Caran d’Ache

Caran d’Ache Luminance 6901 Rot und Blau

Präch­tig gestal­tet: Die Farb­stifte der Reihe Lumi­nance 6901 von Caran d’Ache (hier Rouge per­ma­nent und Blue de phtalocyanine).

Caran d'Ache Luminance 6901 Rot und Blau

Als ich diese Farb­stifte sah und in die Hand nahm, war es um mich gesche­hen, und so wan­der­ten zwei davon in mei­nen Einkaufskorb.

Caran d'Ache Luminance 6901 Rot und Blau

Der Schaft ist klar­la­ckiert; die Tauch­kappe bekam noch eine zweite Schicht davon. – Der Strich­code und die GTIN befin­den sich auf einer Schrumpf­fo­lie an der Spitze, und nur der blaue Stift hat eine fünf­stel­lige nume­ri­sche Blindprägung.

Caran d'Ache Luminance 6901 Rot und Blauu

Bei der Schrift längs des Schafts tippe ich auf Gill Sans Bold1 und bei der für die Zahl auf Euro­stile Con­den­sed. – Farb­mi­nen kann ich nur ein­ge­schränkt bewer­ten, und so lasse ich es es lie­ber. Sie haben jedoch eine sehr wei­che, sau­bere Abgabe und sind stark pigmentiert.

Nach­trag vom 26.7.13: Heute hatte ich einen schwar­zen Lumi­nance 6901 in der Hand, bei dem Bar­code und GTIN nicht mehr auf einer Folie, son­dern auf den Schaft gedruckt waren. Schade! (Aller­dings hat man die­sen Schritt bei den Blei­stif­ten die­ses Her­stel­lers schon vor eini­gen Jah­ren getan.)

  1. Es sieht so aus, als hätte man für das L eine andere Schrift­größe als für den Rest des Wor­tes gewählt.

Les Crayons de la Maison Caran d’Ache

Neu von Caran d’Ache1: Ein Set mit vier Blei­stif­ten aus beson­de­ren Hölzern.

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache

Eigent­lich sind Luxus­schreib­ge­räte nicht mein Ding, doch hier bin ich schwach gewor­den – zu gut gefal­len mir die Holz­ar­ten, und auch die Ver­pa­ckung spricht mich an2.

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache

Der anthra­zit­far­bene, sil­bern glän­zende Kar­ton ist mit einer trans­pa­ren­ten Folie umver­packt; seine sechs­eckige, mit dem Pro­fil der Blei­stifte kor­re­spon­die­rende Aus­spa­rung gibt eine Vor­schau auf den Inhalt.

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache

Ein klei­nes Falt­blatt infor­miert in drei Spra­chen über die Höl­zer und dar­über, dass die Blei­stifte aus einer Zusam­men­ar­beit der Gen­fer Manu­fak­tur für Haute Écri­ture, der Luxus-Linie von Caran d’Ache, und einem ita­lie­ni­schen Spe­zia­lis­ten für Holz­be­ar­bei­tung3 ent­stan­den sind.

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache

Gro­ßen Wert legt Caran d’Ache auf den Umwelt­aspekt, und so tra­gen die ver­wen­de­ten Höl­zer das FSC-4 und das OLB-Zertifikat (letz­te­res ist mir neu). – Die Angabe „Lack auf Was­ser­ba­sis“ erin­nert mich jedoch immer daran, dass die­ser bis zu 10% Lösungs­mit­tel ent­halten darf und in der Ver­ar­bei­tung nicht unbe­denk­lich ist5.

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache

(zum Ver­grö­ßern anklicken)

Die Blei­stifte sind mit 8,2 mm6 spür­bar dicker als der heu­tige Standard-Bleistift, was mir gut gefällt. Ihre Enden sind geschär­felt, ihr sil­ber­far­be­ner Foli­en­prä­ge­druck mit „CARAN d’ACHE ⋅ SWISS MADE“ schlicht und zurück­hal­tend und ihre matte Ober­flä­che glatt. Die Verarbei­tung könnte man als sehr gut bezeich­nen, wären da nicht die leicht außer­mit­tig sit­zen­den Minen in zwei der Blei­stifte. Wäh­rend es bei dem aus Lati nicht sofort auf­fällt, ist es bei dem Exem­plar aus Makassar-Ebenholz deut­lich sicht­bar. Dies trübt den Gesamt­ein­druck und müsste bei den heu­ti­gen Fer­ti­gungs­me­tho­den nicht sein (erst recht nicht bei Pro­duk­ten des Luxus-Segments).

