Faber-Castell

Faber-​Castell Jumbo Grip Bicolor

Seit April auf dem Markt ist der Jumbo Grip Bico­lor von Faber-​Castell mit roter und blauer Mine.

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Der drei­flä­chige Stift mit der im Jahr 2001 ein­ge­führ­ten „Soft-​Grip-​Zone“ ist knapp 10 mm dick1 und hat die übli­che Länge von 17,5 cm.

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Die Material- und Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät des aus Zeder gefer­tig­ten Jumbo Grip Bico­lor emp­finde ich als sehr gut: Der sil­bern glän­zende Was­ser­lack, die Grip-​Punkte und die Prä­gun­gen sind makel­los; auch an der Ver­lei­mung der Holz­hälf­ten und der Mine gibt es nichts auszu­setzen. – Neben den übli­chen Kenn­zeich­nun­gen im mitt­le­ren Teil des Stif­tes fin­det sich auf der roten Hälfte eine zwei­stel­lige Blind­prä­gung2.

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Die etwa 4,3 mm starke Mine hat eine sau­bere Abgabe und eine sowohl für das Schrei­ben als auch das Malen ange­nehme Härte; erwar­tungs­ge­mäß ist sie nur ein­ge­schränkt radier­bar. Es macht Freude, den Jumbo Grip Bico­lor zu benut­zen: Er glei­tet recht leicht, bie­tet eine gute Sät­ti­gung und behält seine Spitze lange. Dar­über hin­aus ist er ver­gleichs­weise wisch­fest und bruch­sta­bil. – Laut Faber-​Castell soll die Mine was­ser­ver­mal­bar sein, doch das kann ich nicht bestätigen.

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Mit dem Möbius+Ruppert 602

Der Stift lässt sich im Hand- und im Kur­bel­spit­zer sehr gut spit­zen. Die feine, am Spitz­an­fall gut erkenn­bare Mase­rung des Zedern­hol­zes ist beeindruckend!

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Faber-​Castell bewirbt den für Kin­der­hände gedach­ten Jumbo Grip Bico­lor als „[i]deal zum Sil­ben­tren­nen und Kor­ri­gie­ren“; er soll zudem das das Regel­ler­nen der Recht­schrei­bung vi­suell unterstützen.

Faber-Castell Jumbo Grip Bicolor

Von links: Spitze ab Werk, Möbius+Ruppert 602, West­cott iPoint ClassAct

Die unver­bind­li­che Preis­emp­feh­lung für den Faber-​Castell Jumbo Grip Bico­lor beträgt 1,95 Euro.

Danke an Ste­phen von pen­cil talk für den Hin­weis auf die­sen groß­ar­ti­gen Rot-Blau-Stift!

  1. Durch­mes­ser des Umkrei­ses.
  2. Bei mei­nen Exem­pla­ren: d8 (April 2018?).

Fundstück

Beim Sich­ten noch unsor­tier­ter Dinge fiel mir kürz­lich die­ses Etui in die Hände.

Fundstück

Es ist 12 × 17 cm groß und aus Kunst­le­der gefertigt.

Fundstück

Neben dem Taschen­re­chen­stab Aristo Rietz 89 mit vier­sei­ti­ger Anlei­tung und Hin­wei­sen zu Rei­ni­gung und Auf­be­wah­rung ent­hält es ein Bün­del läng­li­cher Notiz­zet­tel mit Ban­de­role sowie den Fall­mi­nen­stift Faber-​Castell TK 9500.

Fundstück

Das Etui trägt keine Kenn­zeich­nun­gen, doch dem Inhalt nach könnte es von Aristo und aus den spä­ten 1970er Jah­ren stam­men. Der Fall­mi­nen­stift muss jedoch spä­ter in das Etui gekom­men sein, denn sei­ner Gestal­tung nach stammt er aus den 1980er Jahren.

Fundstück

Ich ver­mute, dass man die­ses Etui Tech­ni­kern und Inge­nieu­ren ange­dient hat.

Nach­trag vom 9.8.18: Aristo hat die Pro­duk­tion der Rechen­schie­ber 1979 ein­ge­stellt (Quelle: Rech­ner­le­xi­kon: Aristo). Das Etui dürfte damit knapp 40 Jahre oder älter sein.

