Bleistifte

Zebra Tect 2way RO

Vor weni­gen Tagen kam der Druck­blei­stift Tect 2way RO von Zebra auf den japa­ni­schen Markt. Der Tect 2way wurde 2007 als Stan­dard– und als Light-Vari­ante ein­ge­führt, die sich haupt­säch­lich im Mate­rial des Griffs unter­schei­den (Metall/​Kunststoff); zudem gibt es beide in etli­chen Farb­va­ri­an­ten, dar­un­ter auch einige limi­tierte. Allen gemein­sam sind der Minen­vor­schub sowohl durch Drü­cken als auch durch Schüt­teln des Stifts (daher „2way“)1 sowie die drei cha­rak­te­ris­ti­schen Gum­mi­ringe im Griff. Der neue Tect 2way RO hat ein gerän­del­tes Griff­stück2 aus Metall mit inte­grier­ter Spitze und ist in fünf Schaft­far­ben, aber lei­der nur in 0,5 mm erhält­lich. Ich habe mich für die weiße und die schwarze Aus­füh­rung ent­schie­den. – Mit 2500 Yen (gut 14 Euro) kos­tet der Zebra Tect 2way RO lei­der mehr als das Dop­pelte der Standard-​Variante, obwohl er sich von die­ser nur im Griff­stück unter­schei­det; vom Kauf eines wei­te­ren Exem­plars in einer ande­ren Schaft­farbe werde ich daher absehen.

Zebra Tect 2way RO

Wie schon bei den alten Vari­an­ten ist die Material- und Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät sehr ordent­lich und die Mecha­nik leicht­gän­gig. Die Dia­mant­rän­de­lung emp­finde ich als sehr ange­nehm; sie ist gering­fü­gig rau­her als die des Pen­tel Graph­Gear 500, aber glat­ter als die des Rot­ring 600 oder des Koh-​I-​Noor Rapi­do­ma­tic 563x. Lei­der besteht das Pro­blem des klap­pern­den Drü­ckers wei­ter, doch das kann mit einem Stück Kle­be­band beho­ben wer­den. Auch das Kunst­stoff­ge­winde, auf die die Spitze oder – beim RO – das Griff­stück geschraubt wird, könnte man kri­tisch sehen, doch ich hatte damit bis jetzt keine Pro­bleme, zumal man die Spitze bzw. das Griff­stück wohl nur sel­ten abschraubt. Es sei denn, der Zebra Tect 2way fällt in die Hände von krea­ti­ven Nut­zern – diese haben näm­lich fest­ge­stellt, dass das Griff­stück des RO auf die bis­he­ri­gen Vari­an­ten passt3. Selbst­ver­ständ­lich musste ich das sofort nach­ma­chen, wobei ich dafür den Hi-​Note KARAKAZE 01 genom­men habe (rechts im Foto), eine limi­tierte, trans­pa­rente Vari­ante des Tect 2way Light4.

Zebra Tect 2way RO

Nutzt man für den Griff­tausch den Tect 2way Light, bleibt nach dem Auf­schrau­ben des RO-​Griffstücks ein klei­ner Spalt, der sich aber mit einem Gum­mi­ring aus dem nicht benutz­ten Griff­stück fül­len lässt.

Mir gefällt sowohl der Zebra Tect 2way RO als auch diese ein­fa­che Modifikation!

  1. Das Metall­stück kann in allen Posi­tio­nen arre­tiert wer­den, was zudem ermög­licht, den Schwer­punkt in gerin­gem Maß zu ver­schie­ben. – 2011 folgte eine güns­tige Vari­ante ohne Schüt­tel­me­cha­nis­mus und mit inte­grier­tem Griff­stück.
  2. „RO“ steht für „Rou­lette“, was auf­ローレット (ruuretto), japa­nisch für „Rän­de­lung“, zurück­geht (siehe auch den Mitsubishi/​uni Kuru Toga Rou­lette). – Mich würde inter­es­sie­ren, warum man das Griff­stück des RO matt und nicht glän­zend gemacht hat (wie z.­B. beim Pen­tel Graph­Gear 500), denn dann würde es bes­ser zu den ande­ren ver­chrom­ten Tei­len pas­sen.
  3. Eigent­lich über­rascht das nicht, ver­ein­facht es doch die Fer­ti­gung.
  4. Es gab von MUJI etwas ähn­li­ches, aller­dings mit schlich­te­rem Clip und ein­fa­chem ver­chrom­ten Drü­cker ohne Kunst­stoff­auf­satz.

