STAEDTLER

J.S. STAEDTLER 1919 (4)

Eine fla­che, zwei­ge­teilte Metall­hülse, die einen kur­zen Holz­blei­stift auf­nahm und ent­we­der die­sen ver­län­gerte oder die (Westen-)Tasche, in der er leicht Platz fand, vor des­sen Spitze schützte, zeigte die Seite 75 des Kata­logs von J.S. STAEDTLER aus dem Jahr 1919.

Umsteckschoner

Für den umzu­ste­cken­den Scho­ner, der sich nach Anga­ben des Her­stel­lers beson­ders gut an das Rei­se­pu­bli­kum ver­kau­fen ließ, gab es gleich drei ver­schie­den aus­ge­führte Blei- und einen Kopier­stift, wobei letz­te­rer als (mir unbe­kannt) „velour­po­liert“ beschrie­ben wurde; eine Vari­ante war gar gerieft. – Wel­ches Holz statt der Zeder zum Ein­satz kam und was das „weiße Metall“ war, konnte ich bis jetzt nicht herausfinden.

Ich möchte mich wie­der einer (zuge­ge­be­ner­ma­ßen red­un­dan­ten) Mon­tage bedie­nen, um das im Kata­log nicht Gezeigte zu ergänzen:

Umsteckschoner (Montage)

Die Form der 62,5 mm lan­gen und mit sil­ber­far­be­nem Prä­ge­druck ver­se­he­nen Blei­stifte ist aus heu­ti­ger Sicht unge­wöhn­lich, denn wäh­rend ihr Pro­fil an ein abge­run­de­tes Recht­eck und damit an Zim­mer­manns­blei­stifte erin­nert, zeigt die untere Abbil­dung keine recht­eckige wie in die­sen, son­dern eine runde (oder ovale). – Den Här­te­grad nennt der Kata­log nicht; auch fehlt der Hin­weis auf einen geeig­ne­ten Spitzer.

Umsteckschoner

Das Funk­ti­ons­prin­zip die­ses Umsteck­scho­ners ähnelt dem der soge­nann­ten „bul­let pen­cils“, von denen man sagt, dass ihr Ursprung in den US-amerikanischen Bür­ger­krieg zurück­rei­che; damals sol­len Sol­da­ten kurze Blei­stifte in leere Patro­nen­hül­sen gesteckt haben, um sie bes­ser ver­stauen zu können.

Umsteckschoner

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Gestaltungsmittel

Einen ech­ten Hin­gu­cker in Form eines vier­ecki­gen Rades prä­sen­tierte die J.S. STAEDTLER Inc. in Hacken­sack, New Jer­sey (USA), den Lesern der Zeit­schrift „Civil Engi­nee­ring“ im Mai 1960 und schaffte damit den rich­ti­gen Rah­men, um allen Vor­den­kern die Zei­chen­pro­dukte der aus Deutsch­land impor­tier­ten Spit­zen­reihe MARS zur pro­fes­sio­nel­len Visua­li­sie­rung ihrer zukunfts­wei­sen­den Ideen anzudienen.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1960)

Die MARS-Serie war zur dama­li­gen Zeit bereits eta­bliert, doch ob der Kon­struk­teur des drei Jahre zuvor paten­tier­ten ecki­gen Rades, das an schwe­rem Gerät und im rau­hen Gelände seine Vor­züge zei­gen sollte, eben­falls damit gear­bei­tet hat, bleibt offen.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1960)   Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1960)

Neben den bekann­ten und schon mehr­fach erwähn­ten Stif­ten und Minen wur­den die „Non-Print pen­cils and leads“ bewor­ben; ob es sich bei die­sen um die Vor­läu­fer der spä­ter mit dem Namens­zu­satz „Non-Repro“ ange­bo­te­nen Arti­kel gehan­delt hat, konnte ich bis jetzt lei­der nicht herausfinden.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1960)

Hier zu sehen sind auch die bis 1991 gebräuch­li­chen Zwing­chen am Mine­n­ende, die das Her­aus­fal­len bei geöff­ne­ter Klemm­zange verhinderten.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1960)

Vorfreude

Gerade ein­mal zwei Wochen sind ver­gan­gen, seit ich bei dem neu­see­län­di­schen Künst­ler Paul Hut­chin­son eine Arbeit in Auf­trag gege­ben habe, und schon ges­tern erhielt ich einen Vor­ge­schmack auf das Kunst­werk, das nun trock­nend dar­auf war­tet, auf die Reise um den hal­ben Glo­bus geschickt zu wer­den und dann einen pro­mi­nen­ten Platz einzunehmen.

