Holzbleistifte

Caran d’Ache Swiss Wood

Bereits im April hat Caran d’A­che ein neues „Swiss Wood”-Set auf den Markt gebracht.

Caran d'Ache Swiss Wood

Es ent­hält drei Blei­stifte aus Arve1, Buche und Wald­kie­fer2 sowie einen Spit­zer und einen Radie­rer. Der Kar­ton ist in Fran­zö­sisch, Deutsch und Eng­lisch beschrif­tet und die Stifte in Fran­zö­sisch, Deutsch und Ita­lie­nisch. – Die sechs­ecki­gen Aus­spa­run­gen im Deckel, die den Blick auf den Inhalt frei­ge­ben, finde ich pfiffig.

Exkurs: Swiss Wood

Der mei­nes Wis­sens erste Blei­stift mit der Bezeich­nung „Swiss Wood” war der Caran d’A­che 348 aus Buche, der vor fünf Jah­ren auf den Markt kam. Im August 2015 folgte das erste „Swiss Wood”-Set mit Blei­stif­ten aus Arve und Buche, wobei sich letz­te­rer vom 348 nur durch die Kenn­zeich­nung unter­schied, und auf der dies­jäh­ri­gen Paper­world zeigte man den „Swiss Wood”-Bleistift aus Wald­kie­fer3 mit dem Hin­weis, er werde nur zusam­men mit denen aus Arve und Buche erhält­lich sein. Alle Stifte die­ses Sets tra­gen das COBS-​Zeichen (Cer­ti­fi­cat d’o­ri­gine bois Suisse), das die Schwei­ze­ri­sche Her­kunft des Hol­zes bestä­tigt. Der deut­sche Text auf der Ver­pa­ckung nennt zusätz­lich HSH (Her­kunfts­zei­chen Schwei­zer Holz) für in der Schweiz gewach­se­nes und auch dort ver­ar­bei­te­tes Holz. – Das zur­zeit ein­zige „Swiss Wood”-Produkt auf der Web­site von Caran d’A­che ist das zwei­tei­lige Set von 2015.

Die Arve (Pinus cem­bra) wird gerne als „Köni­gin der Alpen” bezeich­net, da sie dort in Hö­hen bis 2200 Meter und bei Tempera­turen bis ‑40 °C wächst. Sie wird 200 bis 400 Jahre alt, in man­chen Fäl­len sogar deut­lich älter, und so weiß ich nicht, ob man aus die­sem Baum ein so kurz­le­bi­ges Pro­dukt wie den Blei­stift fer­ti­gen muss4. Bei der hier genutz­ten Buche aus dem Jura han­delt es sich wohl um die Rot­bu­che (Fagus syl­va­tica)5. Sie trägt beim 348 das FSC-​Zeichen und soll­te als Blei­stift­holz unbe­denk­lich sein, ebenso die schnell wach­sende Wald­kie­fer (Pinus sylvestris).

Caran d'Ache Swiss Wood

Auf der Rück­seite des Kar­tons heißt es:

Ent­de­cken Sie mit dem neuen Geschenk­set „Swiss Wood” die Schön­heit der Schwei­zer Wäl­der. Die­ses Set aus drei Stif­ten aus den Arven­wäl­dern, Buchen­wäl­dern und Wald­kie­fern ent­hält einen Radier­gummi und einen Spit­zer. Es steht für das Schönste, was die Natur bie­tet. Die­ses Sor­ti­ment wird mit dem Know-​how der Kunst­hand­wer­ker in den Gen­fer Werk­stät­ten von Caran d’A­che gefer­tigt und ist somit bis auf das Innerste des Hol­zes Swiss Made. Es ist in limi­tier­ter Auf­lage erhältlich.

