Spitzer

M+R Minofix

Schon eine Weile im Pro­gramm des Erlan­ger Her­stel­lers Möbius+Ruppert ist der Minen­spit­zer Minofix.

M+R Minofix

Der aus Mes­sing1 gefer­tigte und bemer­kens­wert aus­führ­lich gekenn­zeich­nete Spit­zer hat die klas­si­sche Block­form und zwei gegen­über­lie­gende Mes­ser, mit denen er 2 und 3,2 mm dicke Minen in Form bringt.

M+R Minofix

Die Mes­ser haben das Stan­dard­for­mat, so dass Ersatz leicht zu bekom­men ist.

M+R Minofix

Mit dem Koh-​I-​Noor 5616 (links) und dem neuen STAEDTLER Mars tech­nico 780 C

Das Spit­zen fällt leicht und das Spit­z­er­geb­nis sehr gut aus – die Minen­füh­rung mit nur mini­ma­lem Spiel ist sehr gut, die Ober­flä­che sau­ber und die Spitze nadelfein.

M+R Minofix

Für die Detail­ver­lieb­ten: Der Spitz­win­kel beträgt 23° bei 2 mm und 31° bei 3,2 mm. – Der Min­o­fix hat die Arti­kel­num­mer 0614; den Laden­preis rei­che ich nach.

Danke an Möbius+Ruppert für das Muster!

  1. Der Min­o­fix ist mei­nes Wis­sens der ein­zige Messing-​Minenspitzer aus aktu­el­ler Pro­duk­tion.

Ein außergewöhnlicher Spitzer

Es begann mit Schlüs­seln. Joshua Tha­cker, Künst­ler und Juwe­lier aus Ken­tu­cky, USA, ver­zierte erst seine Schlüs­sel, dann die eini­ger Freunde mit Gra­vu­ren; spä­ter folg­ten viele Auf­trags­ar­bei­ten. Man­che die­ser Schlüs­sel öff­ne­ten kein Schloss, hat­ten aber einen sym­bo­li­schen Wert und erfreu­ten auch die­je­ni­gen, die sich ansons­ten nichts aus Schmuck machen. Der Auto­di­dakt liebt es zudem, All­tags­ge­gen­stände in außer­ge­wöhn­li­che Stü­cke zu ver­wan­deln, und wid­mete sich kürz­lich dem als „Gra­nate“ bekann­ten Spit­zer­klas­si­ker von Möbius+Ruppert.

Ein außergewöhnlicher Spitzer

Er fin­det, dass Blei­stift­spit­zer zu den Gegen­stän­den gehö­ren, die auf­grund ihrer Funk­tion und des­sen, was sie für Künst­ler und Kunst­hand­wer­ker bedeu­ten, nicht nur Werk­zeug, son­dern auch Lein­wand sein kön­nen. Die­ser kleine, nüch­terne Gegen­stand, so Joshua Tha­cker wei­ter, ging vie­len schö­nen Meis­ter­werke und gro­ßen Leis­tun­gen der Mensch­heit vor­aus, so dass er eine beson­dere Bear­bei­tung in jeder Form verdient.

Ein außergewöhnlicher Spitzer

Der Künst­ler, der sich von den unter­schied­lichs­ten Din­gen in sei­nem Umfeld inspi­rie­ren lässt, arbei­tet in ver­schie­de­nen Sti­len, bevor­zugt aber Steam­punk, Art Deco und Indus­trial. Seine Werke bie­tet er auf Etsy an; Son­der­wün­schen gegen­über ist er aufgeschlossen.

Ein außergewöhnlicher Spitzer

Die gra­vierte „Gra­nate“ wird auf Kun­den­wunsch ange­fer­tigt (die hier gezeigte gehört dem Künst­ler) und kann mit zwei oder drei Buch­sta­ben per­so­na­li­siert wer­den. Das Werk kos­tet umge­rech­net etwa 54 Euro inklu­sive Spit­zer plus Ver­sand; güns­ti­gere Vari­an­ten mit weni­ger Gra­vur sind in Planung.

Ein außergewöhnlicher Spitzer

Die Arbeit und die Gedan­ken des Künst­lers gefal­len mir sehr gut, und so habe ich bereits die Gra­vur eines Pol­lux in Auf­trag gegeben.

Vie­len Dank an Joshua Tha­cker für die Fotos!

