine zweite Kon­struk­tion vor­be­rei­tet; diese arbei­tet mit einem klei­nen Rest des Schlauchs, der beim Anfer­ti­gen der Spit­zen­schüt­zer übrig­ge­blie­ben ist.

Bleistift mit Klammer

Auch wenn diese Vari­ante eine leichte und zer­stö­rungs­freie Tren­nung von schrei­ben­der und hal­ten­der Kom­po­nente erlaubt, so hat sie doch zwei Schwä­chen: Das Schlauch­stück schränkt die Aus­wahl der Stifte auf sol­che mit pas­sen­dem Durch­mes­ser ein und ver­rin­gert zudem die Öff­nung der Klam­mer (natür­lich könnte man eine grö­ßere neh­men, aber diese würde unser Hel­fer­lein erheb­lich sper­ri­ger machen).

Die dritte und deut­lich ein­fa­chere Lösung, die mir nach wei­te­rem Wüh­len in der men­ta­len Bas­tel­kiste ein­fiel, nutzt die Kraft eines Gum­mi­bands, das sich oben­drein an die Dicke des Schreib­ge­räts anpasst und ohne Kle­bung auskommt.

Bleistift mit Klammer

Trotz des Umstands, dass diese Aus­füh­rung den Stift­wech­sel etwas auf­wän­di­ger macht, ist sie auf­grund ihrer prak­ti­schen Vor­züge mein kla­rer Favo­rit und daher bereits im täg­li­chen Einsatz.

Bleistift mit Klammer

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Der Bleistift als Wandler

Einen Blei­stift im Dienste der Elek­tro­akus­tik zeigt die­ses Foto, das ich in dem Buch „275 Jahre Staedtler-​Stifte 1662–1937“ fin­den konnte.

Kohlemikrofon mit Bleistift

In die­ser ver­mut­lich zu Demons­tra­ti­ons­zwe­cken gebau­ten Vari­ante des von David Edward Hug­hes im Jahr 1878 erdach­ten Koh­le­mi­kro­fons leis­tete ein beid­sei­tig ange­spitz­ter Blei­stift den bei auf­tref­fen­dem Schall sich ändern­den Wider­stand und sorgte damit nicht für die Wand­lung von Gedan­ken in Schrift, son­dern von Gespro­che­nem in Schwan­kun­gen der an ihn ange­leg­ten Gleichspannung.

Spitzenspiel

Einem Feu­er­werk gleich prä­sen­tierte die J.S. STAEDTLER Inc. aus Hacken­sack, New Jer­sey (USA), in die­ser attrak­ti­ven Anzeige vom Ende der 1950er Jahre die aus dem dama­li­gen West-​Deutschland impor­tier­ten Pro­dukte für das Zeich­nen und Schreiben.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc.

Neben dem Fall­mi­nen­stift TECHNICO und dem Bleistift-​Klassiker LUMOGRAPH, der sei­nem 80-​jährigen Jubi­läum ent­ge­gen­sieht, waren hier inzwi­schen längst ver­schwun­dene Stifte zu sehen, dar­un­ter der OMNIGRAPH, der IRREMOVO sowie der REVISOR.

Station für Stifte

Neben den als Clip aus­ge­führ­ten und den fest mon­tier­ten gibt es die nütz­li­chen, aus einer rund­ge­bo­ge­nen Flach­spi­rale gear­bei­te­ten Stift­hal­ter auch selbst­kle­bend und mit Magnet, die Schreib­ge­räte mit einem Durch­mes­ser von 7 bis 14 mm nahezu über­all halten.

Stifthalter mit Klebepad und Magnet

Ver­trie­ben wer­den diese von dem Mün­che­ner Anbie­ter Carta Pura, der ein Laden­ge­schäft betreibt und andere Händ­ler belie­fert (dar­un­ter For­mat in Darm­stadt). – Wer es kräf­ti­ger mag, ersetzt das Kle­be­pad durch spalt­fül­len­den Zwei-​Komponenten-​Kleber und benutzt statt des ein­fa­chen Fer­ro­ma­gne­ten einen mit Neodym.

Stiftkiste

Direkt neben dem Stift­hal­ter in Spit­zer­form küm­mert sich auf mei­nem Schreib­tisch eine schlichte, aber sehr prak­ti­sche Kiste von Koh-​I-​Noor um die Auf­be­wah­rung von Schreib- und ande­ren läng­li­chen Geräten.

Stiftkiste von Koh-I-Noor

Das etwa 120 × 115 × 85 mm große Zube­hör aus unbe­han­del­tem Sperr­holz ver­fügt über einen fest sit­zen­den, her­aus­nehm­ba­ren Ein­satz, der das Innere in zwölf Fächer teilt; jedes davon fasst zwölf Blei­stifte. – Außer der in den Fotos sicht­ba­ren Beschrif­tung trägt der Con­tai­ner keine Kennzeichnung.

Stiftkiste von Koh-I-Noor

Wo es die­ses Stück zu kau­fen gibt, weiß ich lei­der nicht, denn ich habe es zufäl­lig in einem Schreib­wa­ren­la­den gefun­den und zunächst für einen Teil der Ein­rich­tung gehal­ten. Heute frage ich mich, warum ich nicht noch das zweite damals erhält­li­che Exem­plar mit­ge­nom­men habe, denn spä­ter erfuhr ich, dass man die­sen Arti­kel nicht nach­be­stel­len könne. Wie auch immer: Es lohnt sich, Aus­schau danach zu halten.

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