Paperworld 2018

Vor gut einer Woche gin­gen in Frankfurt/​Main die Paper­world und die zeit­gleich statt­fin­dende Crea­ti­ve­world zu Ende; hier ein paar sub­jek­tive Noti­zen1. – Gerne besucht hätte ich Brun­nen, Carl, Conté à Paris, Doms, Lamy, Ohto, Pilot, Sakura, Schwan-​Stabilo, Staedt­ler, Tom­bow und Mitsubishi/​uni, aber diese Fir­men waren dies­mal lei­der nicht vertreten.

Möbius+Ruppert

Mein ers­tes Ziel war der Stand von Möbius+Ruppert, dem Erlan­ger Her­stel­ler von Spit­zern, Zei­chen­ge­rä­ten und Schnei­de­ma­schi­nen. Dort gab dies­mal zwar keine Neu­ig­kei­ten, doch die Gesprä­che und die geschmack­volle Prä­sen­ta­tion nicht nur der Mes­sing­spit­zer waren eine Freude.

Paperworld 2018

Steinhöringer Werkstätten

Diese Ein­rich­tung mit Haupt­sitz in Mün­chen för­dert und beglei­tet Men­schen mit Behin­de­run­gen. Prä­sen­tiert wur­den Pro­dukte aus Holz, die in den Werk­stät­ten gefer­tigt wer­den, dar­un­ter ein Kle­be­band­ab­rol­ler in Form einer Schne­cke, ein immer­wäh­ren­der Kalen­der und Stift­kö­cher sowie -abla­gen, die sehr gelun­gen sind und oben­drein zu attrak­ti­ven Prei­sen ange­bo­ten wer­den. Ein Foto durfte ich lei­der nicht machen, aber eine Über­sicht der Pro­dukte gibt es hier.

Chameleon

Wäh­rend die meis­ten Her­stel­ler zwei­far­bi­ger Stifte kon­tras­tie­rende oder Kom­ple­men­tär­far­ben kom­bi­nie­ren, ver­ei­nen die holz­ge­fass­ten Farb­stifte von Cha­me­leon ähn­li­che Töne, um das Erstel­len von Über­gän­gen zu erleich­tern. – Die Stifte wer­den in Öster­reich gefertigt.

Paperworld 2018

KUM

Den Stand von KUM habe ich nur wegen einer Rekla­ma­tion auf­ge­sucht, denn ein in der Schub­lade auf­be­wahr­ter Masterpiece-​Spitzer hatte sich unschön ver­än­dert, und vom Ser­vice von KUM kam keine Ant­wort auf meine E-​Mail. Ich hatte das Glück, mit dem Geschäfts­füh­rer spre­chen zu kön­nen; er gab mir einen neuen Mas­ter­piece und kün­digte an, nach der Ursa­che für die Ver­än­de­rung am Spit­zer schauen und mich infor­mie­ren zu lassen.

KACO

Bei KACO, einem chi­ne­si­schen Her­stel­ler von Füll­fe­der­hal­tern, Kugel­schrei­bern, Gel­schrei­bern und Zube­hör haben mich das Design und die Qua­li­tät der Pro­dukte sowie die Gestal­tung des Auf­tritts sehr ange­nehm über­rascht; auch der Kata­log hat mich beeindruckt.

Paperworld 2018

Brevi Madu Trade

Brevi Manu Trade mit Sitz in Bie­le­feld ver­treibt seit 2010 u. a. die Pro­dukte von Cali­for­nia Cedar und Papier des japa­ni­schen Her­stel­lers LIFE. Letz­te­res finde ich inter­es­sant, und so habe ich mich gefreut, dass es einen deut­schen Ver­trieb gibt. Wie immer habe ich mich kor­rekt als End­kunde zu erken­nen gege­ben, und auf Bezugs­quel­len ange­spro­chen, nannte mir ein Mit­ar­bei­ter Manu­fac­tum. Als ich sagte, dass ich Manu­fac­tum nicht mag und ihn fragte, wel­che Händ­ler er noch belie­fere, ant­wor­tete er: „Warum soll ich ihnen das sagen? Ich kenne sie doch gar nicht.“ Ich war auch neu­gie­rig, wie das LIFE-​Papier im Ver­gleich zum Tomoe River ist, wor­auf der Mit­ar­bei­ter sagte, dass das Tomoe River wesent­lich schlech­ter sei, weil fast alle Tin­ten durch­schla­gen wür­den (was ich nicht bestä­ti­gen kann). Er ging, um ein Blatt eines 26-​Gramm-​Papiers von LIFE zu holen, kam aber nicht mehr zurück.