Rüssel und Radierer (6)

Wer hätte gedacht, dass sich nach 17 Auf­trit­ten erneut Ange­hö­rige die­ser beson­de­ren Gat­tung ein­fin­den? Los geht’s!

Rüssel und Radierer (6)

Unser ers­ter und zudem sehr sport­li­cher Gast – unten links, ganz in blau – hat schon vor vie­len Jah­ren in Osaka, Japan, die Artis­ten­gruppe „Ani­mal Balance“ gegrün­det und tritt mit die­ser in der gan­zen Welt auf. Eine Vor­stel­lung in der Fest­halle in Frank­furt am Main (die ein­zige in Deutsch­land!) bot ihm die Gele­gen­heit, mit sei­nen Kol­le­gen vorbeizuschauen.

Rüssel und Radierer (6)

Lei­der hat der zweite in unse­rer schwer­ge­wich­ti­gen Runde abge­sagt. Er musste auf eine Geschäfts­reise nach Frank­reich und lässt mit die­ser his­to­ri­schen Panorama-​Karte grüßen.

Rüssel und Radierer (6)

Das Gespräch mit dem drit­ten und bemer­kens­wert far­ben­fro­hen Ver­tre­ter der ein­zig­ar­ti­gen Spe­zies gestal­tete sich schwie­rig, da ich sei­nen ziem­lich wir­ren Wor­ten nicht fol­gen konnte; nur den Satz „Das war keine Mikro­dosis“ habe ich ver­stan­den. Wir wün­schen ihm rasche – wie soll man sagen? – Wiederherstellung.

Ob noch wei­tere kommen?

Kleinkram

In Japan erfreuen sich soge­nannte Kap­sel­au­to­ma­ten gro­ßer Beliebt­heit. Diese Maschi­nen, „gach­apon“ genannt, kamen in den 1960er Jah­ren auf und sind eine Wei­ter­ent­wick­lung des Kau­gum­mi­au­to­ma­ten, geben aber – daher der Name – eine große Kap­sel aus, die meist einen Gegen­stand aus Kunst­stoff ent­hält. Die­ser gehört in der Regel zu einem mehr­tei­li­gen Set, das nur kurz ver­füg­bar ist, und so gibt eine sehr aktive Samm­ler­szene. Für die Inhalte der Kap­sel lizen­zie­ren die Anbie­ter oft bekannte Figu­ren aus der Manga-, Anime- und der Video­spie­le­welt, doch es gibt auch Ver­träge mit Schreib­ge­rä­te­her­stel­lern, dar­un­ter Mitsubishi/​uni, Pen­tel, CARL und STAEDTLER Japan. Mit letz­te­rem hat BANDAI, der größte Anbie­ter, bereits vor eini­ger Zeit fünf Arti­kel in die Kap­sel gebracht: Den Druck­blei­stift HEXAGONAL, den Farb­stift Karat Aqua­rell, den Text­mar­ker Text­sur­fer gel, den Radie­rer 525 PS mit Kunst­stoff­hülse und den Blei­stift Mars Lumo­graph mit dem Spit­zer 510 10. Wäh­rend man am Auto­ma­ten nie weiß, wel­cher Teil des Sets aus­ge­ge­ben wird, hatte ich aus der Ferne das Glück, gezielt zugrei­fen und alle Teile der STAEDTLER-​Serie bekom­men zu kön­nen (wenn auch ohne Kap­sel und ohne das Automaten-​Erlebnis). Unnö­tig zu sagen, dass mir der Mars Lumo­graph am bes­ten gefällt.

Kleinkram

Die Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät finde ich beein­dru­ckend – mit mini­ma­len Press­gra­ten, sorg­fäl­tig nach­emp­fun­de­nen Details und sau­ber ange­brach­ten Kenn­zeich­nun­gen wir­ken diese Minia­tu­ren nicht wie Auto­ma­ten­ware, son­dern wie aus dem Modell­bau1.

Doch was macht man damit? Man­che nut­zen sie zur Deko­ra­tion z. B. des Smart­phones oder des Mäpp­chens, aber viele wer­den sie zusam­men mit den Bei­le­gern in Behäl­tern oder Dis­plays auf­be­wah­ren. Ich habe für Der­ar­ti­ges eine kleine Kiste mit dem Eti­kett „Ver­schie­de­nes“, an deren Sinn­haf­tig­keit ich zuwei­len zweifle.