Gut, dass das nicht vor dem Kauf gele­sen habe, denn sonst hätte ich viel­leicht auf das Set ver­zich­tet. „Es steht für das Schönste, was die Natur bie­tet”, „Kunst­hand­wer­ker in den Gen­fer Werk­stät­ten” – also bitte! Ein Blei­stift steht sicher nicht für das Schönste, was die Natur bie­tet, und statt der Kunst­hand­wer­ker waren bei Caran d’A­che wohl eher Tech­ni­ker am Werk6. Aber viel­leicht gehöre ich ja auch ein­fach nicht zur Ziel­gruppe, die sich von sol­chen Sprü­chen beein­dru­cken lässt7.

Caran d'Ache Swiss Wood

Die Blei­stifte machen auf mich einen her­vor­ra­gen­den Ein­druck. Sie sind mit 8,3 mm (Arve, Wald­kie­fer) bzw. 8,1 mm (Buche) dicker als der Stan­dard, was sich gut anfühlt. Der matte Klar­lack hat eine sam­tige Ober­flä­che; ledig­lich auf dem Exem­plar aus Wald­kie­fer gibt es eine leicht rauhe Stelle.

Caran d'Ache Swiss Wood

Die rote Tauch­kappe und das Schwei­zer­kreuz sind sau­ber auf­ge­bracht und durch glänzen­den Klar­lack geschützt, der einen Mil­li­me­ter auf den Schaft reicht. Beim bis auf ein paar kleine Unsau­ber­kei­ten ordent­li­chen Prä­ge­druck gefällt mir, dass für die bei­den hel­len Stifte Schwarz und für den dunk­len Weiß gewählt wurde.

Caran d'Ache Swiss Wood

Neben den Kenn­zeich­nun­gen auf zwei Flä­chen fin­det sich noch eine sechs­stel­lige Blind­prägung8, aber kei­nen Strich­code (wohl des­halb, weil die Stifte nicht ein­zeln ver­kauft werden).

Caran d'Ache Swiss Wood

Die Minen haben einen Durch­mes­ser von 2,4 mm, sind aber trotz der Angabe „HB” zu mei­ner Über­ra­schung unter­schied­lich hart: Ver­gli­chen mit dem STAEDTLER Mars Lumo­graph lie­gen die Här­te­grade etwa bei F (Wald­kie­fer), HB (Arve) und B (Buche). Sie haben das für Caran d’A­che typi­sche Glei­ten, eine sehr sau­bere Abgabe, eine gute Schwär­zung und eine sehr hohe Bruch­fes­tig­keit; die Radier­bar­keit9 und die Wisch­fes­tig­keit sind gut bis sehr gut.

Caran d'Ache Swiss Wood

Zu den drei Blei­stif­ten gibt es einen Einfach-​Magnesiumspitzer und einen schwar­zen, wei­chen Radie­rer. Der Spit­zer hat – ebenso wie der des Zweier-​Sets – außer „Made in Germa­ny” keine Kenn­zeich­nung, ist aber dem im Technograph-​Set sehr ähn­lich. Letz­te­rer ist ein Eisen 040, und die Gestal­tung des Spit­zers in die­sem Set, vor allem aber die Beschrif­tung des Mes­sers, las­sen ver­mu­ten, dass es sich auch hier um einen Eisen 040 han­delt10. – Beim schwar­zen Radie­rer tappe ich im Dunkeln.

Caran d'Ache Swiss Wood

Ich werde die Blei­stifte zusam­men mit dem Spit­zer und dem Radie­rer dem­nächst benut­zen und kann dann auch etwas zu den Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten sagen. – Das Set hat die Arti­kelnummer 348.103 und den emp­foh­le­nen Ver­kaufs­preis von 21 Euro11.

Nach­trag vom 9.2.21: In „Die Caran d’Ache Saga – Von Genf in die Welt” von Ralph Brüh­wi­ler wird erwähnt, dass Caran d’A­che bereits wäh­rend des 2. Welt­kriegs Blei­stifte aus Arve gefer­tigt hat, da der Import von Zedern­holz aus Kali­for­nien nicht mög­lich war. Die Arve kam damals aus dem Wal­lis und Grau­bün­den und musste imprä­gniert und gefärbt wer­den. – Wei­ter­hin heißt es, dass die Höl­zer für die Blei­stifte die­ses Sets aus dem bünd­ne­ri­schen Trin (Arve), dem juras­si­schem Glove­lier (Buche) und ver­schie­de­nen Schwei­zer Wäl­dern (Kie­fer) stammen.