LYRA

Das 1806 in Nürn­berg gegrün­dete Unter­neh­men LYRA gehört seit 2008 zum ita­lie­ni­schen FILA-​Konzern, der eini­ges in China fer­ti­gen lässt, so auch die Blei- und Farb­stifte der neuen „Graduate“-Serie. Die Gestal­tung der Blei- und Farb­stifte finde ich anspre­chend, doch ihre Qua­li­tät ent­täu­schend: Ihr Äuße­res ist ungleich­mä­ßig, ja stel­len­weise sogar rauh, und die Minen der Blei­stifte, die ich getes­tet habe, schrie­ben nicht glatt.

Paperworld 2018

SUPER5

Am Stand des Ver­triebs Aratrum wur­den die Füll­fe­der­hal­ter und Tin­ten von SUPER5 prä­sen­tiert. Die Rezep­tur der was­ser­fes­ten SUPER5-​Tinte hat man vor kur­zem ver­bes­sert; zudem gibt es die Tin­ten jetzt auch in Patro­nen. – Eben­falls zu sehen war ein zylin­dri­sches Glas, in dem sich ein zusam­men­ge­roll­tes und mit SUPER5-​Tinte beschrif­te­tes Papier befand2; dies demons­trierte die Was­ser­fes­tig­keit der Tinte auf beein­dru­ckende Weise.

Paperworld 2018

Tokyo Kinzoku Industry Co. Ltd.

Bei der Tokyo Kin­zoku Indus­try Co. sind mir die Clips mit Pro­fi­len von Shi­bas auf­ge­fal­len, und so musste ich unbe­dingt um ein Mus­ter bit­ten, natür­lich nicht ohne unse­ren Kisho zu erwähnen.

Paperworld 2018

Leuchtturm1917

Leuchtturm1917, Anbie­ter von Notiz­bü­chern und Kalen­dern, hat jetzt auch holz­ge­fasste Blei­stifte im Sor­ti­ment. Sie sind in 17 auf die Papier­pro­dukte abge­stimm­ten Far­ben, aber nur im Här­te­grad HB erhält­lich und wer­den in Por­tu­gal hergestellt.

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Faber-​Castell

Bereits auf der Insights X im letz­ten Okto­ber hat Faber-​Castell die „Goldfaber“-Farbstifte vor­ge­stellt. Es gibt sie in einer per­ma­nen­ten (rund) und einer was­ser­ver­mal­ba­ren Vari­ante (sechs­flä­chig) und in 48 Far­ben; ihre Mine ist 3,3 mm dick. Mit einer unver­bind­li­chen Preis­emp­feh­lung von 13 Euro für das 12er-​Set sind diese in Deutsch­land her­ge­stell­ten Stifte ver­gleichs­weise güns­tig, doch man sieht die Ein­spa­run­gen: Bei eini­gen sechs­flä­chi­gen Exem­pla­ren fiel mir auf, dass der Lack der Tauch­kappe an den Kan­ten recht dünn ist und das Grau des Schafts durch­scheint. Zudem wer­den die Farb­stifte aus Gme­lina gefertigt.

Paperworld 2018

Den auf Farb­stifte abge­stimm­ten Radie­rer CP-​10 von SEED hatte ich zufäl­lig dabei; auch beim Gold­fa­ber hat er überzeugt.