Kurz notiert

  • Wer 620 Schwei­zer Fran­ken los­wer­den und dafür einen Spit­zer haben möchte, wird bei Hie­ro­ny­mus fün­dig. – Danke an Frau Fischer für den Hin­weis auf die­ses bemerkens­werte Produkt!
  • Zum Monats­wech­sel erschien bei Pres­tel das Buch „Schreib­wa­ren“; es ent­hält auch einen Bei­trag von mir. – Eine eng­li­sche Aus­gabe („Sta­tio­nery Fever“) ist eben­falls erhältlich.
    Schreibwaren (Prestel)
  • Aus der Reihe „Tools of the Trade“ des NPR: „Trace The Remar­kable History Of The Hum­ble Pen­cil“. – Danke an Andreas Wein­ber­ger und Sean für den Hinweis!
  • Ein Rück­blick auf die Blei­stift­fer­ti­gung von Eber­hard Faber in New York: „New York Today: Our Past in Pen­cils“. – Danke an Michael Leddy für den Hinweis!
  • Am ver­gan­ge­nen Sams­tag war ich einen hal­ben Tag auf der Insights X in Nürn­berg, der noch recht neuen1 PBS2-Messe in Nürn­berg; man hatte mich zu einem Blogger-​Treffen ein­ge­la­den. Beson­ders gefreut hat mich das Tref­fen mit Mat­thias, mit dem ich seit 2009 in Kon­takt stehe, und sei­ner Fami­lie. Die Zeit war knapp, und wie erwar­tet habe ich mich haupt­säch­lich am Stand von STAEDTLER aufgehalten.
    Insights X
    Ob es einen Blog-​Beitrag zur Insights X geben wird, kann ich noch nicht sagen.
  1. Sie fand erst­mals 2015 statt.
  2. Papier, Büro, Schreib­wa­ren.

Kurz notiert

  • Bereits vor eini­gen Mona­ten ist STAEDTLER bei den ergosoft-​Stiften (Mars, Noris und einige Farb­stifte) von imprä­gnier­ter Linde aus Ost­asien (unten) auf unbe­han­delte Linde aus Europa (oben) umgestiegen.
    Staedtler Noris ergosoft
    Man­che Händ­ler haben noch beide Vari­an­ten. – Danke an STAEDTLER für die Details zum Holz!
  • Bei Espa­ce­net fiel mir die Patent­schrift für ein „Pen­cil Shar­pe­ning Foot­wear Device“ auf.
    Pencil Sharpening Footwear Device
    Die Idee von Maritza H. Bro­che aus Tampa, Flo­rida (USA) soll die Ver­füg­bar­keit eines Blei­stift­spit­zers erleich­tern, in dem die­ser in der Schuh­sohle unter­ge­bracht wird. Dabei nimmt die Öff­nung in der Sohle nicht nur den Spit­zer auf, son­dern auch einen Radie­rer; letz­te­rer muss ent­nom­men wer­den, um den Spitz­ab­fall zu ent­fer­nen. Eine ungewöhn­liche Idee!

M+R Pollux

Auf der Paper­world im Januar vor­ge­stellt und seit vier Wochen auf mei­nem Schreib­tisch: Der Pol­lux von Möbius+Ruppert.

M+R Pollux

(Bil­der zum Ver­grö­ßern anklicken)

Die Beson­der­heit des Pol­lux ist sein gekrümm­tes Mes­ser, mit dem er eine lange, kon­kave Spitze mit einem Win­kel von etwa 18,5° schnei­det. Die Gestal­tung des Pol­lux spie­gelt diese Spit­zen­form ele­gant wider.

M+R Pollux

Rechts die Gra­nate

Der Spit­zer ist 28 mm lang, 15 mm dick, gut 24 g schwer und aus Mes­sing gefer­tigt; die Stift­auf­nahme hat einen Durch­mes­ser von 8 mm. Auf­grund sei­ner Geo­me­trie benö­tigt er eigene Ersatz­mes­ser, denn die her­kömm­li­chen sind zu kurz. Die Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät des Pol­lux ist wie bei allen Pro­duk­ten von M+R sehr gut1.

M+R Pollux

Von links: Pol­lux, Faber-​Castell Janus 4048, KUM 400-​5L, CARL Decade DE-​100, Gra­nate

Der Ver­gleich zeigt, dass die Spitze des Pol­lux nicht ganz so kon­kav ist wie die des Faber-​Castell Janus 4048. Dies hat den ent­schei­den­den Vor­teil, dass die radial auf die Mine wir­kende Kraft deut­lich gerin­ger ist und sich somit auch wei­chere Blei­stifte und sogar Farb­stifte pro­blem­los spit­zen las­sen (ob das in allen Fäl­len sinn­voll ist, sei mal dahin­ge­stellt). Ein wei­te­rer Unter­schied besteht darin, dass beim Janus 4048 die auf 0,6 mm Durch­mes­ser redu­zierte Mine den Spit­zer ver­lässt, der Pol­lux aber eine nadel­feine Spitze produziert.