„STAEDTLER Mars Lumograph 2B” von Paul Hutchinson

Vie­len Dank an Paul Hut­chin­son für seine groß­ar­tige Fähig­keit, kleine Dinge zu sehen und sie auf so beson­dere Weise zu zeigen!

Graphitperipherie

Aus uner­find­li­chen Grün­den steht mir der Sinn zur­zeit nach Parapher­na­lien, und so kommt hier ein glei­cher­ma­ßen nütz­li­cher wie deko­ra­ti­ver Gegen­stand, der mich schon eine ganze Weile täg­lich sowohl infor­miert als auch erfreut.

Wand-Thermometer von STAEDTLER

Die­ser Arti­kel, eine 208 × 80 mm große Hal­te­rung mit einem 70 mm lan­gen Ther­mo­me­ter für den Mess­be­reich von –5 bis +40 °C und einer Öse zum Auf­hän­gen, warb in den 1950er Jah­ren für STAEDTLER im All­ge­mei­nen und die in blau gehal­te­nen Spit­zen­pro­dukte der Reihe MARS LUMOGRAPH, die mit dem holz­ge­fass­ten Blei­stift 2886 und dem Fall­mi­nen­stift TECHNICO ver­tre­ten waren, im Besonderen.

Nach­trag vom 2.6.18: Die hier gezeigte Vari­ante des Mar­s­kop­fes wurde von 1957 bis 1963 genutzt.

Rüssel und Radierer (2)

Ohne die am Rüs­sel an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gene Kom­bi­na­tion allzu sehr stra­pa­zie­ren zu wol­len: Diese zwei sind viel zu attrak­tiv, als dass man ihnen den Auf­tritt ver­weh­ren könnte.

Radierer von STAEDTLER

Gut gelaunt, leicht­fü­ßig und far­ben­froh im Stil der frü­hen Acht­zi­ger prä­sen­tierte sich die­ser groß­oh­rige Geselle aus dem tra­di­ti­ons­rei­chen Zoo Hause STAEDTLER. Zwei­fel­los hat er sich in Kin­der­hän­den am wohls­ten gefühlt und mit sei­nen schlan­ken 33 × 23 × 9 mm selbst im kleins­ten Mäpp­chen Platz gefunden.

Reklamemarke von Ferd. Marx & Co.

Ungleich erns­ter, ja fast bedroh­lich trat gut 80 Jahre zuvor das Mar­ken­tier des Her­stel­lers Ferd. Marx & Co. aus Han­no­ver auf, um mit Auf­se­hen erre­gen­der Sil­hou­ette vor kar­ger Gebirgs­land­schaft für des­sen „fei­nen Weich­gummi“ zu wer­ben. Der kräf­tige Dick­häu­ter war offen­bar schon zur dama­li­gen Zeit fest eta­bliert und ver­mochte so auch ohne die Nen­nung sei­nes Hal­ters schwer zu beeindrucken.

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J.S. STAEDTLER 1919 (3)

Nach dem Straßenbahn-Patentstift hier nun ein wei­te­rer bemer­kens­wer­ter Arti­kel aus dem Kata­log des Jah­res 1919 von J.S. STAEDTLER.

Taschen-Bleistift „Famulus”

Der Taschen-Bleistift „Famu­lus“ war nicht nur vom Namen her ein Hel­fer, son­dern auch mit sei­ner sehr unge­wöhn­li­chen Aus­stat­tung, denn sein Spit­zen­scho­ner war als Schreib­fe­der aus­ge­führt. Zur Abde­ckung die­ser oder (wenn man die Feder nicht nutzte) der Spitze des Blei­stifts diente eine Ober­kap­sel, die zudem in einer Vari­ante mit ein­ge­schraub­tem Radie­rer erhält­lich war. Und wie sah die­ses Mul­ti­ta­lent aus, wenn man alle Teile zusammensteckte?