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache

Von oben: Ame­ri­ka­ni­sche Wal­nuss, Titan­ei­che, Makassar-Ebenholz und Lati.

Das Gewicht der Stifte liegt zwi­schen 6,7 g (ame­ri­ka­ni­sche Wal­nuss) und 8,1 (Makassar-Ebenholz) und beträgt damit gut das Dop­pelte eines Zedernholz-Bleistifts. Dies lässt da­rauf schlie­ßen, dass die Höl­zer ver­gleichs­weise dicht sind, was mög­li­cher­weise die Spitz­barkeit beeinträchtigt.

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache

Die Mine schreibt sich leicht und sau­ber; ihre Härte etwa der des STAEDTLER Mars Lumo­graph B. Die Ra­dierbarkeit7 und die Schwär­zung sind sehr gut.

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache

Den Preis des Sets kenne ich noch nicht, da ich es im Darm­städ­ter Fach­ge­schäft FORMAT mit­ge­nom­men habe8, bevor es ins Sys­tem ein­ge­pflegt und aus­ge­preist wurde. – Das Eti­kett auf der Rück­seite trägt u. a. die Angabe „EDITION № 1“, was ver­mu­ten lässt, dass wei­tere geplant sind. Doch wie auch immer: Nicht nur wegen des beschrie­be­nen Man­gels möchte ich es bei die­sem Aus­flug in das Luxus-Segment von Caran d’Ache belas­sen, selbst wenn diese Blei­stifte wirk­lich sehr schön sind. Der wahre Luxus ist ja für mich das ganz Ein­fache, aber das ist ein ande­res Thema …

Nach­trag vom 4.3.13: Hier noch zwei Detail­bil­der des erwähn­ten Fer­ti­gungs­man­gels am Makassar-Exemplar (die blauen Stel­len, ver­mut­lich durch Refle­xio­nen beim Scan­nen ent­standen, bitte ich zu entschuldigen).

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache

Deut­lich zu sehen: Die Mine sitzt nicht mit­tig. Das hat den Nach­teil, dass beim Spit­zen das Holz ungleich­mä­ßig abge­tra­gen wird und so an einer Stelle sehr weit an die Minen­spitze her­an­reicht; dies kann beim Schrei­ben stö­ren. Hier die werk­sei­tige Spitze9:

Les Crayons de la Maison Caran d'Ache

Die­sen Man­gel kannte ich bis jetzt nur von Billig-Bleistiften; heute werde ich das Set retournieren.

Nach­trag vom 5.3.13: Skripta Paris bie­tet das Set für 25 Euro an.

Nach­trag vom 25.9.13: Das zweite Set gibt es bei Skripta Paris und Cult Pens zu sehen und zu bestellen.

Nach­trag vom 26.9.13: Ich habe mir das retour­nierte Set wie­der zurück­ge­holt. Wie gut, dass es noch da war! Diese Blei­stifte sind ein­fach zu schön.

Nach­trag vom 10.11.14: Ein paar Anmer­kun­gen zum vier­ten Set gibt es hier.

  1. Am Rande: Als ich vor gut vier Wochen auf der Paper­world am Stand von Caran d’Ache nach Bleistift-Neuheiten gefragt habe, sagte man mir, es gäbe keine.
  2. Aller­dings hätte man statt des ein­fa­chen Steck­ver­schlus­ses auch einen mit Magne­ten neh­men kön­nen. Aber wahr­schein­lich hat sich hier ein BWLer durch­ge­setzt und der Verpackungsinge­nieur hat leise geweint.
  3. Man­che Anbie­ter nen­nen ALPI.
  4. Hier ist ein Buch­sta­ben­dre­her im Falt­blatt.
  5. Man hat die Blei­stifte wohl des­halb lackiert, weil rohes Holz schnell unan­sehn­lich wer­den kann, doch diese Höl­zer hät­ten bestimmt auch unbe­han­delt ihren Reiz gehabt.
  6. Schlüs­sel­weite 7,6 mm.
  7. Getes­tet mit einem Tree Air-in Soft.
  8. Nein, nicht geklaut.
  9. Ihr Spitz­win­kel ist übri­gens bemer­kens­wert klein.