Nach­trag vom 12.3.21: Laut die­sem Kom­men­tar bei pen­cil talk han­delt es sich bei dem Radie­rer um den Milan nata negra 7024.

  1. Auch Arbe, Zirbe oder Zir­bel­kie­fer.
  2. Auch Rot­föhre, Weiß­kie­fer oder For­che.
  3. Neben die­sem gibt es seit April einen wei­te­ren Blei­stift aus Wald­kie­fer. Die­ser hat einen klei­neren Durch­mes­ser (7,5 mm), eine nor­mal­di­cke Mine (2 mm), keine Tauch­kappe und einen ande­ren Prä­ge­druck. Er gehört zur „Edelweiss”-Serie, hat die Art.-Nr. 341.282 und ist nach Anga­ben von Caran d’A­che offi­zi­ell nicht in Deutsch­land erhält­lich (siehe Seite 62 des Kata­logs „All the Colours of Caran d’A­che 2018”).
  4. Ja, ich weiß – hier war ich inkon­se­quent.
  5. Im Gegen­satz zu den Blei­stif­ten aus Arve und Wald­kie­fer habe ich bei dem aus Buche den Ein­druck, als wäre das Holz gefärbt.
  6. Und wahr­schein­lich auch der eine oder andere Che­mi­ker, denn die Nutz­bar­ma­chung von unty­pi­schen Höl­zern für die Blei­stift­fer­ti­gung ist sicher kein ganz tri­via­les Unter­fan­gen.
  7. Immer­hin gibt es hier keine Dop­pel­deu­tig­kei­ten wie „Ausser­gewöhnliche Holz­ar­ten für eine exklu­sive Kol­lek­tion” und „Die Blei­stifte von Caran d’A­che ver­dan­ken ihre Beson­der­heit einer pas­sio­nier­ten Suche nach fei­nen Edel­höl­zern”, die bei den „Les Cray­ons de la Mai­son Caran d’Ache”-Sets für Ver­wir­rung gesorgt haben (siehe „Nach Art des Hau­ses”).
  8. Arve: 60897, Wald­kie­fer und Buche: 63559.
  9. Getes­tet mit dem Radie­rer aus dem Set und dem KUM Ultra CLN.
  10. Einen aktu­el­len, schwarz lackier­ten Eisen 040 gibt es unter „Glo­ba­li­sie­rung zu sehen.
  11. Damit ist es güns­ti­ger als das zwei­tei­lige erste „Swiss Wood”-Set”.

STAEDTLER MARS-​IMPULSOGRAPH 108 70

Der IBM Elec­tro­gra­phic ist wohl der bekann­teste Blei­stift für das maschi­nen­les­bare Mar­kie­ren, aber es gab noch andere1. Einer davon ist der MARS-​IMPULSOGRAPH 108 70 von STAEDTLER.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Er wurde im Juli 1959 unter Arti­kel­num­mer 2870 ein­ge­führt und als Spe­zi­al­stift zum Beschrif­ten von Loch­kar­ten im Zei­chen­loch­ver­fah­ren ange­bo­ten. Par­al­lel dazu gab es Minen die­ser Art, und zwar im 6er- und im 12er-​Set (Art.-Nr. 8390 und 8392). Mit der Ein­füh­rung des neuen Num­mern­sys­tems im Jahr 1967 erhielt der MARS-​IMPULSOGRAPH die Num­mer 108 70. Er blieb noch bis Ende der 1970er Jahre in den Kata­lo­gen und ver­schwand dann aus dem Sor­ti­ment2.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Der MARS-​IMPULSOGRAPH hat den klas­si­schen mars­blauen Lack und Stan­dard­ab­mes­sun­gen, aber eine 2,5 mm dicke Mine. Außer den übli­chen Details trägt er die Kenn­zeich­nung „FOR MARKSENSING – FÜR ZEICHENLOCHUNG”; eine Blind­prä­gung kann ich nicht fin­den. Ein in mei­nen Augen sehr reiz­vol­les Detail sind die bei­den Punkte auf allen sechs Flä­chen (ich ver­mute, sie bezie­hen sich auf die Kar­ten­lo­chung3).