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Viarco

Der por­tu­gie­si­sche Her­stel­ler Viarco ist mir ans Herz gewach­sen, und so war ich gleich mehr­mals am Stand. Neben Retro-​Motiven hat­ten es mir vor allem das an ein Hemd erin­nern­des Mäpp­chen und die Umhän­ge­ta­sche für bis zu 60 Stifte, Zube­hör und einen Block angetan.

Paperworld 2018

Paperworld 2018

Sehr erfreu­lich waren auch die anre­gen­den Gesprä­che, in denen ich viel über das Unter­neh­men und die Pro­dukte erfah­ren konnte.

Paperworld 2018

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Awagami

Bei Awa­gami aus Japan gab es nicht nur geschmack­voll bedruck­tes Papier zu sehen, son­dern auch Pro­dukte von Washida-​Daigaku. Die Post­karte, die ich ergat­tern konnte, ist wie die ande­ren in die­ser Reihe aus Baum­wolle her­ge­stellt und zeigt Toku­gawa Tsu­nayo­shi, einen Shō­gun des spä­ten 17. Jahr­hun­derts, der sich sehr für die Rechte und den Schutz der Tiere ein­ge­setzt hat, aber beson­ders für Hunde, und daher auch als „Hunde-​Shōgun“ bekannt war. Natür­lich gefal­len mir diese Motive wegen des Shi­bas beson­ders gut!

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Caran d’Ache

Der Schwei­zer Her­stel­ler Caran d’Ache hat die­ses Jahr nur wenig neues gezeigt. Zudem fiel auf, dass ein gro­ßer Teil des Stands, der im ver­gan­ge­nen Jahr noch der Prä­sen­ta­tion vor allem des Künst­ler­sor­ti­ments diente, nur mit Tischen und Stüh­len bestückt war.

In Zusam­men­ar­beit mit Nestlé ent­stand eine limi­tierte Vari­ante des Kugel­schrei­bers 849, des­sen Schaft aus wie­der­ver­wen­de­ten Nespresso-​Kapseln her­ge­stellt wird.

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Vor­ge­stellt wurde das „Bul­let Jour­nal Star­ter Set“, das den holz­ge­fass­ten Graphit-​Highlighter-​Stift GRAPHICOLOR 370.240 ent­hält. Er kam zusam­men mit dem Graphit-​Rot-​Stift GRAPHICOLOR 370.070 auf den Markt und hat ebenso wie die­ser eine 3 mm starke Mine; beide sind auch ein­zeln erhält­lich. – Letz­te­rer unter­schei­det sich vom „Edi­tor“ nur durch seine Kennzeichnung.

Paperworld 2018

Paperworld 2018

Ab März im Han­del ist ein wei­te­rer Blei­stift der „Swiss Wood“-Reihe3. Er ist aus Wald­kie­fer gefer­tigt und wird nicht ein­zeln, son­dern nur zusam­men mit den Blei­stif­ten aus Jura-​Buche und Zirbe ange­bo­ten. – Der aktu­elle Kata­log führt übri­gens einen „Edelweiss“-Bleistift auf, der eben­falls aus Schwei­zer Wald­kie­fer gefer­tigt ist (Art.-Nr. 341.282), doch von Caran d’Cache konnte ich erfah­ren, dass die­ser nicht in Deutsch­land erhält­lich sein wird.

Paperworld 2018

Das war’s! Die nächste Paper­world beginnt am 26. Januar 2019.

  1. Ich war auch im ver­gan­ge­nen Jahr dort und habe eini­ges gese­hen, hatte aber keine Lust, dar­über zu schrei­ben.
  2. Die sehr anspre­chende Schrift auf dem Papier stammte von der Kal­li­gra­fin Elke Wunsch.
  3. Die Abkür­zung „COBS“ auf dem Blei­stift steht für „Cer­ti­fi­cat d’origine bois Suisse“, d. h. das Holz die­ses Blei­stifts kommt aus der Schweiz.

Faber-​Castell Magicus

Kaum bekannt und mit lan­ger Geschichte: Der Magi­cus von Faber-Castell.