Markenware

Der holz­ge­fasste Blei­stift hat den Nach­teil, beim Gebrauch kür­zer zu wer­den und ab einer gewis­sen Länge nur noch mit einem Ver­län­ge­rer kom­for­ta­bel nutz­bar zu sein. Die­sem Übel­stand begeg­nete man schon früh mit Minen­hal­tern, deren nach­füll­bare Minen mit Schiebe- und Dreh­me­cha­nis­men trans­por­tiert wur­den1. Eine Neue­rung bot der von dem Maschinen­bauingenieur Carl Schmid im Jahr 1929 erdachte Minen­hal­ter2, an des­sen Spitze ein Spann­futter sitzt3. Die­ses wird durch Feder­kraft geschlos­sen und greift die Mine; der Druck auf den Knopf am Stif­tende öff­net es, so dass die Mine in Schreib­po­si­tion rut­schen kann. Das wenige Jahre zuvor gegrün­dete Unter­neh­men Caran d'Ache in Genf setzte Carl Schmids Erfin­dung um und brachte den Stift 1930 unter dem Namen „Fix­pen­cil“ auf den Markt.

Markenware

2005, also 75 Jahre nach sei­ner Markt­ein­füh­rung, erfuhr der „Fix­pen­cil“ eine Wür­di­gung durch die Schwei­ze­ri­sche Post – eine ver­diente, ist doch seine Tech­nik die am wei­tes­ten ver­brei­tete für mecha­ni­sche Blei­stifte mit Minen ab 2 mm Durch­mes­ser4 und in sei­ner ele­ganten Ein­fach­heit bis heute unerreicht.

  1. Zwei unge­wöhn­li­che Aus­füh­run­gen zeigt das Buch „Blei­stifte, Farb­stifte, far­bige Krei­den und Pas­tell­stifte, Aquarell­farben, Tusche und ihre Herstel­lung nach bewähr­ten Ver­fah­ren“ von August Buch­wald (1904), zu sehen hier und hier.
  2. Quelle: Unbe­kannt – Ver­traut. „Anony­mes“ Design im Schwei­zer Gebrauchs­ge­rät seit 1920 (Aus­stel­lungs­ka­ta­log, Museum für Gestal­tung Zürich, 1987).
  3. Spann­fut­ter gab es bereits vor­her, doch diese wur­den mit einem zu schrau­ben­den Über­wurf geschlos­sen (wie z. B. beim Eber­hard Faber 573 oder beim Staedt­ler Mars Lumo­graph 1019) und waren daher nicht so leicht zu hand­ha­ben.
  4. Und wer einen Feinminen-Druckbleistift zer­legt, fin­det in den meis­ten Fäl­len eine klei­nere Vari­ante des im „Fix­pen­cil“ genutz­ten Spann­fut­ters.

H und B

Am Anfang war der Gra­phit. Man nahm ihn in Stü­cken, spä­ter umwi­ckelt oder ander­wei­tig geschützt zur Hand, und erst Ende des 17. Jahr­hun­derts schnitt man das schwarze Gold, so wie es aus der Grube kam, in Strei­fen und fasste es in Holz. Als der reine Gra­phit aus Bor­row­dale knapp wurde und Export­be­schrän­kun­gen die Situa­tion ver­schärf­ten, war man auf den kon­ti­nen­tal­eu­ro­päi­schen Gra­phit ange­wie­sen. Die­ser musste jedoch gemah­len und gerei­nigt wer­den, bevor man ihn ver­ar­bei­ten konnte, und dabei begann man, ihn zu stre­cken: Mit Schwe­fel, Gummi, Schel­lack und Fisch­leim, aber auch mit Blei, Sil­ber, Zink, Anti­mon, Wis­mut, Zinn und Queck­sil­ber. Die Ergeb­nisse indes waren enttäuschend.

Erfolg hatte schließ­lich Nicolas-Jacques Conté im Jahre 17951. Er mischte den Gra­phit mit Ton und konnte damit gleich­zei­tig die Härte steu­ern. Nach dem Bren­nen der Mischung dient der Ton als Gerüst für den Gra­phit, wobei die Mine umso här­ter ist, je mehr Ton sie ent­hält (bei glei­chen Tei­len Gra­phit und Ton erhält man etwa den Här­te­grad 3H). Dies war nicht nur die Geburt des moder­nen Blei­stifts, wie wir ihn heute ken­nen und schät­zen, son­dern auch der Beginn einer anhal­ten­den Ver­wir­rung um den Härtegrad.

