Kurz notiert
- Eine sehr flotte Präsentation des Handspitzers Pollux von Möbius+Ruppert bietet Folge 13 der Serie „Hammertijd“ vom Rijksdienst voor Ondernemend Nederland, der Agentur des niederländischen Ministeriums für Wirtschaft und Klima und des Ministeriums für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität.
- Bereits eine Weile auf dem US-amerikanischen und dem griechischen Markt ist der Bleistift Rafael 138, mit dem Faber-Castell die 1895 eingetragene Marke wiederbelebt. Der Bleistift ist nur im Härtegrad B erhältlich. – Danke an Stephen für den Hinweis!
- Sehr ungewöhnlich gestaltete Bleistifte gibt es bei tät tat in der Schweiz. Die zehn mit unterschiedlichen Ausfräsungen dekorierten Bleistifte sind einzeln, in Geschenkverpackungen und im Set erhältlich; die Preise beginnen bei 7,50 Euro pro Stift. – Danke an Dirk B. für den Hinweis!
- Dem 1948 eingeführten Fallminenstift TK 4800 hat Faber-Castell einen langen Artikel gewidmet: „Geniously simple – simply genious: The success story of the clutch pencil“. – Danke an Stephen für den Hinweis!
- Vor kurzem wurde das Sortiment rund um den Hobonichi Techo 2022 vorgestellt. Die Cover finde ich auch dieses Jahr nicht so prickelnd, aber das beige „Taut“ gefällt mir recht gut.
- Einen interessanten Blick auf die alten und neuen Polygrade-Bleistifte von A.W. Faber und Faber-Castell wirft das Weblog Pencil Fodder unter „A.W.Faber’s Polygrade Pencils and the moving F grade“ und stellt dabei Bemerkenswertes zum Härtegrad F fest.
- Mit einer 212-gliedrigen Kette aus zwei Bleistiftminen hat es M. Manoj aus Indien ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft: „Indian artist carves 212-link chain from pencil graphite“.
90 Jahre Lumograph
Heute vor 90 Jahren wurde die Marke „Lumograph“ für STAEDTLER eingetragen.
Angemeldet wurde die Marke bereits am 20. August 1930. Im selben Jahr begann die Produktion des Bleistifts1, der dann als MARS LUMOGRAPH 2886 auf den Markt kam2 und eine Weiterentwicklung des MARS 1225 darstellte. – Die Marke „MARS“ hatte man schon 1919 in den Firmennamen integriert, und die hellblaue Politur3 des MARS 1225 wurde 1925 zum bis heute genutzten „Marsblau“.
Die erste Variante im Bild gibt mir Rätsel auf, denn ich dachte bisher, dass mit dem Namen „Lumograph“ auch das heute noch typische Design mit schwarzer Tauchkappe und weißem Ring kam, doch offenbar war das nicht der Fall4. 1967 führte man ein neues Nummernsystem ein und gab dem MARS LUMOGRAPH die Artikelnummer 100; meines Wissens trennte man sich zu dieser Zeit auch vom Viertelmond und dem astronomischen Zeichen für den Planeten Mars5. Weitere zehn Jahre später ging man von der goldfarbenen zur weißen Beschriftung in Helvetica6-Versalien über. 1990 kam der Strichcode hinzu, und 2003 wich die Großschreibung der Gemischtschreibung in Frutiger6; bei dieser Gestaltung ist es bis heute geblieben.
- Ja, ich hätte das 90-jährige Jubiläum eigentlich schon im vergangenen Jahr erwähnen können, aber ich hab’s verpennt.↵
- Als Datum der Markteinführung wurde mir mal der 1. August 1930 genannt, doch das konnte ich nicht mehr verifizieren.↵
- Der Begriff „Politur“ geht zurück auf die Zeit vor 1900, als die Spitzenbleistifte einen Schellacküberzug mit Schwermetall-Farben erhielten und von Hand poliert wurden.↵
- Kürzlich konnte ich von STAEDTLER erfahren, dass in einem Produktkatalog von 1935 ein Mars Lumograph 2886 mit Tauchkappe, aber ohne Ring zu sehen ist; gut möglich, dass sich die Gestaltung schrittweise entwickelt hat.↵
- Die mir vorliegenden Angaben zu dem Zeitpunkt, an dem die Richtung der Beschriftung umgekehrt wurde, sind leider widersprüchlich; es muss jedoch in den 1960er Jahren geschehen sein.↵
- Oder einem ähnlichen Font.↵↵
14 Jahre
Zur Dekoration: Der Farbstift Nr. 14 aus dem Landkartenstift-Set LYRA-ORLOW № 2736.
Dieses Weblog feiert heute sein vierzehnjähriges Bestehen. Danke an meine Leser für das Interesse, die Anregungen und die Teilnahme an diesem bunten Durcheinander!