Faber-Castell Magicus

Mit sei­nem anthra­zit­far­be­nen Schaft, der dun­kel­grauen Tauch­kappe und dem sil­ber­nen Prä­ge­druck gibt der als Wir­te­stift ange­bo­tene Magi­cus eine ele­gante Erschei­nung ab, und er passt gut zu der oft in Schwarz, Grau und Weiß gehal­te­nen Berufs­be­klei­dung der Gastronomie.

Faber-Castell Magicus

Seine Kenn­zeich­nung ist schlicht: Neben den übli­chen Anga­ben1 trägt das Zei­chen für das Secu­ral­ver­fah­ren, eine Blind­prä­gung (hier: „h7″2) und „GERMANY“. Letz­te­res lässt mich ver­mu­ten, dass der Magi­cus nicht in Deutsch­land gefer­tigt wird, denn ansons­ten würde ich wie beim hier­zu­lande her­ge­stell­ten Faber-​Castell 9000 „Made in Ger­many“ erwar­ten. – Abge­se­hen von den nicht ganz gera­den Kan­ten der Tauch­kap­pen ist die Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät sehr gut. Farbe und Mase­rung des Hol­zes sowie die sehr gute Spitz­bar­keit des Magi­cus spre­chen für Weihrauch-​Zeder.

Faber-Castell Magicus

Die Mine ist 3,2 mm dick und hat eine Härte, die der des STAEDTLER Mars Lumo­graph 3B ent­spricht. Sie schreibt etwas wach­sig und glei­tet dadurch nicht ganz so leicht, doch ihre Abgabe ist sau­ber. Der Magi­cus wird damit bewor­ben, dass er auf fast allen glat­ten und auch nas­sen Ober­flä­chen schreibt, und das kann ich nach ein paar schnel­len Tests bestätigen.

Faber-Castell Magicus

Die Schwär­zung des Magi­cus auf Papier ist etwa wie bei einem Blei­stift in HB bis B, doch sein Strich glänzt weni­ger, ist wisch­fes­ter und lässt sich schlech­ter radie­ren. Die Mine ist aller­dings nicht allzu bruch­fest und schreibt sich auf nas­sem Papier schnell ab.

Faber-Castell Magicus

Die ältes­ten Belege zum damals „Schwarz­stift unver­wisch­lich“ genann­ten Spe­zi­al­stift fin­den sich in einem Rezept­buch von A.W. Faber aus der Zeit von 1881–1890, das auch Wahl­blei­stifte für Lon­don auf­führt. 1921 wurde die Marke „Magi­cus“ ein­ge­tra­gen, und im Waren­ka­ta­log3 die­ses Jah­res prä­sen­tierte man den ver­bes­ser­ten „Magicus“-Schwarzstift.

Faber-Castell Magicus

Waren­ka­ta­log von A.W. Faber (1921)

Der in drei Ver­sio­nen und sechs Här­te­gra­den erhält­li­che Magi­cus wurde als „Ersatz für Tinte und Feder als Schreib­stift und auch als Durch­schreib­stift für Briefe, Lis­ten, Tabel­len, Notiz­bü­cher, Unter­schrif­ten, sowie als Mar­kier­stift z. B. für Straßenbahn-​Fahrscheine“ bewor­ben. Beson­ders her­vor­ge­ho­ben wurde seine Glanz­lo­sig­keit, die sei­nen Strich selbst unter schwie­ri­gen Licht­ver­hält­nis­sen, z. B. bei Lam­pen­licht im Bahn­post­wa­gen, gut les­bar macht. Auch für das Schrei­ben auf glat­tem Papier, glän­zen­den Kar­ton, Holz, Leder und Tex­ti­lien war er geeignet.

Faber-Castell Magicus

Waren­ka­ta­log von A.W. Faber (1921)

Im Waren­ka­ta­log von 1927–30 fällt auf, dass der Magi­cus in Porte­feuille­stärke nicht mehr ange­bo­ten und der dicke Magi­cus 2858 mit einer Mine mit qua­dra­ti­schem Quer­schnitt dar­ge­stellt wird. Mit Gärt­nern wird eine wei­tere Nut­zer­gruppe genannt; Wirte sind noch nicht dabei.