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Die wei­ßen Käpp­chen haben feine Risse, und ebenso wie die Schäfte man­cher Exem­plare zei­gen sie leichte und ver­mut­lich durch unsach­ge­mäße Lage­rung bedingte Ver­fär­bun­gen. Bei drei Stif­ten ist der Lack ent­lang der Trenn­li­nie dun­kel gefärbt; mög­li­cher­weise ist der Leim4 aus­ge­tre­ten und hat mit dem Lack reagiert.

Exkurs: Zeichenlochung

Die erste Maschine, die Bleistift-​Markierungen anhand ihrer Leit­fä­hig­keit erkannte, war die IBM 805 Test Scoring Machine aus dem Jahr 1937. Für die­ses unter dem Mar­ken­na­men „Mark Sense” ein­ge­tra­gene Ver­fah­ren wur­den spä­ter Elektrografik-​Bleistifte und Elektrografik-​Tinte für Füll­fe­der­hal­ter angeboten.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Mar­kie­ren und Lesen (Quelle: Auto­ma­tic Pun­ches Gene­ral Infor­ma­tion Manual; IBM 1959)

Bei der Zei­chen­lo­chung wur­den die auf der Loch­karte vor­ge­nom­me­nen Mar­kie­run­gen abge­tas­tet und die dabei ent­ste­hen­den Ströme ver­stärkt, um den Loch­vor­gang aus­zu­lö­sen. Auch die­ses Ver­fah­ren wurde von IBM er­dacht und erst­mals in den 1940er Jah­ren mit dem IBM 513 Repro­du­cing Punch (Kar­ten­dopp­ler) umgesetzt.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

IBM 513 (Quelle: IBM Elec­tric Pun­ched Card Accoun­ting Machi­nes – Prin­ci­ples Of Ope­ra­tion; IBM 1952)

Die Vor­teile der Zei­chen­lo­chung bestan­den darin, dass die Loch­karte mit den Mar­kie­run­gen zum Ori­gi­nal­be­leg wurde und alle wei­te­ren Arbeits­gänge auto­ma­tisch durch­ge­führt wer­den konn­ten; so lie­ßen sich auch Feh­ler mini­mie­ren. Zudem konn­ten die Loch­kar­ten dezen­tral erstellt wer­den. – Zurück zum MARS-IMPULSOGRAPH.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Der Här­te­grad der Mine ent­spricht etwa 3B des STAEDTLER Mars Lumo­graph5. Sie glei­tet jedoch nicht ganz so leicht, was auf einen gerin­ge­ren Wachs­an­teil schlie­ßen las­sen könnte (was nicht ver­wun­dern würde, ver­min­dert das Wachs doch die benö­tigte Leit­fä­hig­keit des Abstrichs). Die Gebrauchs­ei­gen­schaf­ten des MARS-​IMPULSOGRAPH erfreuen: Abgabe, Schwär­zung, Radier­bar­keit, Wisch­fes­tig­keit und Bruch­fes­tig­keit sind gut bis sehr gut, und im Pol­lux, der gerne die Schwä­chen eines Blei­stifts offen­legt, machen Mine und Zedern­holz eine gute Figur.

STAEDTLER MARS-IMPULSOGRAPH 108 70

Mit dem M+R Pol­lux

Die Loch­karte ist ver­schwun­den und damit auch die Auf­gabe des STAEDTLER MARS-​IMPULSOGRAPH, doch die Qua­li­tä­ten die­ses Blei­stifts beein­dru­cken noch heute!

