Farbstifte

Pilot FriXion

Zu den Tin­ten­rol­lern und Text­mar­kern der erfolg­rei­chen FriXion-​Familie von Pilot kam Ende 2013 ein holz­ge­fass­ter Farb­stift, der offi­zi­ell nur in Japan erhält­lich ist.

Pilot FriXion

Auch die­ser Stift hat ein ther­mo­sen­si­ti­ves Pig­ment, das beim Erhit­zen auf 60 °C transpa­rent1 und beim Abküh­len auf −10 °C wie­der sicht­bar wird. Seine Zwinge hält statt einem Radie­rer einen Hartgummi-​Stopfen, mit dem die Schrift auf­ge­heizt wird.

Pilot FriXion

Die Kunststoff-​Klappbox ent­hält zwölf werk­sei­tig gespitzte Stifte, die rund, 17,5 cm lang und 7,4 mm dick sind. Der bemer­kens­wert aus­führ­li­che Auf­druck umfasst u. a. den Pro­duktnamen, die Farb­be­zeich­nung, ein Feld zum Beschrif­ten, die GTIN und den Strich­code. Dane­ben gibt es die Blind­prä­gung „1402“, die ver­mut­lich für das Jahr und den Monat der Fer­ti­gung steht. Ein Bei­le­ger infor­miert über das Produkt.

Pilot FriXion

Ganz oben unter „Fri­Xion“ heißt es: フリクション (furi­kushon) – Rei­bung, いろ (iro) – Farbe
und えんぴつ (enpitsu) – Bleistift.

Die Stifte sind gut ver­ar­bei­tet. Der Auf­druck ist sehr sau­ber und die Zwinge sitzt fest und bün­dig; ledig­lich einige Unre­gel­mä­ßig­kei­ten im Lack und ein dunk­ler Längs­strei­fen auf je­dem Stift (offen­bar fer­ti­gungs­be­dingt) trü­ben den Gesamteindruck.

Pilot FriXion

Beim Blick auf die Spitze fällt eine mil­chige Schicht zwi­schen Holz und Mine auf. Sie erin­nert an die A·B·S-Technik von STAEDTLER, bei der ein wei­ßer Man­tel die Mine schützt und ihre Bruch­fes­tig­keit erhöht2; gut mög­lich, dass man hier etwas ähn­li­ches gemacht hat. – Die Mine ist mit mil­chi­ger Schicht 3,5 mm dick.

Pilot FriXion

Die Abgabe des Pilot Fri­Xion ist sau­ber und leicht wach­sig, aber nicht sehr satt; ins­ge­samt sind die Far­ben etwas pas­tel­lig. Der „Radie­rer“, mit dem man bei gerin­gem Andruck auf­hellen kann, arbei­tet gründ­lich und ohne Ver­wi­schen. Er nutzt sich nicht ab und hin­ter­lässt daher auch keine Krümel.

Pilot FriXion

Malt man sehr schnell mit kräf­ti­gem Andruck, ist die Rei­bungs­wärme der Mine auf dem Pa­pier so hoch, dass der Abstrich trans­pa­rent wird. Die Farbe ver­schwin­det daher beim Über­malen teil­weise, wird aber gleich durch die neue Schicht über­deckt, was so aus­sieht, als würde der Über­gang vom trans­pa­ren­ten zum sicht­ba­ren Zustand stattfinden.

Pilot FriXion

Für den Spitz­stopp im Kur­bel­spit­zer CARL Decade DE-​100 ist die Mine zu weich, so dass man u. U. mehr weg­spitzt als nötig; im Hand­spit­zer (hier die Gra­nate von Möbius+Ruppert) macht der Stift jedoch eine gute Figur. Die feine Spitze bricht natür­lich sofort ab, doch an­sonsten ist die ver­gleichs­weise feste Mine des Pilot Fri­Xion sehr bruch­sta­bil. – Beim Holz tip­pe ich auf Zeder.

Pilot FriXion

Die in Japan her­ge­stell­ten Farb­stifte sind in blauer und rosa3 Klapp­schach­tel sowie ein­zeln erhält­lich; ich habe für mein Set bei Jet­Pens umge­rech­net etwa 14,60 Euro bezahlt.

Anm.: Der Stoff im Hin­ter­grund ist ein soge­nann­tes Tenu­gui, ein tra­di­tio­nel­les japa­ni­sches Hand­tuch, das sti­li­sierte Kra­ni­che zeigt. In Japan gilt der Kra­nich als Sym­bol für Glück und ein lan­ges Leben.

  1. Man kann den Abstrich also auch weg­bü­geln.
  2. Sehr wich­tig für die Bruch­fes­tig­keit der Mine ist die Qua­li­tät der Ver­lei­mung mit dem Holz. Da jede Farbe zu einer ande­ren Zusam­men­set­zung der Mine führt, müsste man für jede Farbe einen eige­nen Leim ver­wen­den, um die opti­male Ver­lei­mung zu erhal­ten. Umhüllt man aber alle Farb­mi­nen mit der glei­chen Schicht, muss man den Leim nur auf das Schicht­ma­te­rial und das Holz abstim­men und kann so für alle Far­ben den glei­chen nut­zen.
  3. Diese Far­ben und die Gestal­tung las­sen ver­mu­ten, dass Pilot mit die­sem Pro­dukt junge Kun­den anspricht.