Faber-Castell Magicus

Pro­spekt von A.W. Faber (1927–30)

Ende der 1950er Jahre wurde das Magicus-​Sortiment um einen Fall­mi­nen­stift erwei­tert; der holz­ge­fasste Magi­cus hatte schon davor eine andere Gestal­tung erhalten.

Faber-Castell Magicus

Waren­ka­ta­log von Faber-​Castell (um 1960)

Mit dem CASTELL 9120 gab es jetzt nur noch einen Magicus-​Bleistift. Die 3,15 mm dicken Minen für den Fall­mi­nen­stift TK 9400 Magi­cus waren in Schwarz, Rot, Blau und Gelb erhält­lich und schrie­ben auf Papier, Glas, Por­zel­lan, Metall und Kunst­stoff. 1961 wurde zudem ein Magicus-​Kugelschreiber zum Schrei­ben auf glat­ten, nicht fett­hal­ti­gen Flä­chen ange­bo­ten, und Ende der 1960er Jahre kamen rote Magicus-​Kreiden mit Papier­um­man­te­lung auf den Markt.

1979 wurde erst­mals die Gas­tro­no­mie erwähnt, doch die Bezeich­nung „Gast­stät­ten­stift“ war nur auf der Ver­pa­ckung des etwa 20 Jahre zuvor ein­ge­führ­ten 9120 zu fin­den und nicht auf dem Stift.

Faber-Castell Magicus

Waren­ka­ta­log von Faber-​Castell (1979)

Wann der Magi­cus erneut umge­stal­tet und zum Wir­te­stift wurde, konnte ich noch nicht her­aus­fin­den. – Auf den Magi­cus bin ich durch Zufall auf­merk­sam gewor­den; für sechs Stifte habe ich bei Papier­ti­ger Ber­lin knapp 10 Euro bezahlt.

Danke an Faber-​Castell für die Details zur Geschichte des Magi­cus und die Scans!

Nach­trag vom 1.12.17: Ein Leser hat mir mit­ge­teilt, dass es auf der Falt­schach­tel des Magi­cus „Made in Ger­many“ heißt, der Stift also in Deutsch­land her­ge­stellt wird.

Nach­trag vom 12.3.23: Die aktu­elle Faltschachtel:

Faber-Castell Magicus

Faber-Castell Magicus

Ich finde es bemer­kens­wert, dass die Falt­schach­tel fast durch­ge­hend in fünf Spra­chen beschrif­tet ist (ledig­lich „Made in Ger­many“ auf einer Sei­ten­flä­che gibt es nur in vier).

  1. In der GTIN ent­hal­ten: Die Faber-​Castell-​Artikelnummer 215100.
  2. August 2017?
  3. In der Ich-​Form schreibt hier Alex­an­der Graf zu Castell-​Rüdenhausen, spä­ter Alex­an­der Graf von Faber-​Castell, der damals das Unter­neh­men A.W. Faber lei­tete und 1905 den Blei­stift Faber-​Castell 9000 her­aus­ge­bracht hat. – Danke an Sean von Con­trap­un­ta­lism für den Hin­weis!

A.W. Faber „Polygrades” Jubiläums-Edition

Zum 200. Geburts­tag Lothar von Fabers am 12. Juni 2017 hat Faber-​Castell eine auf 15.000 Exem­plare limi­tierte Edi­tion der „Polygrade“-Bleistifte von A.W. Faber herausge­geben1.

A.W. Faber „Polygrades” Jubiläums-Edition

Der „Poly­grade“ wurde 1837 in Paris vor­ge­stellt2. Mit ihm kam zum ers­ten Mal ein Bleistift­sortiment auf den Markt, das meh­rere Här­te­grade in einem Set ver­einte. Zudem wurde beson­de­ren Wert auf die Gestal­tung der Stifte und ihrer Ver­pa­ckung gelegt, und an die­ser hat man sich auch beim Jubi­lä­ums­set ori­en­tiert: Die zwölf Stifte in den Här­ten HHHHH bis BBBBB3 sind rund, schwarz lackiert, links­bün­dig gold­far­ben bedruckt und unge­spitzt4. Den Deckel und die Innen­seite der Schach­tel zie­ren die Medail­len, die der „Poly­grade“ errun­gen hat5.