  1. Dass die Pro­por­tio­nen von Blei­stift und Spit­zer hier nicht ganz stim­men, sei dem Her­stel­ler ver­zie­hen.

Der Druckstifteinsatz (4)

Nach der Erfin­dung des Druck­stift­ein­sat­zes durch Tho­mas Doser im Jahr 1975 und dem erfolg­lo­sen Ver­such von Dr.-Ing. Wer­ner Bei­sel und Dipl.-Ing. Peter Gütig von 1983, ihn erneut paten­tie­ren zu las­sen, brachte STAEDTLER 1984 mit dem MARS CIRCOFIX den ers­ten Druck­stift­ein­satz auf den Markt.

Der Druckstifteinsatz (4)

Zwei Jahre nach der Ein­füh­rung des MARS CIRCOFIX mel­dete STAEDTLER ein Gebrauchs­mus­ter (G 8605596.8) und am sel­ben Tag ein Patent (DE 3606717 A1) an, und zwar in bei­den Fäl­len für einen „Minen­ein­satz für Zir­kel und Schaft­ver­län­ge­rung hierzu“, erfun­den von Gerald Grötsch aus Fürth. Die in der Gebrauchsmuster- und der Offen­le­gungs­schrift ent­hal­te­nen Zeich­nun­gen sind iden­tisch und zei­gen u. a. einen dem bereits paten­tier­ten und dem CIRCOFIX sehr ähn­li­chen Druckstifteinsatz.

Der Druckstifteinsatz (4)

Hat man etwa ver­sucht, ihn erneut paten­tie­ren zu las­sen? Ich ver­mute nicht, son­dern denke eher, dass es STAEDTLER um die Kom­bi­na­tion aus die­sem Ein­satz und einer Ver­län­ge­rung ging. Punkt 1 der Patent­an­sprü­che beschreibt sie (Her­vor­he­bung im Original):

Minen­ein­satz für Zir­kel, der min­des­tens eine in einem Gehäuse ange­ord­nete Spann­vor­rich­tung für Minen, ein Betä­ti­gungs­teil für den Minen­vor­schub und ein Befes­ti­gungs­mit­tel zum lös­ba­ren Befes­ti­gen an einem Zir­kel auf­weist, gekenn­zeich­net durch eine leicht lös­bar mit dem Gehäu­se­schaft (11), mit einem Befes­ti­gungs­mit­tel (13, 13′; 14, 14′) oder mit einem Befes­ti­gungs­ab­schnitt (23) des Betä­ti­gungs­teils (22) ver­bun­dene Schaft­ver­län­ge­rung (3, 3′, 3“), die mit Durch­bre­chun­gen (31), Stö­ßel (32) oder Schie­bern (35) ver­se­hen ist, um die Ein­wir­kung auf das Betä­ti­gungs­teil (22) der Spann­vor­rich­tung für die Mine (41, 42) zu ermög­li­chen, sofern sie nicht direkt mit dem Betä­ti­gungs­teil (22) in Wirk­ver­bin­dung steht.

In der Beschrei­bung wird auf die Patente von Bei­sel und Gütig sowie Doser ein­ge­gan­gen und betont, dass diese Minen­ein­sätze, obwohl meist hoch­wer­tig, nur für den vor­be­stimm­ten Zweck geeig­net, aber auf­grund ihrer gerin­gen Länge nicht hand­ge­recht sind und daher nicht als nor­male Schreib- und Zei­chen­stifte genutzt wer­den kön­nen. Diese Erfin­dung besei­tigt diese Nach­teile durch die Schaf­fung eines Minen­ein­sat­zes mit zuge­hö­ri­ger Schaftverlängerung.

Doch wie kann man den Schaft des Druck­stift­ein­sat­zes ver­län­gern und wei­ter­hin den Minen­vor­schub betä­ti­gen? Der Erfin­der Gerald Grötsch war krea­tiv, und es macht Freude, die Vari­an­ten genauer zu betrachten.

Der Druckstifteinsatz (4)

Bei der ers­ten Vari­ante sitzt ein Rohr auf dem Drü­cker und bei der zwei­ten ein län­ge­res auf dem Stift, wobei eine Aus­spa­rung die Betä­ti­gung des Drü­ckers ermöglicht.

Der Druckstifteinsatz (4)

Die dritte und die vierte Vari­ante nut­zen eben­falls ein lan­ges Rohr, wobei die Betä­ti­gung des Drü­ckers über einen im Rohr sit­zen­den und ggf. feder­be­auf­schlag­ten Schie­ber bzw. Stö­ßel erfolgt. Wei­tere Vari­an­ten ent­ste­hen dadurch, dass das Rohr ent­we­der reib­schlüs­sig befes­tigt oder auf­ge­schraubt wird.