„Die Staedtler’schen Bleistifte“
Einfach schön: Der Titel der Broschüre „Die Staedtler’schen Bleistifte und ihr Entwicklungsgang“.
Die 22,5 × 28,5 cm große Broschüre informiert auf zwölf Seiten über die Geschichte des Bleistifts und die Staedtlersche Bleistiftfabrik; viele Abbildungen von Blei- und anderen Stiften sowie Fotos der Herstellung bieten interessante Eindrücke aus der damaligen Zeit. Ich nehme an, dass die Broschüre aus den 1910er Jahren stammt, denn sie erwähnt Änderungen im Unternehmen im Jahr 1912; auch die Darstellung des STENOGRAPHIE 325 (vor 1908), MARS 1225 (1908) und Noris 278 (1910er Jahre) passt dazu. – Ich werde wohl noch einiges daraus zeigen.
Vielen Dank an Christof für diese Broschüre!
STAEDTLER Noris junior
Neu von STAEDTLER: Der Bleistift Noris junior für Kinder1.
Zum Größenvergleich: Der STAEDTLER Noris 120
Der – so der Text auf der Karton-Einzelverpackung – „perfekte erste Kinderbleistift im extra großen Stiftformat“ ist 12,5 cm lang, hat einen Durchmesser von 14,8 mm und eine etwa 9,5 mm dicke Mine des Härtegrads 2B.
Die Kanten des hexagonalen Stifts sind stark abgerundet und die werkseitige, leicht konkave Spitze ist abgeflacht. Beim Blick auf das Ende des Noris junior fällt ein Stopfen in Minendicke auf; ich schließe daraus, dass die Mine kürzer als der Stift ist. – Angesichts der Maserung des Holzes tippe ich auf Weihrauch-Zeder, doch ein Aroma kann ich nicht wahrnehmen.
Der matte Lack ist vergleichsweise dünn, aber glatt (der Stift wurde erst gelb lackiert, dann kamen die schwarzen Streifen). Auch der Prägedruck und die Kennzeichnung auf der gegenüberliegenden Fläche sind makellos. – Die Mine gleitet leicht, schreibt sauber und schwärzt gut.
Passend zum Noris junior und für andere Stifte mit einem Durchmesser von 13 bis 16 mm gibt es einen Behälterspitzer, der von Möbius+Ruppert gefertigt wird. Er hat einen Verschluss, der zum Spitzen mit dem Stift aufgedrückt wird und sich durch Federkraft selbsttätig schließt; so können kleine Finger nicht an das Messer gelangen.
Der Kunststoff-Einsatzspitzer arbeitet sehr gut und nimmt einen ungefähr 0,3 mm dicken Span ab, erzeugt jedoch einen kleinen Zapfen. – Nach dem Spitzen fallen einige Poren in der Mine auf.
Der Noris junior hat die Artikelnummer 141 und kostet knapp 3 Euro; den Behälterspitzer Noris junior 514 16 gibt es für etwa 8,50 Euro. – Der Bleistift gehört zur „Noris junior“-Serie, die auch Farbstifte, Wachsmalkreiden und einen weiteren Spitzer umfasst.
Danke an STAEDTLER für den Noris junior und den Behälterspitzer!
Nachtrag vom 23.5.21: Ich konnte es mir nicht verkneifen, einen Noris junior längs teilweise zu halbieren.
Der Stopfen ist 3,4 cm lang und zwischen ihm und dem Ende der Mine ist eine etwa 4 mm lange Lücke. Die Mine ist ca. 8,7 mm lang, nimmt also knapp 70% des Stifts ein.
- „… jeden Alters“ bin ich geneigt hinzuzufügen.↵
Camel
Die Marke „Camel“ von STAEDTLER, eingetragen am 23.7.1935, wird hier schon lange nicht mehr genutzt1 und ist auch im Ausland nur noch sehr selten anzutreffen. Einen der wenigen Bleistifte mit diesem historischen Namen hat STAEDTLER Iran im Programm2.
Der STAEDTLER camel 131 10 ist rund, 7,4 mm dick und nur im Härtegrad HB verfügbar. Ich finde es schön, dass man auch ein kleines Kamel aufgebracht hat. – Interessant ist, dass hier der Viertelmond zu sehen ist; in Deutschland gibt es ihn bereits seit den frühen 1960er Jahren nicht mehr.
Neben diesem Bleistift gibt (gab?) es noch den sehr ähnlich gestalteten Rotstift 131 10-29, doch ich kann ihn auf der Website von STAEDTLER Iran nicht mehr finden.
Danke an STAEDTLER Deutschland für das Muster!
- Ein alter Camel-Bleistift ist unter „Ein kleines Kamel“ zu sehen. – Bis vor einigen Jahren hat STAEDTLER Thailand Farbstifte unter diesem Namen angeboten.↵
- Es sieht so aus, als gäbe es auch in Südafrika noch einen Camel-Bleistift; seine Farbgebung erinnert an den STAEDTLER tradition.↵