A.W. Faber „Polygrades” Jubiläums-Edition

Zum Jubi­lä­umset gehört eine 52-​seitige Bro­schüre, die in acht Spra­chen über die Unter­nehmensgeschichte A.W. Fabers und den „Poly­grade“ informiert.

A.W. Faber „Polygrades” Jubiläums-Edition

Wie frü­her ent­hält die Innen­seite des Deckels Details zu den Här­te­gra­den und zur Verwen­dung der Bleistifte.

A.W. Faber „Polygrades”-Edition

Mir ist nicht so ganz klar, wel­ches his­to­ri­sche Ori­gi­nal die Vor­lage für die­ses Jubi­lä­ums­set war. Mal abge­se­hen davon, dass es ver­schie­dene Sets gab (siehe z. B. „A. W. Faber’s Poly­grade Lead Pen­cils“ bei pen­cil talk und „To Edith From Will“ bei Con­trap­un­ta­lism), kann das erste noch nicht mit den Medail­len geschmückt gewe­sen sein, mit denen es spä­ter ausge­zeichnet wurde.

A.W. Faber „Polygrades” Jubiläums-Edition

Die run­den, unge­spitz­ten Blei­stifte haben einen Durch­mes­ser von 7,3 mm und 2 mm dicke Minen (die der Grade 4B und 5B sind 3 mm dick). Der matte Lack ist glatt und regel­mä­ßig und der gold­far­bene Prä­ge­druck6 sehr sau­ber; eine Blind­prä­gung gibt es nicht. Ebenso wie die Stifte7 zei­gen auch der Kar­ton und die Bro­schüre eine sehr gute Ver­ar­bei­tungs­qua­li­tät. – Noch konnte ich mich nicht dazu durch­rin­gen, die Stifte anzu­spit­zen8 und zu tes­ten; ich ver­mute aller­dings, dass man die Minen des 9000 benutzt hat.

A.W. Faber „Polygrades” Jubiläums-Edition

Das „Polygrades“-Set kos­tet 25 Euro und kann bei Faber-​Castell bestellt werden.

  1. Die Pres­se­mit­tei­lung gibt es hier.
  2. 1905 hat der Cas­tell 9000 den „Poly­grade“ abge­löst.
  3. Diese Angabe der Här­te­grade war damals üblich; auch STAEDTLER hat sie genutzt.
  4. Aus fer­ti­gungs­tech­ni­schen Grün­den haben sie jedoch keine vier­eckige, son­dern eine runde Mine.
  5. Auf der Rück­seite heißt es:
    Limi­ted Edi­tion 2017
    In Honour of Lothar von Faber’s 200th Bir­th­day
    Faber-​Castell AG ⋅ 90546 Stein ⋅ Ger­many
  6. Ich wüsste gerne, ob das Zei­chen zwi­schen Här­te­grad und „A.W. Faber“ nur Deko­ra­tion ist oder eine Bedeu­tung hat.
  7. Ange­sichts der Mase­rung gehe ich davon aus, dass sie aus Weihrauch-​Zeder gefer­tigt wur­den (alles andere wäre die­sen Blei­stif­ten auch nicht wür­dig).
  8. Wollte ich das his­to­risch kor­rekt machen, so müsste ich ein Mes­ser neh­men, denn Spit­zer, wie wir sie heute ken­nen, gab es zur Zeit der „Poly­gra­des“ noch nicht.

Kurz notiert

Zum 200. Geburts­tag Lothar von Fabers hat Faber-​Castell eine limi­tierte Edi­tion der „Poly­grade“-Bleistifte auf den Markt gebracht. Das Geschenk­etui ent­hält zwölf Stifte in 5H bis 5B, die wie das Ori­gi­nal rund, schwarz lackiert, gold­far­ben bedruckt und unge­spitzt sind1; bei der Gestal­tung des Sets hat man sich an der alten Holz­schach­tel ori­en­tiert. Dazu gibt es eine 52-​seitige Bro­schüre in acht Spra­chen zur Unter­neh­mens­ge­schichte A.W. Fabers und dem „Poly­grade“, der 1837 in Paris auf den Markt kam und 1905 vom Cas­tell 9000 abge­löst wurde. Das Set kos­tet 25 Euro und kann bei Faber-​Castell bestellt werden.