Ich könnte mir vor­stel­len, dass man die Fer­ti­gung der bei­den letz­ten Vari­an­ten auf­grund des Auf­wands erst gar nicht erwo­gen und sich schon früh für die in mei­nen Augen sehr pfif­fige zweite ent­schie­den hat. Aber was ist mit der ers­ten? Bevor ich auf diese ein­gehe, ein klei­ner Exkurs.

Exkurs: Schriftartencodes

Patente und Gebrauchs­mus­ter sind durch Schrift­ar­ten­codes gekenn­zeich­net. Diese bestehen aus einem Buch­sta­ben und einer Zif­fer, wobei der Buch­stabe für das Publi­ka­ti­ons­ni­veau steht und die Zif­fer für die Ver­öf­fent­li­chung. Bis ein­schließ­lich 2003 – dar­un­ter fal­len die hier genann­ten Patente – bezeich­nete A1 die Offen­le­gungs­schrift, B1 und B2 die Aus­le­ge­schrift in der Erst- und Zweit­ver­öf­fent­li­chung, meist nach einem Prü­fungs­ver­fah­ren, und C1 bis C4 die z. B. nach Ein­spruch, Beschrän­kung oder Nach­prü­fung geän­derte Patent­schrift in der Erst- bis Viert­ver­öf­fent­li­chung. Bei Gebrauchs­mus­tern gab es bis Ende 2003 nur U11.

Zurück zur Ver­län­ge­rung. So erschien auch das Patent DE 3606717 von STAEDTLER zunächst als Offen­le­gungs­schrift A1 und dann als Patent­schrift C2; mit letz­te­rem wurde im Juli 1989 die Patent­ertei­lung veröffentlicht.

War der Druck­stift­ein­satz in A1 noch wesent­li­cher Teil der Patent­an­spruchs, so wird er in C2 nur neben­bei erwähnt:

Die Erfin­dung betrifft eine Ver­län­ge­rung für Zirkel-​Einsätze, ins­be­son­dere für Minen­ein­sätze für Zirkel.

Was ist passiert?

Im Patent­we­sen gibt es soge­nannte Ent­ge­gen­hal­tun­gen. Das sind Ver­öf­fent­li­chun­gen, die allein oder zusam­men mit ande­ren die Neu­heit einer Erfin­dung in Frage stel­len, d. h. gegen die Patent­fä­hig­keit einer Erfin­dung spre­chen kön­nen und von einem Patent­prü­fer oder einem, der Ein­spruch erhebt, ent­ge­gen­ge­hal­ten wird. Unter den Ent­ge­gen­hal­tun­gen in DE 3606717 C2 fin­den sich das Gebrauchs­mus­ter von Doser sowie das Patent von Bei­sel und Gütig, was dar­auf schlie­ßen lässt, dass man die Ähn­lich­keit des im Patent gezeig­ten Minen­ein­sat­zes zum paten­tier­ten Druck­stift­ein­satz erkannt hat und die Patent­schrift geän­dert wer­den musste. So ent­fiel der Minen­ein­satz aus dem Patent­an­spruch und diente nur noch zur Ver­an­schau­li­chung der Funk­tion der Schaftverlängerung.

Doch in C2 fehlt zudem die erste Vari­ante mit dem auf dem Drü­cker auf­ge­setz­ten Rohr. Warum? Eine wei­tere Ent­ge­gen­hal­tung ist das Patent „Hül­sen­för­mi­ger Blei­stift­hal­ter“ (DE 831655) von Anton Schind­ler, erteilt 1951.

Der Druckstifteinsatz (4)

In der Patent­schrift von Schind­ler wird bemän­gelt, dass der Blei­stift­rest in den übli­chen Blei­stift­hal­tern kei­nen siche­ren Halt fin­det und der Über­gang vom Hal­ter zum Blei­stift nicht glatt, son­dern ver­dickt ist und dies beim Schrei­ben stört. Abhilfe soll ein hül­sen­för­mi­ger Blei­stift­hal­ter aus Metall oder Kunst­stoff schaf­fen, des­sen Enden nach innen konisch ver­en­gende Gewin­de­gänge auf­wei­sen, in die der am Ende konisch zuge­rich­tete Blei­stift­rest geschraubt wird. So soll der Blei­stift sicher gehal­ten wer­den, und da der Durch­mes­ser des Hal­ters an den des Blei­stifts ange­passt ist, gibt es auch kei­nen stö­ren­den Über­gang2.