M+R Pollux

Von links: Mitsu­bi­shi Hi-​uni HB, STAEDTLER Lumochrom 104-​4, STAEDTLER Mars Lumo­graph 6B, Mitsu­bi­shi Arterase Color 373

Die Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten des Pol­lux emp­finde ich als sehr gut. Der Spit­zer lässt sich gut hand­ha­ben, seine Rän­de­lung ist ange­nehm und das Spit­zen fällt leicht. Der Span ist mit durch­schnitt­lich 0,26 mm sehr dünn und die Schnitt­flä­chen von Holz und Mine sind sauber.

M+R Pollux

Mir gefal­len der Pol­lux und die Ästhe­tik der Spitze, die er schnei­det, außer­or­dent­lich gut, und so erfreue ich mich täg­lich an ihm. – Wann der Spit­zer in den Han­del kom­men und wie­viel er kos­ten wird, steht noch nicht fest.

Danke an Möbius+Ruppert für das Muster!

  1. Wer genau schaut, erkennt im zwei­ten Foto am unten Teil des Pol­lux kleine Ker­ben, die ver­mut­lich beim Gleit­schlei­fen durch das Anein­an­der­sto­ßen der Spit­zer ent­stan­den sind. Ich weiß nicht, ob man sie ver­mei­den kann, doch ohne sie sähe der Pol­lux bes­ser aus. Auch die Spu­ren an den End­flä­chen durch das Ablän­gen stö­ren den Gesamt­ein­druck etwas.

Granate 1938–1980

Alte Kata­loge von Möbius+Ruppert lie­fern wei­tere Details zur Geschichte des Hand­spit­zers „Gra­nate“.

Granate 1938–1980

1938

Der älteste mir vor­lie­gende Ein­trag stammt aus dem Jahr 1938 und führt den Mes­sing­spit­zer unter der Num­mer 14/​I auf. Es gab auch eine Vari­ante aus „Elektron-​Metall“, wie es damals hieß, also aus einer Magnesium-​Aluminium-​Legierung; sie hatte die Num­mer 14/​II.

Granate 1938–1980

1960er Jahre

In den 1960er Jah­ren bot man nur noch die Magnesium-​Ausführung an. Sie trug jetzt die Num­mer 14/​II und hatte statt der Rändel- eine Schlitz­schraube aus Messing.

Granate 1938–1980

1971

Die Befes­ti­gung mit einer Schraube und zwei Stif­ten behielt man bis in die frü­hen 1970er Jahre bei.

Granate 1938–1980

1975

Eine wei­tere Ände­rung bestand im Weg­fall der bei­den Stifte; wie jedoch das Mes­ser gegen Ver­dre­hen geschützt war, kann ich die­ser Abbil­dung lei­der nicht ent­neh­men. Die „Gra­nate“ bekam nun die heute noch aktu­elle Arti­kel­num­mer 6041.

Granate 1938–1980

1980

In der zwei­ten Häfte der 1970er Jahre legte man das Mes­ser in ein Mes­ser­bett, wodurch es in Posi­tion gehal­ten wurde; daher stand es auch nicht mehr über und ließ den Spit­zer gefäl­li­ger aus­se­hen. Es musste dafür aller­dings schma­ler gemacht wer­den, und so gab (und gibt) es eigene Ersatz­mes­ser nur für die „Gra­nate“. – Die letzte kon­struk­tive Ände­rung2 war der Umstieg von der im Haus gefer­tig­ten Mes­sing­schraube auf eine aus kal­tem Draht gepresste und zum Schutz vor Rost gal­va­ni­sierte Kreuz­schlitz­schraube von Laro (Ita­lien)3.

Danke an Möbius+Ruppert für die Leih­gabe der Kataloge!

  1. Genauer: Zuerst 604 0, spä­ter 604.0 und heute 0604.
  2. Zu Ände­run­gen bei den Mate­ria­lien und Fer­ti­gungs­ver­fah­ren kann ich nichts sagen.
  3. Quelle: „Waren­probe: Das steckt alles in einem Spit­zer“.
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