Nach­trag vom 22.6.17: Einen Blick auf das Set gibt es unter „A.W. Faber „Poly­gra­des“ Jubiläums-​Edition“.

  1. Aus fer­ti­gungs­tech­ni­schen Grün­den haben sie jedoch keine vier­eckige Mine wie damals, son­dern eine runde.

Janus 1

Ende Sep­tem­ber letz­ten Jah­res ist bei Pres­tel das Buch „Schreib­wa­ren. Die Rück­kehr von Stift und Papier“1 erschie­nen. Es geht (so der Ver­lag) auf die „neue Schreib­kul­tur“ und die Rück­kehr der „guten alten Schreib­ge­räte“ ein und ist mit sei­nem eher unge­wöhn­li­chen, aber brei­ten Spek­trum auch für die­je­ni­gen inter­es­sant, die bereits mit die­sem Thema ver­traut sind. Unein­ge­schränkt emp­feh­len kann ich es jedoch lei­der nicht, da man­che Dinge mei­ner Ansicht nach nur ober­fläch­lich abge­han­delt wer­den und eini­ges auf mich wie Wer­bung wirkt. Die Fülle und die Qua­li­tät der Fotos sind aller­dings beein­dru­ckend, und auch die Gestal­tung ist sehr ansprechend.

Janus 1

Zum Grö­ßen­ver­gleich ein Tom­bow MONO 100.

Ich habe mit einem Kapi­tel über den als „Gra­nate“ bekann­ten Hand­spit­zer zu die­sem Buch beigetragen.

Janus 2

Bei der Lek­türe bin ich auf Seite 49 über „Janus 1“ gestolpert.

Janus 3

„Janus 1“ stimmt natür­lich nicht, denn der gezeigte Spit­zer ist ein Janus 4048. Doch warum hat er eine Torx­schraube? Genau, weil es mein Exem­plar ist, bei dem ich die ori­gi­nale Schlitz­schraube über­dreht und durch eine Torx­schraube ersetzt habe.

Janus 4

Faber-​Castell Janus 4048 und Möbius+Ruppert 604 („Gra­nate”) aus „Top Two (2)“

Das ver­wen­dete Foto stammt aus mei­nem Bei­trag „Top Two (2)“. Man hatte es sich wegen der „Gra­nate“ geben las­sen, dann aber nur den Janus 4048 benutzt – aller­dings ohne dies anzu­spre­chen, und so konnte ich weder auf die Schraube hin­wei­sen noch ein Foto eines ori­gi­na­len Janus 4048 anbie­ten (wahr­schein­lich hätte dann auch die kor­rekte Bezeich­nung die­ses Spit­zers ins Buch gefunden).

Janus 5

Janus 1 (Ori­gi­nal und Abbild)2

So kön­nen alle Leser die­ses Buches mei­nen per­sön­li­chen Janus 4048 bewun­dern, den ich ab jetzt „Janus 1“ nen­nen werde (nein, ich mache mich nicht über die­sen Feh­ler lus­tig3).

Janus 6

Janus 1 und Janus 4048 in trau­ter Zweisamkeit

Nicht jedem Spit­zer wird eine sol­che Ehre zuteil!

  1. Luca Ben­dandi, John Z. Komurki: Schreib­wa­ren. Die Rück­kehr von Stift und Papier. Pres­tel 2016, ISBN 978-​3-​7913-​8268-​5.
    Luca Ben­dandi, John Z. Komurki: Sta­tio­nery Fever. From Pen­cils to Paper Clips and Ever­y­thing In Bet­ween. Pres­tel 2016, ISBN 978-​3-​7913-​8272-​2.
  2. Das Mes­ser ist ein ande­res, weil ich es inzwi­schen aus­ge­tauscht habe. – Man beachte auch die bei­den Spu­ren an den hin­te­ren hohen Stel­len; diese kom­men vom Leder­etui.
  3. Er wäre auch sehr leicht ver­meid­bar gewe­sen.
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