Resteverwertung

Nicht mehr neu, aber immer noch inter­es­sant ist die „Fin­ger Joint“-Technik von Tom­bow, mit der Stü­cke von nicht kom­plett nutz­ba­ren Brett­chen ver­wen­det wer­den kön­nen. So ent­steht z. B. der Blei­stift LA-​KEA.

Resteverwertung

Aus dem Tombow-​Katalog 2008

Beson­ders gut gefällt mir, dass man die typi­schen Merk­male die­ses Ver­fah­rens nicht unter einer Lackie­rung ver­birgt, son­dern sie zeigt; auch die zurück­hal­tende Deko­ra­tion passt gut dazu.

Resteverwertung

Oben der nicht mehr erhält­li­che Rot-​Blau-​Stift CV-​REA VP

Resteverwertung

Resteverwertung

Vie­len Dank an Sola von pen­cils and other things für den LA-​KEA B!

Eberhard Faber Cartograph 540

Den Land­kar­ten­stift Car­to­graph von Eber­hard Faber gab es auch in kur­zer Ausführung.

Eberhard Faber Cartograph 540

Die nur 91 × 50 mm kleine und 10 mm fla­che Blech­dose ist mit jeweils zwei gel­ben, grü­nen und schwar­zen Stif­ten unge­wöhn­lich befüllt1. Sie sind rund, 86 mm lang, 7,4 mm dick und haben eine 4,4 mm dicke Mine.

Eberhard Faber Cartograph 540

Die topo­gra­fi­sche Karte im Hin­ter­grund ist das Mess­tisch­blatt 3173, Klein­sas­sen, her­ausgegeben vom Reichs­amt für Lan­des­auf­nahme 1936.

Das war’s auch schon für heute.

  1. Es kann sein, dass dies nicht die Ori­gi­nal­zu­sam­men­stel­lung ist.

Black Star

Etwas unge­wöhn­lich finde ich es schon, dass Bohe­mia Works1 auch diese Farb­stifte „Black Star“ genannt hat, doch das tut der für mich groß­ar­ti­gen Gestal­tung kei­nen Abbruch.

Black Star

Das war’s auch schon für heute.

  1. Laut Brand Name Pen­cils war Bohe­mia Works eine in den 1950er oder 1960er Jah­ren gegrün­dete Export­firma von L. & C. Hardt­muth aus der dama­li­gen Tsche­cho­slo­wa­kei.

MARS CHROMA

Heute ein rascher Blick auf den Deckel der Blech­schach­tel, die zwölf Farb­stifte der Marke STAEDTLER MARS CHROMA ent­hält. – Der Gestal­tung des Mar­s­kop­fes nach stammt die Schach­tel aus der Zeit von 1957 bis 1963.

MARS CHROMA

MARS CHROMA

MARS CHROMA

MARS CHROMA

MARS CHROMA

MARS CHROMA

„Der Universalstift“

Heute gibt’s schon wie­der Scans, und zwar von einem beid­sei­tig bedruck­ten Blatt im For­mat DIN A4, mit dem J.S. STAEDTLER vor allem sei­nen MARS-​LUMOGRAPH 2886 anpries. Es fällt mir schwer, die­ses Blatt zu datie­ren; ich ver­mute, dass es aus den spä­ten 1930er Jah­ren stammt.

„Der Universalstift”

Die Vor­der­seite hebt vor allem die „her­vor­ra­gende Licht­paus­fä­hig­keit“ des MARS-​LUMOGRAPH hervor.

„Der Universalstift”

„Der Universalstift”

Wie auch bei die­sem Falt­blatt ist der Zeich­nungs­aus­schnitt aufgeklebt.

„Der Universalstift”

Soweit ich weiß, wurde die­ses Logo nach dem zwei­ten Welt­krieg nicht mehr benutzt (eine andere Vari­ante fin­det sich hier).

„Der Universalstift”

Auf der Rück­seite wer­den fünf wei­tere Pro­dukte vor allem für Künst­ler und Tech­ni­ker de­tailliert vorgestellt.

„Der Universalstift”

In der Beschrei­bung des Lumo­graph fällt der Hin­weis auf die recht­eckige Mine und den run­den Schaft des Här­te­grads ExExB (heute 8B) auf.

„Der Universalstift”

„Der Universalstift”

Zu den Beson­der­hei­ten gehö­ren der Künst­ler­stift 1018, der Vor­läu­fer des 1019, der fla­ch­ovale Lichtpaus-​Langstrichstift 2888 mit einer Mine recht­ecki­gen Quer­schnitts sowie der auf den 2888 abge­stimm­ten Verlängerer.

„Der Universalstift”

Der MARS-​Chromabella-​Zeichenfarbstift war ver­mut­lich der Vor­gän­ger des MARS-​LUMOCHROM.

„Der Universalstift”

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