Taschen-Bleistift „Famulus” (Montage)

Da sich ein solch kost­ba­res Stück lei­der nicht in mei­nem Fun­dus befin­det, möchte ich mich mit einer (hof­fent­lich weit­ge­hend rea­lis­ti­schen) Mon­tage behelfen:

Taschen-Bleistift „Famulus” (Montage)

Geht man davon aus, dass der runde und mit sil­ber­far­be­nem Prä­ge­druck sowie deko­ra­ti­ver Metall­kap­sel ver­se­hene Taschen-Bleistift 8 mm dick war, so ergibt sich eine Gesamt­länge von etwa 13 cm – ein gutes Maß für Hemd- und Jackentasche.

Taschen-Bleistift „Famulus” (Detail)

Zwei­fel­los ein pfif­fi­ger und anspre­chen­der Beglei­ter, die­ser „Famu­lus“!

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Licht und Farbe (2)

Ebenso wie die kürz­lich gezeigte bewarb auch diese Anzeige der hier schon mehr­fach genann­ten Ver­tre­tung von J.S. STAEDTLER in Hacken­sack, New Jer­sey (USA), den Zei­chen­farb­stift MARS-LUMOCHROM und betonte dabei seine attrak­ti­ven Eigen­schaf­ten, mit denen er sich selbst heute, ein hal­bes Jahr­hun­dert danach, wohl immer noch sehen las­sen könnte.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc.

Mich ver­wun­dert, dass in die­sen Anzei­gen zwar die sehr gute Radier­bar­keit der Farb­stifte, nicht jedoch ein dazu pas­sen­der Radie­rer bewor­ben wurde.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc.

Die Gestal­tung der Tauch­kappe ist der des Blei­stifts Noris 120, der kurz zuvor auf den Markt kam und diese – beson­ders deren Bögen – als eines sei­ner Mar­ken­zei­chen trug (und heute noch trägt), recht ähnlich.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc.

MARS vs. MARS

Den holz­ge­fass­ten und den metall­ge­hal­ter­ten MARS-LUMOGRAPH 2886 stellte die J.S. STAEDTLER Inc. mit Sitz in Hacken­sack, New Jer­sey (USA), in die­ser ele­gant kolo­rier­ten Schwarzweiß-Anzeige gegen­über und ver­sprach den Lesern der Zeit­schrift „Archi­tec­tu­ral Record“ im Mai 1960, mit bei­den das Beste zu bekommen.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1960)

Neben den ver­trau­ten Pro­duk­ten bewarb der Text auch den Blei­stift „Mars Dura­lar“, der in den fünf Här­te­gra­den K1 bis K5 erhält­lich und für das Zeich­nen auf PET-Folie gedacht war. Diese dün­nen Folien, die Anfang der 1950er Jahre unter den Mar­ken­na­men „Hosta­phlon“ und „Mylar“ auf den Markt kamen, waren äußerst maß­hal­tig, trans­pa­rent und halt­bar. Da jedoch her­kömm­li­che Blei­stifte auf die­sem Mate­rial schmier­ten, nutzte man neben Tusche spe­zi­elle Poly­mer­mi­nen, die zudem den Vor­teil der sehr guten Radier­bar­keit boten. Die zu beschrei­bende Seite der Folie war leicht auf­ge­rauht und recht emp­find­lich; bereits kleine Beschä­di­gun­gen beim Radie­ren oder geringe Ver­schmut­zun­gen mit Fett oder Öl mach­ten die Ober­flä­che abwei­send und damit unbrauchbar.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1960)   Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1960)

Eben­falls Erwäh­nung fand der MARS-LUMOCHGROM, dem auch eigene Anzei­gen gewid­met waren; eine davon gibt es hier und eine wei­tere folgt in Kürze.

Anzeige der J.S. STAEDTLER Inc. (1960)

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