  1. Andere waren der Dixon Sense-​A-​Mark, der Faber-​Castell 9000 E Spe­cial und der FILA Elec­tro­gra­phic 203 (ver­mut­lich gab es noch mehr). – Die neue­ren Blei­stifte für das maschi­nelle Lesen wie z. B. der General’s Test Scoring 580, der Mus­grave Test Scoring 100, der Sta­bilo Exam Grade sowie die „Mark Sheet”-Bleistifte von Mitsu­bi­shi und Tom­bow arbei­ten anders, denn ihr Abstrich wird nicht über die Leit­fä­hig­keit, son­dern anhand des Refle­xi­ons­gra­des oder der Licht­durch­läs­sig­keit erkannt (Opti­cal Mark Reco­gni­tion, OMR).
  2. Danke an STAEDTLER für diese Details.
  3. Die Löcher in den Loch­kar­ten waren jedoch meist recht­eckig.
  4. Bei der hier genutz­ten Sicher­heits­ver­lei­mung (gekenn­zeich­net durch das von zwei Tra­pe­zen ein­ge­schlos­sene „S”) kamen zwei unter­schied­li­che Leime (Holz/​Holz und Holz/​Mine) zum Ein­satz, was die Bruch­fes­tig­keit der Mine im Holz erheb­lich ver­bes­serte.
  5. Der MARS-​IMPULSOGRAPH ist gering­fü­gig wei­cher als der IBM Elec­tro­gra­phic.

Viking Collectors Pencil Set

Vom däni­schen Anbie­ter Viking gibt es ein attrak­ti­ves Set1 nicht nur für Bleistift-Sammler.

Viking Collectors Pencil Set

Es ent­hält 14 holz­ge­fasste Stifte, einen Dop­pel­spit­zer und einen Radie­rer. Mit dabei sind auch der Sko­le­b­ly­ant 029 sowie zwei dicke Valg­bly­ant mit roter und Graphitmine.

Viking Collectors Pencil Set

Im bedruck­ten Schu­ber befin­det sich ein Kar­ton mit Deckel, in die­sem eine Ein­lage aus Schaum­stoff mit eben­sol­cher Abde­ckung und ein klei­ner Bei­le­ger mit einer Notiz des Fir­meninhabers Jens Myh­ren Thomsen.

Viking Collectors Pencil Set

Viking Collectors Pencil Set

Die Stifte sind paar­weise ein­ge­legt und wer­den sicher gehalten.

Viking Collectors Pencil Set

Viking Collectors Pencil Set

Das in mei­nen Augen sehr geschmack­volle Set ist direkt bei Viking erhält­lich und kos­tet umge­rech­net knapp 27 Euro.

  1. Bei dem Namen des Sets bin ich unsi­cher. Auf der däni­schen Web­site heißt es „Viking Coll­ec­tors sæt”, was ich als „Viking Collector’s Set” über­set­zen würde, doch auf den Sei­ten­flä­chen des Sets steht „Viking Coll­ec­tors Pen­cil Set”. Ich benutze daher letz­te­res.

Fundstift

Heute früh auf unse­rem Park­platz: Ein STAEDTLER Noris school pencil.

Fundstift

Das hat mich über­rascht, denn die­ser Blei­stift wurde zwar in Deutsch­land gefer­tigt, aber offi­ziell nur in Eng­land ange­bo­ten; mei­nes Wis­sens ist er schon län­ger nicht mehr im Sor­timent von STAEDTLER UK. Wie er wohl hier her kam? (Meine Exem­plare haben das Haus bis jetzt nicht ver­las­sen.) – Dem Zustand nach lag er wahr­schein­lich noch nicht lange dort.