Caran d'Ache Technograph 777 und California Republic Palomino

Zwei HB-Bleistifte, wie sie unter­schied­li­cher kaum sein könn­ten: Caran d’Ache Tech­no­graph 777 HB (Schweiz, hart) und Cali­for­nia Repu­blic Palo­mino HB (Japan, weich)

Warum Ver­wir­rung? Nun, trotz zahl­rei­cher Bemü­hun­gen gibt es nach wie vor kei­nen her­stellerunabhängigen Stan­dard, und wer ein­mal Blei­stifte unter­schied­li­cher Her­kunft, aber glei­chen Här­te­grads ver­gli­chen hat, kennt die ver­blüf­fend gro­ßen Abwei­chun­gen; oben­drein beein­flus­sen Fer­ti­gungs­schritte wie das Paraffin-Tauchbad oder Bei­men­gun­gen z. B. von Ruß das sub­jek­tive Emp­fin­den der Härte. – Doch zurück zur Geschichte.

Conté war es auch, der mit einer Kenn­zeich­nung begann. Sein här­tes­ter Blei­stift trug die „1“, und je wei­cher die Mine, desto grö­ßer war die Zahl. Die heute übli­che Benen­nung des Här­te­grads geht ver­mut­lich auf den eng­li­schen Blei­stift­ma­cher Brook­man zurück, der im frü­hen 19. Jahr­hun­dert seine Stifte für Künst­ler mit „B“ (black) und die der tech­ni­schen Zeich­ner mit „H“ (hard) ver­sah; dies könnte zudem die Asym­me­trie erklä­ren. Der schon damals popu­lärste Blei­stift hatte eine Härte zwi­schen H und B, was ihm den Grad HB ein­trug. Spä­ter folgte noch F (firm) für den Stift mit einer Mine zwi­schen H und HB.

Katalogseite von J.S. STAEDTLER (1909)

„Blei­här­ten“ im Kata­log von J.S. STAEDTLER (1909). – Es fällt auf, dass die Num­me­rie­rung der von Conté ent­ge­gen­ge­setzt ist.

So wie J.S. STAEDTLER im Kata­log von 1909 (zur­zeit als Kopie in Nürn­berg zu sehen) ver­fuh­ren auch andere – je wei­cher, desto mehr B, und je här­ter, desto mehr H. Ledig­lich Joseph Dixon in den USA ent­schied sich zunächst für „S“ (soft) und „H“ (hard), wobei der weichste Blei­stift VVS (very, very soft) und der här­teste VVVH (very, very, very hard) war. Als die Skala der Här­te­grade wuchs, wichen die vie­len Buch­sta­ben ande­ren Benen­nun­gen wie z. B. „Extra Extra Black“ (erst EX-EXB, dann EEB und EE, dem heu­ti­gen 8B). Die ein­fa­che Zahl blieb lange im Gebrauch, und dane­ben eta­blierte sich die jetzt ver­traute Kom­bi­na­tion aus Zahl und Buch­stabe (xH,xB); zum Ursprung letz­te­rer konnte ich in mei­nen Quel­len aller­dings keine Details fin­den. Man­che Her­stel­ler nut­zen bei­des, etwa STAEDTLER beim Noris 120 und STABILO beim Opéra und Othello.

Bruynzeel 1605

Unge­wöhn­lich: Bruyn­zeel 1605 1B und 1H

Doch es gibt immer noch Abwechs­lung – Bruyn­zeel, seit 1991 Teil von Sakura, hat die Grade 1B und 1H im Sor­ti­ment, STABILO über­setzt HB mit und bei den Fein­mi­nen von Pen­tel und Tom­bow fin­det man HB in drei Varianten.

Danke an STAEDTLER für den Scan! – Die für den Bei­trag am stärks­ten geplün­derte Quelle ist „Der Blei­stift“ von Henry Petro­ski (Birk­häu­ser 1995).