Die erste Vari­ante von STAEDTLER war die­ser Erfin­dung wohl zu ähn­lich, so dass sie her­aus­fiel. – Ich bezweifle übri­gens, dass diese Lösung all­tags­taug­lich gewe­sen wäre, da auf­grund der Länge des Rohrs bei der Betä­ti­gung des Minen­vor­schubs die Gefahr des Abkni­ckens und damit der Beschä­di­gung zumin­dest des Drü­ckers bestand.

So über­rascht es nicht, dass die Wahl auf das Rohr mit der Aus­spa­rung fiel.

Der Druckstifteinsatz (4)

Der – so die Pro­dukt­be­zeich­nung – Ver­län­ge­rungs­schaft wurde erst­mals im Kata­log 1987/​88 auf­ge­führt und hatte die Arti­kel­num­mer 556 91.

Der Druckstifteinsatz (4)

Es gab ihn ein­zeln, aber auch zusam­men mit dem MARS TECHNICO 555 und in drei Strich­stär­ken (0,3/0,5/0,7) im Set 556 91.

Der Druckstifteinsatz (4)

Die letzte Erwäh­nung des Ver­län­ge­rungs­schafts fin­det sich im Kata­log des Jah­res 1996.

Der Druckstifteinsatz (4)

Damit ver­schwand die­ses nütz­li­che und ele­gante Zube­hör nach neun Jahren.

Danke an Alan Wil­liams für den Hin­weis auf das Gebrauchs­mus­ter und an STAEDTLER für die Scans!

  1. 2004 ent­fie­len man­che Schrift­ar­ten­codes, und neue kamen hinzu; eine Über­sicht geben die Doku­mente „Infor­ma­tio­nen über Patent­do­ku­mente des In- und Aus­lands (IPIA)“ und „Schrif­ten­ar­ten­codes bei Patent­do­ku­men­ten“ des Deut­schen Patent- und Mar­ken­am­tes.
  2. Es wäre inter­es­sant zu wis­sen, ob die­ser Ver­län­ge­rer jemals auf den Markt kam.

Der Druckstifteinsatz (3)

Der Druck­stift­ein­satz ist ein kur­zer Druck­blei­stift mit einem Außen­ge­winde, mit dem er in die Tusche­fül­ler­auf­nahme von Zei­chen­ge­rä­ten wie z. B. Zir­keln geschraubt wird, und damit eine prak­ti­sche Alter­na­tive zum geklemm­ten Stück einer 2-​mm-​Mine. Im drit­ten Teil die­ser Serie geht es nach einem kur­zen Rück­blick auf die Patente um den ers­ten erhält­li­chen Druckstifteinsatz.

Die älteste mir bekannte Patent­an­mel­dung, die den Druck­stift­ein­satz in der bekann­ten Form zeigt, ist die von Dr.-Ing. Wer­ner Bei­sel und Dipl.-Ing. Peter Gütig aus dem Jahr 1983.

Der Druckstifteinsatz (3)

Sie wurde jedoch zurück­ge­zo­gen, ver­mut­lich weil sie dem zu ähn­lich war, was Tho­mas Doser 1975 in sei­nem Gebrauchs­mus­ter für seine „Vor­rich­tung für Zei­chen­ge­räte, ins­be­son­dere für Zir­kel“ beschrie­ben hat. Er hatte eine Schraub­hülse mit koni­scher Boh­rung für die Auf­nahme u. a. von Fein­schrei­bern erdacht, aber in den Schutz­an­sprü­chen auch erwähnt, einem Fein­schrei­ber das Gewinde in der Nähe der Schreib­spitze anzu­for­men, um ihn ohne die Schraub­hülse nut­zen zu können.

Der Druckstifteinsatz (3)

Damit kam der Druck­stift­ein­satz in die Welt, und Tho­mas Doser kann als sein Erfin­der gel­ten. Doch wer hat ihn zuerst angeboten?

Der mei­nes Wis­sens erste Druck­stift­ein­satz auf dem Markt war der MARS CIRCOFIX von STAEDTLER, der im Kata­log von 1984 in drei Strich­stär­ken (0,3/0,5/2 mm) auf­ge­führt wurde.

Der Druckstifteinsatz (3)

Die 2-​mm-​Variante des CIRCOFIX war auch zusam­men mit dem Fall­nul­len­zir­kel 556 58 erhältlich.

Der Druckstifteinsatz (3)

Der Druckstifteinsatz

Den CIRCOFIX in 0,5 mm gab es zudem in Sets mit dem MARS TECHNICO 555, dem Spit­zen­mo­dell des Zir­kel­sor­ti­ments (wie hier im Kata­log von 1984 gezeigt).