Kurz notiert

Paperworld 2018

Vor gut einer Woche gin­gen in Frankfurt/​Main die Paper­world und die zeit­gleich statt­fin­dende Crea­ti­ve­world zu Ende; hier ein paar sub­jek­tive Noti­zen1. – Gerne besucht hätte ich Brun­nen, Carl, Conté à Paris, Doms, Lamy, Ohto, Pilot, Sakura, Schwan-​Stabilo, Staedt­ler, Tom­bow und Mitsubishi/​uni, aber diese Fir­men waren dies­mal lei­der nicht vertreten.

Möbius+Ruppert

Mein ers­tes Ziel war der Stand von Möbius+Ruppert, dem Erlan­ger Her­stel­ler von Spit­zern, Zei­chen­ge­rä­ten und Schnei­de­ma­schi­nen. Dort gab dies­mal zwar keine Neu­ig­kei­ten, doch die Gesprä­che und die geschmack­volle Prä­sen­ta­tion nicht nur der Mes­sing­spit­zer waren eine Freude.

Paperworld 2018

Steinhöringer Werkstätten

Diese Ein­rich­tung mit Haupt­sitz in Mün­chen för­dert und beglei­tet Men­schen mit Behin­de­run­gen. Prä­sen­tiert wur­den Pro­dukte aus Holz, die in den Werk­stät­ten gefer­tigt wer­den, dar­un­ter ein Kle­be­band­ab­rol­ler in Form einer Schne­cke, ein immer­wäh­ren­der Kalen­der und Stift­kö­cher sowie ‑abla­gen, die sehr gelun­gen sind und oben­drein zu attrak­ti­ven Prei­sen ange­bo­ten wer­den. Ein Foto durfte ich lei­der nicht machen, aber eine Über­sicht der Pro­dukte gibt es hier.

Chameleon

Wäh­rend die meis­ten Her­stel­ler zwei­far­bi­ger Stifte kon­tras­tie­rende oder Kom­ple­men­tär­far­ben kom­bi­nie­ren, ver­ei­nen die holz­ge­fass­ten Farb­stifte von Cha­me­leon ähn­li­che Töne, um das Erstel­len von Über­gän­gen zu erleich­tern. – Die Stifte wer­den in Öster­reich gefertigt.

Paperworld 2018

KUM

Den Stand von KUM habe ich nur wegen einer Rekla­ma­tion auf­ge­sucht, denn ein in der Schub­lade auf­be­wahr­ter Masterpiece-​Spitzer hatte sich unschön ver­än­dert, und vom Ser­vice von KUM kam keine Ant­wort auf meine E‑Mail. Ich hatte das Glück, mit dem Geschäfts­füh­rer spre­chen zu kön­nen; er gab mir einen neuen Mas­ter­piece und kün­digte an, nach der Ursa­che für die Ver­än­de­rung am Spit­zer schauen und mich infor­mie­ren zu lassen.

KACO

Bei KACO, einem chi­ne­si­schen Her­stel­ler von Füll­fe­der­hal­tern, Kugel­schrei­bern, Gel­schrei­bern und Zube­hör haben mich das Design und die Qua­li­tät der Pro­dukte sowie die Gestal­tung des Auf­tritts sehr ange­nehm über­rascht; auch der Kata­log hat mich beeindruckt.

Paperworld 2018

Brevi Madu Trade

Brevi Manu Trade mit Sitz in Bie­le­feld ver­treibt seit 2010 u. a. die Pro­dukte von Cali­for­nia Cedar und Papier des japa­ni­schen Her­stel­lers LIFE. Letz­te­res finde ich inter­es­sant, und so habe ich mich gefreut, dass es einen deut­schen Ver­trieb gibt. Wie immer habe ich mich kor­rekt als End­kunde zu erken­nen gege­ben, und auf Bezugs­quel­len ange­spro­chen, nannte mir ein Mit­ar­bei­ter Manu­fac­tum. Als ich sagte, dass ich Manu­fac­tum nicht mag und ihn fragte, wel­che Händ­ler er noch belie­fere, ant­wor­tete er: „Warum soll ich ihnen das sagen? Ich kenne sie doch gar nicht.” Ich war auch neu­gie­rig, wie das LIFE-​Papier im Ver­gleich zum Tomoe River ist, wor­auf der Mit­ar­bei­ter sagte, dass das Tomoe River wesent­lich schlech­ter sei, weil fast alle Tin­ten durch­schla­gen wür­den (was ich nicht bestä­ti­gen kann). Er ging, um ein Blatt eines 26-​Gramm-​Papiers von LIFE zu holen, kam aber nicht mehr zurück.