Nach­trag vom 17.5.10: Details zum Gebrauch der kyril­li­schen Zei­chen zur Kenn­zeich­nung des Här­te­grads in Russ­land gibt es hier. Danke an Ste­phen für die­sen Hin­weis! – Här­te­grad mal anders: Die Firma Elco­me­ter nutzt Blei­stifte zur Ritz­här­te­prü­fung von Ober­flä­chen nach ISO 15184, so im Bleistifthärte-Prüfer 501 oder im Moto­ri­schen Bleistifthärte-Prüfer 3086.

Nach­trag vom 4.2.11: Auch B++ gibt es, wie hier beim Zoom Super Dark von DOMS:

DOMS Zoom Super Dark B++

Nach­trag vom 1.8.11: Dr. Eugen Rysch­ke­witsch schreibt in sei­nem Buch „Gra­phit – Cha­rak­te­ris­tik, Erzeu­gung, Ver­ar­bei­tung und Ver­wen­dung“ (S. Hir­zel 1926):

Die här­tes­ten Blei­stifte ent­hal­ten nur etwa 20 Proz. Gra­phit, sehr wei­che ent­halten bis etwa 90 Pro­zent Gra­phit­sub­stanz und mehr. Beson­ders wei­che Stifte bestehen aus rei­nem Gra­phit, wie z. B. sol­che aus dem Batugol- (soge­nann­ten „Ali­bert“-) Gra­phit. Hier ist der Gra­phit so homo­gen, weich und farb­kräf­tig, daß seine wei­tere Behand­lung sich erüb­rigt. Man braucht nur aus einem Block die Stifte herauszuschneiden.

Nach­trag vom 14.3.12: Es gab auch eine Schreib­härte M.

Nach­trag vom 25.8.12: Der Конструктор (Kon­struk­teur) in den Här­te­gra­den 2M (2B) bis 2T (2H):

Конструктор 2M–2T

  1. In der Lite­ra­tur heißt es oft, der Öster­rei­cher Josef Hardt­muth habe bereits 1790 und damit vor Conté die kera­mi­sche Mine erdacht. Petro­ski teilt diese Ansicht nicht, son­dern ver­mu­tet, dass diese Zahl das Grün­dungs­jahr von Hardt­muths Unter­neh­men benennt. Er schreibt: „Hardt­muth selbst behaup­tete, das Ver­fah­ren – die soge­nannte Wie­ner Methode – erst im Jahr 1798 erfun­den zu haben, also drei Jahre nach Con­tés Patent. Andere Quel­len berich­ten aber, dass das neue Ver­fah­ren in Wien erst viel spä­ter zur Anwen­dung kam, als es näm­lich von Con­tés Schwie­ger­sohn Arnould Hum­blot dort ein­ge­führt wurde.“

Aus dem Archiv

Die „Neue Züri­cher Zei­tung“ holte in ihrer Online-Ausgabe vor weni­gen Tagen einen Arti­kel aus der Tech­nik­bei­lage vom 28. Novem­ber 1934 her­vor; Anlass für den dama­li­gen, mit „Aus der Blei­stift­fa­bri­ka­tion“ beti­tel­ten Bei­trag war eine Ver­öf­fent­li­chung des zehn Jahre zuvor gegrün­de­ten schwei­ze­ri­schen Unter­neh­mens Caran d’Ache.

Bevor es üblich wurde, den Gra­phit mit Ton zu mischen und zu bren­nen, ver­wen­dete man als Bin­de­mit­tel für den gemah­le­nen Gra­phit neben Schwe­fel – dem 75 Jahre alten Arti­kel zufolge und mir neu – Gum­mit­ra­gant, einen Saft der u. a. in der Gegend des Mit­tel­meers behei­ma­te­ten Strauch­art Astra­l­a­gus. Die­ser zähe, geruch­lose Gummi wurde bereits im 12. Jahr­hun­dert medi­zi­nisch und spä­ter auch tech­nisch genutzt (die gerös­te­ten Boh­nen die­ser Pflanze dien­ten Anfang des 19. Jahr­hun­derts sogar als Kaffeeersatz).

Eben­falls erwäh­nens­wert ist der bis jetzt ein­zige Leser­kom­men­tar dazu bei NZZ Online, der auf den 1958 erschie­ne­nen und 1999 über­ar­bei­te­ten Essay „I, Pen­cil: My Family Tree as told to Leo­nard E. Read“ ver­weist; darin lässt der Autor einen „Mon­gol 482“ von Eber­hard Faber über sich selbst erzählen.

Danke an Frank für den Hin­weis auf die­sen Artikel!

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