Der Druckstifteinsatz (3)

1985, also im Jahr dar­auf, bot STAEDTLER den CIRCOFIX zusätz­lich in 0,7 mm an sowie im Set (0,3/0,5/0,7) mit einem Zir­kel­an­satz­stück mit 4-​mm-​Zapfen für die Ver­wen­dung in Zir­keln ohne Tusche­fül­ler­auf­nahme. Alle drei fei­nen Strich­stär­ken waren spä­ter auch Teil des Sets MARS TECHNICO 555 30 (ca. 1989).

Der Druckstifteinsatz (3)

In den fol­gen­den Jah­ren erfuhr der CIRCOFIX einige Ände­run­gen. Zunächst waren alle Drü­cker zylin­drisch und hat­ten die Farbe des Schafts, doch dann gab man ihnen – aus­ge­nom­men der 2-​mm-​Variante – die zu den Strich­stär­ken pas­sen­den ISO-​Farben (um 1989) und führte sie schließ­lich konisch aus (ca. erste Hälfte der 1990er Jahre).

Der Druckstifteinsatz (3)

Die Spitze ist übri­gens die glei­che wie beim STAEDTLER MICROGRAPH F 770 1x und hat daher auch die Ringe, die die Strich­stärke kenn­zeich­nen1.

Der Druckstifteinsatz (3)

Wei­tere Ände­run­gen gab es bei der Kenn­zeich­nung. So kam „GERMANY“ auf dem Schaft hinzu, und auf dem Drü­cker steht mal „Ger­many“ und mal „W. Ger­many“ (letz­te­res bei mei­nen Exem­pla­ren kurio­ser­weise erst bei der drit­ten Gene­ra­tion des CIRCOFIX). Lei­der kann ich diese Ände­run­gen zeit­lich nicht zuver­läs­sig ein­ord­nen, und ich halte es auch für mög­lich, dass man je nach Ver­füg­bar­keit Schäfte, Drü­cker und sogar fer­tige Ein­sätze unter­schied­li­cher Gene­ra­tio­nen in Sets kom­bi­niert hat, was die Datie­rung erschwert.

Der Druckstifteinsatz (3)

Die letzte Erwäh­nung des CIRCOFIX2 fin­det sich im Kata­log von 2001, der nur noch die 0,5-mm-Variante aufführt.

1986, also zwei Jahre nach der Ein­füh­rung des CIRCOFIX, mel­dete STAEDTLER ein Gebrauchs­mus­ter und am sel­ben Tag ein Patent an, und zwar in bei­den Fäl­len für einen „Minen­ein­satz für Zir­kel und Schaft­ver­län­ge­rung hierzu“, erfun­den von Gerald Grötsch aus Fürth. Die in der Gebrauchsmuster- und der Offen­le­gungs­schrift ent­hal­te­nen Zeich­nun­gen sind iden­tisch und zei­gen u. a. einen dem bereits paten­tier­ten und dem CIRCOFIX sehr ähn­li­chen Druck­stift­ein­satz. Hat man etwa ver­sucht, ihn erneut paten­tie­ren zu las­sen? Die über­ra­schende Ant­wort auf diese Frage und einige span­nende Details gibt es im nächs­ten Teil die­ser Serie.

Danke an STAEDTLER für die Scans!

  1. Auch die Mecha­nik und das – hier natür­lich kür­zere – Minen­re­ser­voir sind iden­tisch zu den im STAEDTLER MICROGRAPH F 770 1x ver­wen­de­ten Kom­po­nen­ten.
  2. Kurio­ser­weise führt das DPMA­re­gis­ter die­sen Namen nicht auf, auch nicht als gelöscht. Wurde er etwa nicht ein­ge­tra­gen?

Pentel PG5

Kürz­lich kam in einer Unter­hal­tung die Frage auf: Gibt es einen klas­si­schen japa­ni­schen Druck­blei­stift, der heute noch erhält­lich ist? Ja, und zwar den Pen­tel PG5.

Pentel PG5

Das japa­ni­sche Unter­neh­men Pen­tel, 1946 als Dai Nihon Bungu Kabu­shiki Kai­sha gegrün­det, erfand die Fein­mine mit Poly­mer­bin­dung und brachte sie 1960 zusam­men mit einem Druck­blei­stift für 0,9-mm-Minen auf den Markt1. Stifte für andere Minen­stär­ken folg­ten, und einer der ers­ten für 0,5-mm-Minen war 1965 der Pen­tel GRAPH 2. Seine Nach­fol­ger waren 1970 der GRAPH II, der erst­mals einen Här­te­grad­in­di­ka­tor hatte, und 1972 der PG5, den es in nahezu unver­än­der­ter Form3 heute – also nach über einem hal­ben Jahr­hun­dert – noch gibt4.