LYRA

Das 1806 in Nürn­berg gegrün­dete Unter­neh­men LYRA gehört seit 2008 zum ita­lie­ni­schen FILA-​Konzern, der eini­ges in China fer­ti­gen lässt, so auch die Blei- und Farb­stifte der neuen „Graduate”-Serie. Die Gestal­tung der Blei- und Farb­stifte finde ich anspre­chend, doch ihre Qua­li­tät ent­täu­schend: Ihr Äuße­res ist ungleich­mä­ßig, ja stel­len­weise sogar rauh, und die Minen der Blei­stifte, die ich getes­tet habe, schrie­ben nicht glatt.

Paperworld 2018

SUPER5

Am Stand des Ver­triebs Aratrum wur­den die Füll­fe­der­hal­ter und Tin­ten von SUPER5 prä­sen­tiert. Die Rezep­tur der was­ser­fes­ten SUPER5-​Tinte hat man vor kur­zem ver­bes­sert; zudem gibt es die Tin­ten jetzt auch in Patro­nen. – Eben­falls zu sehen war ein zylin­dri­sches Glas, in dem sich ein zusam­men­ge­roll­tes und mit SUPER5-​Tinte beschrif­te­tes Papier befand2; dies demons­trierte die Was­ser­fes­tig­keit der Tinte auf beein­dru­ckende Weise.

Paperworld 2018

Tokyo Kinzoku Industry Co. Ltd.

Bei der Tokyo Kin­zoku Indus­try Co. sind mir die Clips mit Pro­fi­len von Shi­bas auf­ge­fal­len, und so musste ich unbe­dingt um ein Mus­ter bit­ten, natür­lich nicht ohne unse­ren Kisho zu erwähnen.

Paperworld 2018

Leuchtturm1917

Leuchtturm1917, Anbie­ter von Notiz­bü­chern und Kalen­dern, hat jetzt auch holz­ge­fasste Blei­stifte im Sor­ti­ment. Sie sind in 17 auf die Papier­pro­dukte abge­stimm­ten Far­ben, aber nur im Här­te­grad HB erhält­lich und wer­den in Por­tu­gal hergestellt.

Paperworld 2018

Faber-​Castell

Bereits auf der Insights X im letz­ten Okto­ber hat Faber-​Castell die „Goldfaber”-Farbstifte vor­ge­stellt. Es gibt sie in einer per­ma­nen­ten (rund) und einer was­ser­ver­mal­ba­ren Vari­ante (sechs­flä­chig) und in 48 Far­ben; ihre Mine ist 3,3 mm dick. Mit einer unver­bind­li­chen Preis­emp­feh­lung von 13 Euro für das 12er-​Set sind diese in Deutsch­land her­ge­stell­ten Stifte ver­gleichs­weise güns­tig, doch man sieht die Ein­spa­run­gen: Bei eini­gen sechs­flä­chi­gen Exem­pla­ren fiel mir auf, dass der Lack der Tauch­kappe an den Kan­ten recht dünn ist und das Grau des Schafts durch­scheint. Zudem wer­den die Farb­stifte aus Gme­lina gefertigt.

Paperworld 2018

Den auf Farb­stifte abge­stimm­ten Radie­rer CP-​10 von SEED hatte ich zufäl­lig dabei; auch beim Gold­fa­ber hat er überzeugt.