Der PG5 ist 14,8 cm lang, 8,5 mm dick und wiegt knapp 10 Gramm. Neben dem wei­ßen Auf­druck „0.5 mm PG5“ – kurio­ser­weise ohne Her­stel­ler­na­men – gibt es auf dem zwölf­flä­chi­gen Schaft zwei 11 × 5 mm große Prä­gun­gen ober­halb der Griff­zone, näm­lich „GRAPH PENCIL“5 und „PENTEL Japan“; letz­tere ent­hält beim hier gezeig­ten Exem­plar zudem die Zahl 13 (wohl ein Pro­duk­ti­ons­code). Der Griff ist 25 mm lang und hat feine, umlau­fende Ril­len6, die den Fin­gern sehr guten Halt bie­ten, ohne wie so man­che Rän­de­lun­gen unan­ge­nehm zu sein; er ver­jüngt sich zur Spitze hin auf 7,5 mm. Der Schwer­punkt liegt etwa in der Mitte und der Minen­vor­schub bei zehn­ma­li­gem Drü­cken beträgt 5 mm.

Pentel PG5

Der Auf­bau des PG5 ist pfif­fig. Die Ein­heit aus Mecha­nik und Minen­re­ser­voir7 sitzt ver­dreh­si­cher im Schaft8 und wird am einen Ende durch die auf­ge­schraubte Spitze9 und am ande­ren durch das ein­ge­schraubte Ver­bin­dungs­stück gehal­ten. Letz­tere trägt auch die Här­te­grade10, die durch die Aus­spa­rung im auf­ge­steck­ten Kunst­stoff­ring11 sicht­bar sind. Der Drü­cker mit Rei­ni­gungs­na­del12 sitzt fest im Minen­re­ser­voir und das koni­sche End­stück13 aus Metall, cha­rak­te­ris­ti­sches Merk­mal seit dem GRAPH aus dem Jahr 196514, wird auf­ge­schraubt. Diese Kon­struk­tion macht das Nach­fül­len von Minen zwar umständ­li­cher, ver­hin­dert aber, dass etwas klap­pert oder eine Kappe ver­lo­ren geht. Der Clip15 wird nur durch Kraft­schluss gehal­ten, so dass keine unschöne Aus­spa­rung wie z. B. beim P200 zu sehen ist, wenn man den PG5 ohne Clip nutzt. – Auf einen Radie­rer, der sich gerade ein­mal für Not­fälle eig­net, hat man glück­li­cher­weise verzichtet.

Die Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät und den Gebrauchs­wert des PG516 emp­finde ich als her­vor­ra­gend, und seine Geschichte sowie seine unge­wöhn­li­che Gestal­tung machen ihn für mich noch attrak­ti­ver; zudem ist er mit 800 Yen (knapp 4,70 Euro) sehr preis­wert. Ich kann den PG5 daher unein­ge­schränkt emp­feh­len, auch wenn er – und das ist der ein­zige Wer­muts­trop­fen – offi­zi­ell nur in Japan erhält­lich17 ist.

Nach­trag vom 6.8.25: Die PG-​Modelle sowie der PMG im Kata­log des Jah­res 2006 von Pen­tel Japan (in die­sem waren der PG4 und der PG7 bereits abge­kün­digt)18:

Pentel PG5

  1. Eine her­vor­ra­gende Über­sicht der Druck­blei­stifte von Pen­tel bie­tet das „Pen­tel Pen­cils Iden­ti­fi­ca­tion Book“ von Jimmy Simpson.
  2. Zum 60-​jährigen Jubi­läum soll es von Pen­tel einige limi­tierte Vari­an­ten popu­lä­rer Druck­blei­stifte geben, aber selt­sa­mer­weise weder vom GRAPH noch vom PG5 (siehe „Pen­tel 2025 limi­ted“).
  3. Über die Jahre gab es jedoch einige kleine Ände­run­gen am Innen­le­ben, ebenso am Gelb­ton des Här­te­grad­in­di­ka­tors.
  4. Die Aus­füh­rung für den inter­na­tio­na­len Markt hatte jedoch eine andere Kenn­zeich­nung (siehe den Kata­log des Jah­res 1982 von Pen­tel USA). Es gab auch noch eine Vari­ante mit sil­ber­far­be­nem statt gel­bem Ring und ohne Kenn­zeich­nung, doch was es mit die­ser auf sich hatte, weiß ich nicht. – Wei­tere PG-​Modelle waren der PG4 (1976), der PG7 (1978) und der PG2 (1981). Der ähn­lich gestal­tete Pen­tel Mecha­nica Graph (PMG, 1970) nimmt eine Son­der­stel­lung ein, da er als güns­tige Alter­na­tive zum Pen­tel Mecha­nica gedacht war und daher anders kon­stru­iert ist. Lei­der sind diese Modelle nur noch anti­qua­risch zu bekom­men.
  5. Die Gestal­tung des Schrift­zugs „GRAPH“ ent­spricht der auf der Ver­pa­ckung des ers­ten Pen­tel GRAPH; die Schrift­art ähnelt sehr der Futura Black von Paul Ren­ner aus dem Jahr 1928.
  6. Diese Ringe gab es auch beim Pen­tel 11 (1967), und man ver­mu­tet, dass die elf brei­te­ren Ringe des P200 auf die­sen anspie­len.
  7. Heute unüb­lich: aus Metall. – Ältere Vari­an­ten tra­gen einen Pro­duk­ti­ons­code.
  8. Der GRAPH hatte noch einen bau­chi­gen Schaft; bei sei­nen Nach­fol­gern war er pris­men­för­mig. – Im Gegen­satz zum P200 gibt es beim PG5 am Über­gang zur Spitze kei­nen stö­ren­den Wulst.
  9. Sie hat ein 4 mm lan­ges Minen­füh­rungs­röhr­chen und ist iden­tisch zu der des P205. – Ihr Absatz geht ver­mut­lich auf die zwei­ge­teilte Spitze frü­her Aus­füh­run­gen des GRAPH zurück.
  10. 4H–B ohne F.
  11. Diese Kon­struk­tion mit dem geklemm­ten Kunst­stoff­ring als Här­te­grad­in­di­ka­tor hat Pen­tel mit dem Pen­tel Mecha­nica ein­ge­führt. – Wer mit der Farb­co­die­rung der Lini­en­brei­ten ver­traut ist, wird sich über diese Farb­wahl wun­dern, steht Gelb doch für 0,3 mm. Die Erklä­rung ist ein­fach: Pen­tel hat den Stan­dard für die Farb­co­die­rung (ISO 128) erst lange nach dem GRAPH II und dem PG5 umge­setzt. Gelb wurde spä­ter für 0,9 mm genutzt, doch da es kei­nen PG9 gab, führte dies beim PG5 auch nicht zu Kon­flik­ten.
  12. Aus Sicher­heits­grün­den wird sie heute meist weg­ge­las­sen.
  13. Diese an einen Pin­sel erin­nernde Gestal­tung war beim Pen­tel Mecha­nica (1968) und beim Pen­tel Accu Graph (1979) noch kon­se­quen­ter, denn bei die­sen ver­jüngte sich nicht nur das End­stück, son­dern der ganze Schaft.
  14. Wie unter „Pen­tel Graph Des­cend­ents“ zu sehen, gab es einige Nach­ah­mer.
  15. Ich habe ihn für das Foto nicht abge­nom­men, da dies kei­nen Zusatz­nut­zen gebracht hätte.
  16. Exakte Bezeich­nung: PG5-​AD. – Der erste Buch­stabe des Suf­fix ist der Farb­code (A: schwarz).
  17. Dass es ihn hier nicht gibt, ist eine Ent­schei­dung von Pen­tel Japan, an der Pen­tel Deutsch­land nichts ändern kann. – Quelle: Tele­fo­nat mit Pen­tel, Ham­burg.
  18. Ich finde es bemer­kens­wert, dass sich der Preis des PG5 in den letz­ten 20 Jah­ren nicht geän­dert hat.

Blau und Gelb

Nicht immer sahen IKEA-​Bleistifte so schnar­chig aus wie heute. So gab es sie nicht nur in rot, son­dern auch in den Unter­neh­mens­far­ben Blau und Gelb1.

Blau und Gelb

Wann das war, weiß ich nicht, aber die gezeig­ten Exem­plare sind etwa 35 Jahre alt.

Danke an Armin für diese Bleistifte!

  1. Diese Far­ben wur­den übri­gens erst 1983 ein­ge­führt, also 40 Jahre nach der Unter­neh­mens­grün­dung (siehe „Die Geschichte des IKEA-​Logos“).
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