Paperworld 2018

Viarco

Der por­tu­gie­si­sche Her­stel­ler Viarco ist mir ans Herz gewach­sen, und so war ich gleich mehr­mals am Stand. Neben Retro-​Motiven hat­ten es mir vor allem das an ein Hemd erin­nern­des Mäpp­chen und die Umhän­ge­ta­sche für bis zu 60 Stifte, Zube­hör und einen Block angetan.

Paperworld 2018

Paperworld 2018

Sehr erfreu­lich waren auch die anre­gen­den Gesprä­che, in denen ich viel über das Unter­neh­men und die Pro­dukte erfah­ren konnte.

Paperworld 2018

Paperworld 2018

Awagami

Bei Awa­gami aus Japan gab es nicht nur geschmack­voll bedruck­tes Papier zu sehen, son­dern auch Pro­dukte von Washida-​Daigaku. Die Post­karte, die ich ergat­tern konnte, ist wie die ande­ren in die­ser Reihe aus Baum­wolle her­ge­stellt und zeigt Toku­gawa Tsu­nayo­shi, einen Shō­gun des spä­ten 17. Jahr­hun­derts, der sich sehr für die Rechte und den Schutz der Tiere ein­ge­setzt hat, aber beson­ders für Hunde, und daher auch als „Hunde-​Shōgun” bekannt war. Natür­lich gefal­len mir diese Motive wegen des Shi­bas beson­ders gut!

Paperworld 2018

Caran d’Ache

Der Schwei­zer Her­stel­ler Caran d’A­che hat die­ses Jahr nur wenig neues gezeigt. Zudem fiel auf, dass ein gro­ßer Teil des Stands, der im ver­gan­ge­nen Jahr noch der Prä­sen­ta­tion vor allem des Künst­ler­sor­ti­ments diente, nur mit Tischen und Stüh­len bestückt war.

In Zusam­men­ar­beit mit Nestlé ent­stand eine limi­tierte Vari­ante des Kugel­schrei­bers 849, des­sen Schaft aus wie­der­ver­wen­de­ten Nespresso-​Kapseln her­ge­stellt wird.

Paperworld 2018

Vor­ge­stellt wurde das „Bul­let Jour­nal Star­ter Set”, das den holz­ge­fass­ten Graphit-​Highlighter-​Stift GRAPHICOLOR 370.240 ent­hält. Er kam zusam­men mit dem Graphit-​Rot-​Stift GRAPHICOLOR 370.070 auf den Markt und hat ebenso wie die­ser eine 3 mm starke Mine; beide sind auch ein­zeln erhält­lich. – Letz­te­rer unter­schei­det sich vom „Edi­tor” nur durch seine Kennzeichnung.

Paperworld 2018

Paperworld 2018

Ab März im Han­del ist ein wei­te­rer Blei­stift der „Swiss Wood”-Reihe3. Er ist aus Wald­kie­fer gefer­tigt und wird nicht ein­zeln, son­dern nur zusam­men mit den Blei­stif­ten aus Jura-​Buche und Zirbe ange­bo­ten. – Der aktu­elle Kata­log führt übri­gens einen „Edelweiss”-Bleistift auf, der eben­falls aus Schwei­zer Wald­kie­fer gefer­tigt ist (Art.-Nr. 341.282), doch von Caran d’Cache konnte ich erfah­ren, dass die­ser nicht in Deutsch­land erhält­lich sein wird.

Paperworld 2018

Das war’s! Die nächste Paper­world beginnt am 26. Januar 2019.

  1. Ich war auch im ver­gan­ge­nen Jahr dort und habe eini­ges gese­hen, hatte aber keine Lust, dar­über zu schrei­ben.
  2. Die sehr anspre­chende Schrift auf dem Papier stammte von der Kal­li­gra­fin Elke Wunsch.
  3. Die Abkür­zung „COBS” auf dem Blei­stift steht für „Cer­ti­fi­cat d’o­ri­gine bois Suisse”, d. h. das Holz die­ses Blei­stifts kommt aus der Schweiz.
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